GEK Report: Heil- und Hilfsmittel-Report 2006 - Presse
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Dekubitalulzera untersuchten. Der Nutzen von Wechseldruckmatratzen<br />
<strong>und</strong> -auflagen sowie Sitzkissen in der Prävention wurde von den Autoren<br />
als unklar eingestuft, hauptsächlich weil methodisch hochwertige Studien<br />
fehlen. Sitzkissen können mit Luft, Wasser oder Gel gefüllt sein oder<br />
aus Schaumstoffen <strong>und</strong> Kunststoffen bestehen <strong>und</strong> sollen bei längerem<br />
Sitzen, z.B. im Rollstuhl, den Auflagedruck <strong>und</strong> die Scherkräfte am<br />
Gesäß beeinflussen sowie zum Teil die Positionierung des Patienten<br />
verbessern bzw. erst ermöglichen (siehe Abbildung III.6). Drei Studien<br />
untersuchten verschiedene Sitzkissen, wobei die Ergebnisse inkonsistent<br />
waren <strong>und</strong> keine eindeutige Beurteilung zuließen. Lediglich für spezielle<br />
weiche Schaumstoffmatratzen (Weichlagerungsmatratzen) kamen die<br />
Autoren zu dem Schluss, dass diese im Vergleich zu Standardmatratzen<br />
bei Risikopatienten das Neuauftreten von Dekubitus um 60 % senken<br />
können (Cullum et al., 2004). Eine kürzlich erschienene Studie bestätigte<br />
die Wirksamkeit dieser Weichlagerungsmatratzen in Kombination mit<br />
vierstündigem Lagern der Betroffenen zur Vermeidung höhergradiger<br />
Dekubitalulzera (Defloor et al., 2005). Auch nationale <strong>und</strong> internationale<br />
Leitlinien empfehlen, Personen mit Dekubitusrisiko nicht mit einer<br />
Standardmatratze sondern mindestens mit einer Weichlagerungsmatratze<br />
zu versorgen (Evidence.de, 2001; NCC-NSC, 2003; RNAO, 2005).<br />
Allerdings kann eine Weichlagerung, die das Einsinken des Betroffenen in<br />
das <strong>Hilfsmittel</strong> zur Folge hat, auch mit Nachteilen verb<strong>und</strong>en sein. So kann<br />
es zur Reduzierung der Eigenbewegung oder zu Störungen der eigenen<br />
Körperwahrnehmung kommen (Eberhardt et al., 2005). Zudem können<br />
sich verschiedene Produkte aus der Gruppe der Weichlagerungsmatratzen<br />
in ihren Material- <strong>und</strong> Produkteigenschaften erheblich unterscheiden.<br />
Sowohl im „Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege“,<br />
(DNQP, 2004) wie auch in einer weiteren deutschen Leitlinie (Evidence.<br />
de, 2001), wird die Verwendung von Schaffellen als obsolet angesehen<br />
bzw. nicht mehr empfohlen. Diese Empfehlungen sollten allerdings<br />
überdacht werden. In der Übersichtsarbeit von Cullum et al. (2004)<br />
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