GEK Report: Heil- und Hilfsmittel-Report 2006 - Presse

Podologische Leistungen
Die podologische Behandlung ist als Heilmittel nur bei Diabetes mellitus
indiziert, und nur dann, wenn eine Nervenstörung oder Durchblutungsstörung
am Fuß und ein krankhaftes Wachstum der Nägel und/oder der
Hornhaut festgestellt wurde. Die Leistung besteht im verletzungsfreien
Kürzen der Nägel und Abtragen der Hornhaut, sowie in der Beratung
des Patienten zur Erkennung und Vorbeugung von Fußerkrankungen
(Chantelau, 2002). Eine Podologische Behandlung muss regelmäßig alle
3 bis 6 Wochen durchgeführt werden, die Kosten pro Jahr belaufen sich
auf ca. 160 Euro pro Patient.
Während in 2003 nur insgesamt 235 (0,6 %) Diabetiker und 49
Nichtdiabetiker (weniger als 0,1 Promille) regelmäßig podologische
Behandlung erhielten (Schicktanz, 2004), waren es 2004 bereits 631
Diabetiker (1,6 % der Diabetiker) und 46 Nichtdiabetiker, 2005 waren
es 1.223 Diabetiker (2,6 % der Diabetiker) und 107 Nichtdiabetiker. Die
Anzahl der Diabetiker mit podologischer Behandlung nahm also von 2004
auf 2005 um 93,8 % zu (siehe Tab.31 im Anhang).
Während 2003 für sämtliche Versicherte (Diabetiker und Nichtdiabetiker)
492 Verordnungen für insgesamt 39.926 Euro anfielen, waren es 2004
bereits 1.344 Verordnungen für insgesamt 106.695 Euro; 2005 waren
es 2.616 Verordnungen für insgesamt 217.205 Euro, ein Zuwachs von
60,7 % bei den Verordnungen und 103 % bei den Ausgaben, verglichen
mit 2004.
Eine nicht von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gedeckte
podologische Leistung, die Anwendung von Nagelspangen, wurde
2004 dennoch 9-mal, und 2005 18-mal verordnet und abgerechnet für
insgesamt 5.172,86 Euro.
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