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GEK Report: Heil- und Hilfsmittel-Report 2006 - Presse

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Wie aktuell gerade die letztgenannte Empfehlung ist, zeigt ein Bericht<br />

der Zeitschrift „test“ aus dem Juli <strong>2006</strong> (Stiftung Warentest, <strong>2006</strong>). Da<br />

wurden fünf große Ketten aus dem Bereich der Hörgeräteakustiker<br />

getestet (Seifert, Kind, Iffland, Geers <strong>und</strong> Autec), von denen zwei mit „gut“<br />

(Seifert <strong>und</strong> Kind), eine mit befriedigend (Iffland), eine mit „ausreichend“<br />

(Geers) <strong>und</strong> eine mit „mangelhaft“ (Autec) abschnitt. Dabei wurde auch<br />

die Anpassung des Hörgerätes nach dem Kauf geprüft. Schließlich ist<br />

bekannt, so eine Leserumfrage der Stiftung Warentest, dass nur jeder<br />

Zweite, der ein Hörgerät gekauft hatte, dies den ganzen Tag über trägt,<br />

jeder Zehnte trägt es nur gelegentlich <strong>und</strong> 6 % hatten die Hörhilfen nach<br />

einiger Zeit enttäuscht zur Seite gelegt. Diese Zahlen, umgerechnet auf<br />

die schätzungsweise 2,5 Millionen Menschen, die ein Hörgerät besitzen,<br />

machen die Problematik überdeutlich. Wenn also nach dem Kauf keine<br />

vernünftige, individuelle <strong>und</strong> verständliche Anpassung im Sinne einer<br />

„Nachjustierung“ durchgeführt wird, kann es leicht dazu kommen, dass die<br />

teuren Geräte, die im Schnitt um die 2.000 Euro pro Paar kosten, nutzlos<br />

in der Schublade liegen. Die Stiftung Warentest bemängelte in ihrem Test,<br />

dass in vielen Fällen versäumt wurde, auf diesen K<strong>und</strong>endienst nach dem<br />

Kauf hinzuweisen. Dabei hätte die Branche, die etwa 900 Mio. Euro pro<br />

Jahr mit solchen Geräten umsetzt, allen Gr<strong>und</strong> dazu, diese Nachjustierung<br />

anzubieten – werden die Gewinne bei diesen Geräten doch deutlich höher<br />

eingeschätzt als bei Arzneimitteln. Hinzu kommt, dass im Jahre 2005<br />

Festbeträge für Hörgeräte eingeführt wurden, womit b<strong>und</strong>esweit 421,28<br />

Euro für ein Gerät <strong>und</strong> 758,30 Euro für zwei Geräte bezahlt werden. Die<br />

Kosten liegen aber häufig deutlich darüber, so dass es im Sinne der<br />

K<strong>und</strong>enbindung zu erwarten wäre, dass sich die Hörgeräteakustiker auch<br />

nach dem Kauf um die Patientinnen <strong>und</strong> Patienten kümmern. Dies war<br />

aber bei dem Test der Stiftung Warentest nur bedingt der Fall.<br />

Dieses Ergebnis hat die <strong>GEK</strong> zum Anlass genommen, ihre Informationen<br />

für Versicherte auch in diesem Bereich zu verstärken. Wir haben bereits<br />

<strong>Hilfsmittel</strong>-Manager, die unsere Versicherten beraten – nichts ist aber so<br />

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