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GEK Report: Heil- und Hilfsmittel-Report 2006 - Presse

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3. Die ambulante physiotherapeutische Versorgung von<br />

RückenschmerzpatientInnen<br />

Etwa 66 % der Frauen <strong>und</strong> 57 % der Männer leiden unter Rückenschmerzen.<br />

Nur in ca. 10 bis 20 % der Fälle kommt es zur<br />

Chronifizierung der Schmerzen. Die Kosten für die medizinische<br />

Behandlung, für Rehabilitationsleistungen, Fehltage <strong>und</strong> Produktionsausfälle<br />

durch Rückenschmerzen betragen r<strong>und</strong> 25 Milliarden<br />

Euro jährlich.<br />

Die europäische Leitlinie zur verbesserten Behandlung von Rücken<br />

schmerzpatientInnen (COST B 13) empfiehlt bei akuten Schmerzen<br />

vor allem eine frühzeitige Aktivierung, optional auch Manuelle<br />

Therapie. Abgeraten wird von „speziellen Bewegungsübungen“<br />

<strong>und</strong> Traktionsbehandlung. Nicht empfohlen werden Rückenschule<br />

<strong>und</strong> Massage. Bei chronischen Rückenschmerzen empfiehlt die<br />

Leitlinie kontrollierte Bewegungstherapie, optional auch Manipulation<br />

oder Mobilisation <strong>und</strong> Rückenschule. Zu Interferenztherapie,<br />

Kurzwellendiathermie, Ultraschall, Thermotherapie, Traktion <strong>und</strong><br />

Massage wird nicht geraten.<br />

Die Auswertung der <strong>GEK</strong>-Daten für das Jahr 2004 ergibt, dass<br />

31% der RückenschmerzpatientInnen eine <strong>Heil</strong>mittelverordnung<br />

für ausgewählte physiotherapeutische Maßnahmen wie Krankengymnastik,<br />

Massage oder Manuelle Therapie erhalten haben. Für<br />

Behandlungen, die nicht mit der Leitlinie übereinstimmen hat die<br />

<strong>GEK</strong> 7,71 Millionen Euro aufgewendet, was 22 % der Gesamtausgaben<br />

für physiotherapeutische Leistungen entspricht. Nachweislich<br />

inneffektive Therapien werden demnach zu oft verordnet, während<br />

Therapien, deren Nutzen nachgewiesen ist, zu selten oder an<br />

falscher Stelle eingesetzt werden. Akute <strong>und</strong> chronische RückenschmerzpatientInnen<br />

werden zudem nicht differenziert therapiert,<br />

eine Unterscheidung ist nur bei der Häufigkeit der Behandlungen zu<br />

erkennen.<br />

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