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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation

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dessen Wortherkunft, wie erwähnt, als ein Zusammenfassen früherer Aussagen und Gesetze<br />

interpretiert wird.<br />

Die Planung <strong>der</strong> Planung sollte sich generell nicht lediglich auf die im Allgemeinen akzeptierten<br />

instrumentellen <strong>Organisation</strong>sgestaltungen beschränken, wie sie tendenziell vor allem für<br />

Planungen in <strong>Organisation</strong>en kennzeichnend sind. Denn häufiger als zunächst angenommen<br />

erweist es sich bei sorgfältiger Problemanalyse als notwendig, strukturelle, funktionelle<br />

und personale bzw. soziale Verän<strong>der</strong>ungen innerhalb und außerhalb des organisationalen<br />

Systems als Gegenstand <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sgestaltung einzubeziehen. Die erfor<strong>der</strong>liche<br />

Spannweite kann, wie gezeigt wurde, sehr weit sein, d.h. auch Deutero-Organizing umfassen.<br />

Häufig wird eine solcherart intendierte Vorgehensweise mit vergleichsweise großen<br />

sachlichen und persönlichen Wi<strong>der</strong>ständen verbunden sein, ausgelöst beispielsweise durch:<br />

Informations- und Kommunikationsprobleme, wie etwa Informationsfilter – enges Verständnis<br />

<strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> – eingeschränkte Erfahrungsbereiche – Übersehen <strong>der</strong> Verknüpfung unterschiedlicher<br />

<strong>Organisation</strong>sstörungen – institutionelle Irritierungen – Verkennung von Problemen<br />

– Macht <strong>der</strong> Gewohnheit – Ablehnung <strong>der</strong> Infragestellung getroffener Entscheidungen –<br />

Vernachlässigungen relevanter Informationen – falsches Hierarchie- und Machtdenken – Fehlersuche<br />

bei Dritten statt bei sich selbst – Entwertung von Erfahrungen durch Verän<strong>der</strong>ungen<br />

– Angst um gegenwärtige Positionen, sowie Status- und Prestigeverlust – Rivalitäten und<br />

Machtkämpfe (vgl. Deym et al., S.17) – Verkürzung bedeutsamer Themenbereiche <strong>der</strong> Personal-<br />

und Führungsarbeit.<br />

Die tendenziell unterschiedlichen Akzeptanzen und Schwierigkeitsgrade bei Planungen<br />

und Verän<strong>der</strong>ungen in o<strong>der</strong> an <strong>Organisation</strong>en können keine wirklichen Gründe dafür sein,<br />

die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sgestaltung vorzugsweise in <strong>Organisation</strong>en intensiver zu verfolgen<br />

als jene an <strong>Organisation</strong>en. Ganz im Gegenteil. Dort wo die Problemlösungen schwieriger<br />

sind, sollte selbstverständlich auch <strong>der</strong> größere organisationsgestalterische Einsatz erfolgen.<br />

Die <strong>Organisation</strong>spraxis zeigt demgegenüber allerdings oft ein an<strong>der</strong>es Bild: Bequemlichkeit,<br />

begrenzte Perspektive, Problemscheu, Angst und Tabuisierung. Sie mögen zwar menschlich<br />

verständlich sein, ungerechtfertigt und falsch bleiben sie dennoch allemal. Ferner gilt prinzipiell:<br />

Planungen und Realisationen in <strong>Organisation</strong>en stehen einmal in einem erfolgsrelevanten<br />

Wechselverhältnis zu solchen an <strong>Organisation</strong>en und sind daher auch zu berücksichtigen.<br />

Zum Zweiten bilden Planungen und Gestaltungen an <strong>Organisation</strong>en regelmäßig die organisationalen<br />

Voraussetzungen und Rahmenregelungen für Verän<strong>der</strong>ungen und Optimierungen in<br />

<strong>Organisation</strong>en, womit sich <strong>der</strong> interaktive Kreislauf wie<strong>der</strong>um schließt.<br />

Die vergleichsweise schwierigere Planung und Gestaltung an <strong>Organisation</strong>en bedarf <strong>der</strong><br />

Differenzierung und führt dadurch zu einer Relativierung von Problemen. Das kann allerdings<br />

substanziell sehr problematisch werden. Möglicherweise bereits sehr enge organisatorische<br />

Sichtweisen erfahren eine weitere Einschränkung und damit eine zusätzliche Ausblendung<br />

organisationaler Realität. Traditionell strukturierte <strong>Organisation</strong>en sind häufig durch enge<br />

formale Regelungen geprägt, wenig flexibel, hierarchie-, macht- und entscheidungsorientiert.<br />

Psychologische Prozessgestaltungen kommen zu kurz, ebenso Kommunikations- und Verhaltensprobleme.<br />

Aus solchen organisatorischen Problemlagen resultiert aber auch ein Bedarf<br />

an zeitgemäßer Planung und einer inhaltlichen Anreicherung <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sgestaltung<br />

bei einem großen Teil <strong>der</strong> jeweils betroffenen <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong>, d.h. es besteht<br />

<strong>der</strong> Wunsch nach organisatorischer und humaner Effizienz. Dem kann durch die Planung<br />

und Realisation zukünftiger <strong>Organisation</strong> durchaus entsprochen werden. Dazu muss u.a. die<br />

Bereitschaft bestehen bzw. entwickelt werden, die Möglichkeiten <strong>der</strong> Systemmethodik und -<br />

technik einzusetzen. An Instrumenten besteht kein Mangel: Vereinfachung und Deregulierung<br />

– Selbstorganisation – Teamarbeit – För<strong>der</strong>ung ganzheitlicher Arbeitsformen – Einbettung von<br />

<strong>Organisation</strong>slösungen in eine geeignete Personal- und Führungsarbeit – För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Dezentralisation,<br />

Flexibilität und Anpassung – usw. Erkannte Problemstellungen können Verän<strong>der</strong>ungsabsichten<br />

sowie<br />

-bereitschaft auslösen und Chancenpotentiale schaffen.<br />

Die ganzheitliche, differenzierende und relativierende Betrachtung <strong>der</strong> Planung an <strong>Organisation</strong>en<br />

zeigt Wege auf, um relevante Planungs- und Gestaltungsaufgaben leichter und<br />

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