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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation

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Vielfalt wird wie<strong>der</strong>um durch die Zweidimensionalität <strong>der</strong> Komplexitätsproblematik wesentlich<br />

mitbestimmt und nahe liegen<strong>der</strong> Weise höher, d.h. es ist auch deshalb regelmäßig von einer<br />

eigenen und stark ausgebildeten Komplexität und Ungewissheit <strong>der</strong> Projektorganisation auszugehen.<br />

Dadurch wächst in <strong>der</strong> Folge üblicherweise einmal die Komplexität und Ungewissheit<br />

<strong>der</strong> Gesamtorganisation und zum Zweiten auch in <strong>der</strong>en Teilsystemen.<br />

Ferner ist es einleuchtend, dass vor allem zu Beginn <strong>der</strong> verschiedenen Projektphasen <strong>der</strong><br />

Projektorganisation eine erhöhte Komplexitätsproblematik zu erwarten ist, da <strong>der</strong> Einsatz<br />

organisatorischer Methoden und <strong>der</strong>en Umsetzung erst durch individuelles und organisationales<br />

Lernen effizient werden, Lernprozesse Zeit benötigen, und so zunächst eine vorübergehende<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Komplexitätsproblematik besteht. Wird innerhalb einer Gesamtorganisation<br />

die Projektorganisation mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> zur dauerhaften Einrichtung, wie das bei verschiedenen<br />

Branchen durchaus die Regel ist, werden die anfänglich erhöhten Komplexitätsprobleme<br />

in engen Grenzen gehalten o<strong>der</strong> keine Belastung mehr darstellen. Routine in <strong>der</strong><br />

Handhabung und Bewältigung von Komplexität und Ungewissheit eröffnet generell in <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong><br />

große Chancen für den Abbau <strong>der</strong> Komplexitätsproblematik.<br />

Der Grad <strong>der</strong> Verselbständigung <strong>der</strong> Projektorganisation innerhalb <strong>der</strong> Gesamtorganisation<br />

bestimmt sehr wesentlich das Ausmaß <strong>der</strong> Komplexität und Ungewissheit <strong>der</strong> Projektorganisation.<br />

Der Verselbständigungsgrad <strong>der</strong> Projektorganisation bemisst sich u.a. an <strong>der</strong><br />

Intensität <strong>der</strong> Eigenständigkeit zur Bestimmung <strong>der</strong> Projektziele und Teilaufgaben, <strong>der</strong> Planungs-<br />

und Entscheidungskompetenz für den Ressourceneinsatz, den Möglichkeiten zur rationellen<br />

Projektdurchführung, <strong>der</strong> Dispositionsfähigkeit für eine projektspezifische Personal-<br />

und Führungsarbeit und an<strong>der</strong>en Kriterien. Die organisatorische Strukturgestaltung determiniert<br />

entscheidend die Verselbständigung <strong>der</strong> Projektorganisation. Bei <strong>der</strong> vollen Einglie<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Projektorganisation in eine funktionsorientierte Gesamtorganisation wird die Verselbständigung<br />

sehr nie<strong>der</strong> sein, d.h. es besteht ein Projektziel, aber keine eigene Projektorganisation<br />

und die Projektdurchführung hat daher mit <strong>der</strong> bestehenden „allgemeinen“ <strong>Organisation</strong><br />

zu erfolgen. Über eine Stabs- und Matrix-Projektorganisation wird die Eigenständigkeit<br />

steigen. Ein vergleichsweise hohes Maß an Verselbständigung wird durch die Projektorientierung<br />

eines organisatorischen Teilbereiches erreicht und schließlich ist die Verselbständigung<br />

bei einer reinen Projektorganisation <strong>der</strong> Gesamtorganisation am stärksten.<br />

Ein sehr nie<strong>der</strong>er o<strong>der</strong> nahezu fehlen<strong>der</strong> Grad an Verselbständigung <strong>der</strong> Projektorganisation<br />

führt erfahrungsgemäß zu langwierigen und ineffizienten Abstimmungsvorgängen zwischen<br />

<strong>der</strong> Projektorganisation und an<strong>der</strong>en Bereichen <strong>der</strong> Gesamtorganisation. Darunter leidet die<br />

Projektverfolgung und -realisation, d.h. letztendlich das Projektergebnis. Es kann aber bei geringer<br />

Verselbständigung <strong>der</strong> Projektorganisation auch dazu kommen, dass die Projektverantwortlichen<br />

und -beteiligten informell versuchen „ihr“ Projekt voranzubringen, und zwar<br />

auch auf durchaus konfliktreichen Wegen. Bei einer reinen Projektorganisation mit ihrer umfassenden<br />

Verselbständigung sind die genannten Vorgehensweisen allerdings unwahrscheinlich,<br />

nicht jedoch im umgekehrten Fall. Generell ist davon auszugehen, dass mit einem steigenden<br />

Verselbständigungsgrad <strong>der</strong> Projektorganisation <strong>der</strong>en Komplexitätsproblematik<br />

geringer wird, da von vergleichsweise einfacheren Abstimmungsvorgängen innerhalb <strong>der</strong><br />

Gesamtorganisation ausgegangen werden kann.<br />

Die organisatorische Gestaltung <strong>der</strong> Projektorganisation, ihre Einfügung in die Gesamtorganisation<br />

und <strong>der</strong> Verselbständigungsgrad sind wichtige, aber nicht alle projektspezifischen Einflussfaktoren<br />

für die organisatorische Komplexität und Ungewissheit <strong>der</strong> Projektorganisation,<br />

d.h. die Komplexproblematik ist multifaktoriell. Einer <strong>der</strong> weiteren Faktoren ist beispielsweise<br />

die Projektgröße, die nahe liegen<strong>der</strong> Weise mit dem Komplexitätsgrad gleichgerichtet<br />

korreliert. Ein an<strong>der</strong>er Faktor des Komplexitätsmix <strong>der</strong> Projektorganisation ist die jeweilige<br />

Komplexitätstypik <strong>der</strong> für eine Projektorganisation gewählten <strong>Organisation</strong>sstruktur, wie beispielsweise<br />

die Stabs-Linienstruktur o<strong>der</strong> die Matrixorganisation, <strong>der</strong> dann die Stabs- o<strong>der</strong><br />

Matrix-Projektorganisation entsprechen, und <strong>der</strong>en Komplexitätsproblematik bereits an an<strong>der</strong>er<br />

Stelle behandelt wurde. Die <strong>Organisation</strong>srealität kennt schließlich zahlreiche Gestaltungsvarianten<br />

<strong>der</strong> Beziehungen zwischen Projektorganisation und Projektmanagement, die für<br />

die Komplexitätsproblematik sehr bedeutsam sein können: Projektkollegien – überbetriebliche<br />

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