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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation

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Dazu bedarf es allerdings immer auch Mut und Entschiedenheit, beispielsweise für das Aufgeben<br />

vermeintlich bewährter Lösungen zu Gunsten neuer Wege mit all ihren Chancen und<br />

Risiken. Die Konzentration des organisationalen Lernens auf das Bewährte kann mit erheblichen<br />

Gefahren verbunden sein und in einer Kompetenz-Falle enden. Die Konzentration <strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ungskräfte auf die Verbesserung von Vertrautem kann die entscheidende Frage verhin<strong>der</strong>n,<br />

ob das Vertraute das Richtige und Beste ist. Kompetente Mangelverwaltung kann<br />

notwendige bessere, vielleicht ungewohnte organisatorische Lösungen nicht ersetzen. Bei<br />

solchen Entwicklungen gerät die Kompetenz-Falle leicht zur Falle <strong>der</strong> Inkompetenz (s.a. Berger/Bernhard-Mehlich,<br />

S.156f.).<br />

Die Vielzahl und Unterschiedlichkeit <strong>der</strong> lerntheoretischen Ansätze bzw. das Fehlen einer<br />

einheitlichen Lerntheorie o<strong>der</strong> zumindest eines weitgehenden Konsenses über die wichtigsten<br />

Begriffsbildungen, führte zwangsläufig und lei<strong>der</strong> zu verschiedensten Begriffen und <strong>der</strong>en<br />

Interpretation, d.h. auch zu Verwirrungen und Missverständnissen. Dennoch lässt sich ein<br />

roter Faden finden.<br />

Die Arten des organisationalen Lernens können nach Probst/Büchel im Sinne unterschiedlicher<br />

Lernebenen (Steinmann/Schreyögg, S.466ff.) in Anpassungs-, Verän<strong>der</strong>ungs- und<br />

Prozesslernen unterschieden werden.<br />

Beim Anpassungslernen findet eine Adaption an die Umwelt statt. Zwischen den <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong>n,<br />

<strong>der</strong> internen und externen Umwelt <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> finden Interaktionen statt,<br />

welche die Wirklichkeit durch neue und verlorene Informationen ständig wechselnd erscheinen<br />

lassen und die Stimulus-Response-Ketten verän<strong>der</strong>n können. Wenn die wahrgenommenen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen eingespielte Regeln und Handlungen fraglich werden lassen und es zu Korrekturen<br />

o<strong>der</strong> Verhaltensanpassungen kommt, hat ein organisationales Anpassungslernen<br />

stattgefunden. Die <strong>Organisation</strong> hat auf ihre interne und externe Umwelt reagiert und organisatorische<br />

Verhältnisse wie<strong>der</strong>um zum Ausgleich gebracht. Zielvorstellungen und Ergebnisse<br />

bilden den Stimulus, Abweichungen von <strong>der</strong> Norm werden durch Adaption korrigiert, darin liegt<br />

<strong>der</strong> Response. Die Anpassung <strong>der</strong> Ziele an Umweltverän<strong>der</strong>ungen stellen Normen und Werte<br />

nicht in Frage. Im Sinne eines Regelkreises und festgelegten Bezugsrahmens werden Abweichungen<br />

registriert und korrigiert, d.h. im Wesentlichen werden Soll-Ist-Abweichungen an den<br />

Soll-Zustand herangeführt. Das organisationale Lernen verfolgt somit operative Anpassungen.<br />

Nach Argyris/Schön spricht man vom Single-Loop-Learning o<strong>der</strong> dem „Einkreislernen“<br />

(s.a. Probst/Büchel, S.35f.; Steinmann/Schreyögg, S.467; Argyris/Schön, S.18ff.).<br />

Das Schema des Anpassungslernens zeigt die Abbildung 7:<br />

Abb. 7: Anpassungslernen bzw. „Single-Loop Learning“<br />

(Quelle: Probst/Büchel, S.35; nach: Argyris/Schön, 1978)<br />

„Anpassungslernen ist die effektive Adaption an vorgegebene Ziele durch die Bewältigung <strong>der</strong><br />

Umwelt“ und „Verän<strong>der</strong>ungslernen ist die Hinterfragung von organisationalen Normen und<br />

Werten sowie die Restrukturierung dieser in einem neuen Bezugsrahmen“ (Probst/Büchel,<br />

S.36f.). Beim Verän<strong>der</strong>ungslernen, auch Double-Loop-Learning o<strong>der</strong> „Zweikreislernen“<br />

genannt, werden nicht nur Soll-Ist-Abweichungen an angestrebte Soll-Zustände angenähert,<br />

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