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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation

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wissheit erleichtern und werden darin ihr entscheidendes Effizienzkriterium haben. Quasi-<br />

Versuche <strong>der</strong> möglichst weitgehenden Begrenzung von Komplexität und Ungewissheit<br />

führen hingegen regelmäßig zur Beseitigung eines ausreichenden Realitätsbezuges vermeintlicher<br />

<strong>Organisation</strong>slösungen (s.a. Koreimann, S.283ff.<br />

Will man <strong>der</strong> Komplexität und Ungewissheit erfolgreicher gerecht werden, sollte häufiger statt<br />

einer lediglich reduktionistischen Vorgehensweise gerade das umgekehrte Bemühen, nämlich<br />

<strong>der</strong>en ganzheitliche Erfassung und Behandlung vorherrschen, d.h. auch <strong>der</strong> Weg einer Erweiterung<br />

<strong>der</strong> Komplexität beschritten werden. Dieser Ansatz ist vergleichsweise anspruchsvoll,<br />

aufwändig und ebenfalls nur begrenzt geeignet, substanziell die Komplexität zu erfassen und<br />

Ungewissheit zu vermeiden. Er hat dennoch vielfach die bessere Chance für <strong>der</strong>en wirklichkeitsnahe<br />

Bewältigung.<br />

In <strong>der</strong> theoretischen und angewandten <strong>Organisation</strong>slehre finden sich verschiedene Denkrichtungen<br />

zur Bewältigung <strong>der</strong> Komplexität und Ungewissheit. Bei den sogenannten Praxis-<br />

Büchern überwiegen reduktionistische Vorschläge und ein zweifelhafter Hang zur Vereinfachung.<br />

Man möchte Probleme eher loswerden statt lösen. Die diffizile Komplexität wird damit<br />

jedoch ungewollt erhöht und wirksame organisatorische Lösungen erschwert o<strong>der</strong> sogar unmöglich<br />

gemacht. Die Ungewissheit wird größer statt kleiner. Nicht direkt quantitativ messbare<br />

Komplexitätsinhalte, die jedoch durch ihre qualitative Bedeutung sehr essenziell sein können,<br />

werden bevorzugt Opfer reduktiver Methoden. Beson<strong>der</strong>s häufig fallen personale und führungsmäßige<br />

Aspekte <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> solchen Vorgehensweisen anheim. Durch einen vor<strong>der</strong>gründigen,<br />

simplifizierenden und damit wirklichkeitsfremden Blick werden relevante Gegebenheiten<br />

und Zusammenhänge negiert und beispielsweise soziale, psychologische, soziologische<br />

und ethische Zusammenhänge ausgeblendet. Der Verzicht auf ganzheitliche Sichtweisen<br />

führt dabei regelmäßig zu Realitätsverkürzungen und ist daher eine sehr fragwürdige Vorgehensweise<br />

<strong>der</strong> Problemabbildung.<br />

Verstandesorientierung Ordnungsorientierung<br />

Stärken:<br />

Sachlichkeit, Logik,<br />

Vernunftgebrauch,<br />

Beobachtungsgabe,<br />

Kritikfähigkeit.<br />

Schwächen:<br />

Misstrauisch, kontaktarm,<br />

wenig Emotionalität,<br />

leicht kränkbar.<br />

Kampfmittel:<br />

Zynismus, Distanz<br />

(rationalisieren,<br />

argumentieren, ...)<br />

Vermeidung:<br />

Nähe, Gefühle, Hingabe.<br />

Stärken:<br />

Ordnungssinn, Stabilität,<br />

Ausdauer, Pflichtgefühl,<br />

Genauigkeit.<br />

Schwächen:<br />

Zwanghaft, übervorsichtig, rigide,<br />

uneinsichtig, autoritär und<br />

machtorientiert.<br />

Kampfmittel:<br />

Formalismus (Berufung auf<br />

Ordnung, Moral, Gesetz, ...)<br />

Macht (Druck, Sanktionen, ...)<br />

Vermeidung:<br />

Unruhe, Verän<strong>der</strong>ung, Chaos,<br />

Risiko, Unvorhersehbares.<br />

Verän<strong>der</strong>ungsorientierung Gefühlsorientierung<br />

Stärken:<br />

Risikofreude, Spontaneität,<br />

Unternehmungslust,<br />

Aufgeschlossenheit für Neues,<br />

Kontaktfreude.<br />

Schwächen:<br />

Selbstbezogen, unverlässlich,<br />

leicht kränkbar, wenig Ausdauer.<br />

Stärken:<br />

Einfühlsamkeit, Verständnis,<br />

Pflichtgefühl, Geduld,<br />

Zuwendungsbereitschaft.<br />

Schwächen:<br />

Konfliktscheu, Dul<strong>der</strong>haltung,<br />

Angst vor Alleinsein, wenig<br />

Selbstständigkeit.<br />

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