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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation

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Misserfolgsfaktoren<br />

– unscharfe Vision<br />

– fehlendes Problemverständnis<br />

– unzureichende Kommunikation<br />

– Teiloptimierungsversuche<br />

– fehlen<strong>der</strong> Mut<br />

– zu kurzer Zeithorizont<br />

Abb. 28: Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren von Verän<strong>der</strong>ungsprozessen<br />

(Quelle: Vahs, 2001, S.334)<br />

Was auch immer zum Erfolg o<strong>der</strong> Misserfolg organisatorischer Verän<strong>der</strong>ungen führen mag,<br />

letztendlich wird ein positives Ergebnis durch systematische Arbeit, Kreativität und Innovationsbereitschaft<br />

erzielt. „Wenn Än<strong>der</strong>ungsprozesse ohne eine ausreichende Analyse <strong>der</strong><br />

Ausgangssituation, ohne eine klare Zielformulierung und ohne eine systematische Bewertung<br />

<strong>der</strong> Alternativen durchgeführt werden, werden sie ebenso wenig Erfolge haben wie ein Unternehmenswandel,<br />

<strong>der</strong> den ‚Faktor Mensch’, seine Einstellungen, seine Bedürfnisse, seine Verhaltensweisen<br />

und sein kreatives Problemlösungspotential nicht ausreichend berücksichtigt.<br />

Systematik und Kreativität bilden damit die Grundlagen für den erfolgreichen <strong>Wandel</strong>“ (Vahs,<br />

S.334f.). Vahs unterscheidet ebenso wie Schulte-Zurhausen harte und weiche Faktoren des<br />

Erfolges o<strong>der</strong> Misserfolges bei <strong>Organisation</strong>sgestaltungen: „In vielen Unternehmen fehlt es<br />

an <strong>der</strong> Kompetenz, die Schnittstelle zwischen den harten und den weichen Faktoren ausreichend<br />

bei <strong>der</strong> Planung und <strong>der</strong> Umsetzung von Verän<strong>der</strong>ungsmaßnahmen zu berücksichtigen.<br />

Während auf <strong>der</strong> einen Seite die Techniker und Ökonomen wenig Verständnis für die<br />

menschliche Problematik eines tiefgreifenden Unternehmenswandels aufbringen und sich auf<br />

die ‚hard facts’ beschränken, konzentrieren sich die Vertreter des Personalbereiches (und hier<br />

vor allem <strong>der</strong> Personalentwicklung) vorrangig auf die ‚soft facts’ <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung. Das führt<br />

dann zu einer Situation, die als ‚wirtschaftlicher Erfolg versus kultureller <strong>Wandel</strong>’ bezeichnet<br />

werden kann und in einer ‚Realitätslücke’ endet. Verschärft wird diese Problematik von Fall zu<br />

Fall durch den Einsatz von externen Beratern, die eine ähnliche Polarisierung ihrer Kompetenzen<br />

aufweisen: Neben den ‚harten’ Strategie- und Strukturberatern, die in den Mitarbeitern<br />

lediglich einen Produktionsfaktor sehen, agieren Berater aus <strong>der</strong> Sozial- und Psychoszene,<br />

denen die wirtschaftliche Tragweite von Verän<strong>der</strong>ungsmaßnahmen unverständlich bleibt. Das<br />

Ergebnis dieses Nebeneinan<strong>der</strong>s sind versandete Verän<strong>der</strong>ungsprojekte, frustrierte Mitarbeiter,<br />

Fehlinvestitionen, …“ (Vahs, S.335).<br />

Einen sehr umfassenden und somit aufschlussreichen Katalog an „harten“ und „weichen“<br />

Misserfolgspotenzialen stellen die Abbildungen 29 und 30 dar.<br />

Projektziele und Projektaufgaben<br />

• Unklare o<strong>der</strong> sich laufend än<strong>der</strong>nde Ziele und Lösungsanfor<strong>der</strong>ungen, da <strong>der</strong><br />

Auftraggeber hierfür zu wenig Sorgfalt aufwendet o<strong>der</strong> eine Kenntnis <strong>der</strong> Problemlage<br />

noch fehlt.<br />

• Projektsteuerung zu wenig qualitätsorientiert, da eine einseitige Projektsteuerung<br />

über Termine vorgenommen wird und die Zusammenhänge zwischen den Zielen<br />

(magisches Dreieck) nicht genügend beachtet werden.<br />

• Mangelhafte Problemanalyse, da die Systemabgrenzung und die Schnittstellendefinition<br />

infolge Zeitdrucks vernachlässigt wurde.<br />

• Lösungen nicht benutzergerecht, da sie nicht in laufen<strong>der</strong> Abstimmung und unter<br />

Mitverantwortung <strong>der</strong> Betroffenen entwickelt wurden.<br />

• Unterentwickelte projektbegleitende und nachvollziehende Kontrolle <strong>der</strong> Projektergebnisse<br />

in sachlicher, zeitlicher und finanzieller Hinsicht, da persönliche Wi<strong>der</strong>stände<br />

gegen Kontrollen bestehen.<br />

Projektbeteiligte und Projektorganisation<br />

• Fehlende Unterstützung des Projektes durch die übergeordneten Leitungsstellen,<br />

da diese sich zu wenig mit den Projektproblemen beschäftigen.<br />

• Überfor<strong>der</strong>te Projektleiter, da sie über keine spezifischen Leitungs- und Führungsqualifikationen<br />

verfügen.<br />

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