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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation

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Die substanzielle Projektstrukturierung können durch induktive o<strong>der</strong> deduktive Vorgehensweisen<br />

mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> stark geprägt werden. Induktive Methoden stützen sich vor<br />

allem auf praxisorientiertes Arbeiten, also beispielsweise auf Ist-Erhebungen, Erfahrungen,<br />

Vorschläge von <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong>n u.Ä. Die deduktiven Methoden leiten sich von allgemeingültigen<br />

betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Erkenntnissen ab und entwickeln<br />

auf dieser Grundlage Modelle für organisatorische Verän<strong>der</strong>ungen. Eine effiziente Planungsarbeit<br />

wird sich sowohl <strong>der</strong> praxis- wie <strong>der</strong> modellorientierten Vorgehensweise bedienen und<br />

vom laufenden Wechselspiel bei<strong>der</strong> Methoden profitieren (vgl. Deym et al., S.74f.).<br />

Der Personaleinsatzplan soll sicherstellen, dass zum richtigen Zeitpunkt die geeigneten Personen<br />

im ausreichenden Umfang für die Mitarbeit bei organisationsgestalterischen Aufgaben<br />

zur Verfügung stehen. Das klingt einfach, kann aber in <strong>der</strong> Praxis erhebliche Probleme aufwerfen.<br />

Bei organisatorischen Projekten ist häufig eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von<br />

<strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong>n aus verschiedenen Bereichen und mit externen Spezialisten notwendig.<br />

Das heißt, dass beispielsweise mit dem Aufbau einer Projektgruppe diffizile Freistellungs-<br />

und Koordinationsaufgaben zu bewältigen sind, und zwar nicht nur einmal, son<strong>der</strong>n<br />

immer wie<strong>der</strong>. Ist <strong>der</strong> Mitarbeitereinsatz zu gering, wird die geplante Projektdauer überschritten<br />

und die angestrebten Lösungen stehen zu spät zur Verfügung. Gerade die Verfügbarkeit<br />

qualifizierter Experten ist oft nur schwer zu sichern. Bei sehr kleinen Projektgruppen kann <strong>der</strong><br />

Ausfall eines Mitarbeiters zu erheblichen Beeinträchtigungen und Verzögerungen führen.<br />

Kurzum, <strong>der</strong> Personaleinsatz ist oft mit Turbulenzen und Risiken verbunden. Beides kann dadurch<br />

eingeschränkt werden, indem die Projektgruppe etwas größer gewählt wird, als unbedingt<br />

notwendig. In diesem Zusammenhang sollte ferner berücksichtigt werden, dass Projektgruppen<br />

für <strong>Organisation</strong>sverän<strong>der</strong>ungen erfahrungsgemäß vor und während ihrer Tätigkeit<br />

einen gruppenspezifischen Aus- und Weiterbildungsbedarf entwickeln, <strong>der</strong> größenordnungsmäßig<br />

bis zu 10% ihrer Arbeitskapazität ausmachen kann und zu berücksichtigen ist.<br />

Die Planung des Projektaufwandes ist einerseits unerlässlich und betrifft oft große Summen,<br />

an<strong>der</strong>erseits ist sie erfahrungsgemäß mit einiger Unsicherheit befrachtet. Bei einer sehr detaillierten<br />

Projektplanung, die auch die einzelnen Arbeitspakete einschließt, ist es aber durchaus<br />

möglich, den Aufwand mit plus o<strong>der</strong> minus 10%, also mit einer Bandbreite von rund 20% des<br />

Aufwandes zu kalkulieren. Von jedem Beratungsunternehmen werden entsprechende Angebotskalkulationen<br />

erwartet und geleistet, und zwar auf <strong>der</strong> Basis sehr begrenzter Angebotsinformationen,<br />

wenn man sie mit den Informationsmöglichkeiten vergleicht, wie sie organisationsintern<br />

für die Planung des Projektaufwandes zur Verfügung stehen. Der externe Anbieter<br />

kann versuchen beson<strong>der</strong>e Informationsrisiken kalkulatorisch durch Sicherheitszuschläge zu<br />

berücksichtigen. Die Durchsetzbarkeit so kalkulierter Preise ist allerdings oft sehr fraglich und<br />

wird professionelle Berater daher veranlassen, intensiv und kreativ über die Frage nachzudenken,<br />

ob nicht durch effizientere Vorgehensweisen gleiche o<strong>der</strong> sogar bessere Leistungen<br />

zu einem niedrigeren Preis möglich sind (Schwan/Seipel, 2002a, S.57ff.). Was potenzielle<br />

Auftraggeber zu recht von externen Anbietern erwarten, sollte für die interne Planung des Projektaufwandes<br />

eine Selbstverständlichkeit sein. Die Vertrautheit <strong>der</strong> Verantwortlichen mit den<br />

Verhältnissen einer organisatorischen Verän<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong> vergleichsweise leichte Zugang zu<br />

kalkulatorischen Daten und das variantenreiche Durchdenken rationeller Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

<strong>Organisation</strong>sgestaltung, bilden hierfür zumindest gute Voraussetzungen – wenn man will (!).<br />

Weichen Projektdurchführungen aus unvorhersehbaren Gründen sehr wesentlich von <strong>der</strong> ursprünglichen<br />

Projektplanung ab, können natürlich große negative o<strong>der</strong> positive Differenzen<br />

zwischen dem geplanten und dem tatsächlichen Projektaufwand entstehen, d.h. Risiken aus<br />

unvermeidbaren Unsicherheiten schlagend werden. Eine rechnerische Abfe<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Planung<br />

des Projektaufwandes kann teilweise durch alternative Budgets erfolgen, d.h. es werden<br />

optimistische, wahrscheinliche und pessimistische Aufwände angesetzt.<br />

Die Setzung von Meilensteinen hat sich bei <strong>der</strong> Projektplanung außerordentlich bewährt.<br />

Darunter versteht man von vorneherein vorgesehene Zwischenergebnisse über inhaltliche und<br />

terminliche Projektfortschritte. Solche Zwischenergebnisse werden häufig mit Entscheidungen<br />

über den weiteren Projektablauf verbunden.<br />

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