Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation
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Abb. 10: Die lernende <strong>Organisation</strong><br />
(Quelle: Probst/Büchel, S.63)<br />
Durch diese Sichtweise kann u.a. das Dilemma <strong>der</strong> Verbindung individueller Lernprozesse<br />
mit organisationalem Lernen gelöst werden, welches dadurch entsteht, dass einmal <strong>Organisation</strong>en<br />
kein quasi-indivualistisches Lernen zugebilligt wird, zum an<strong>der</strong>en Lernmodelle häufig<br />
individualistisch fokussiert sind. Dadurch wird quasi die Möglichkeit des organisatorischen<br />
Lernens fälschlicherweise in Frage gestellt. <strong>Organisation</strong>en werden häufig zu sehr als lediglich<br />
strukturelles Konstrukt gesehen, weniger als soziale Gebilde, die beispielsweise durch Kommunikationsprozesse<br />
leben und existieren.<br />
Träger des organisationalen Lernens sind auch Eliten, die in <strong>Organisation</strong>en starke Einflussmöglichkeiten<br />
besitzen, organisatorische Verän<strong>der</strong>ungsnotwendigkeiten erkennen und<br />
die Modalitäten für <strong>der</strong>en Umsetzung bestimmen können. Eliten können sich aus Mitglie<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> Geschäftsführung einer <strong>Organisation</strong> rekrutieren, ebenso als Repräsentanten wichtiger<br />
Gruppen, als Kopf von Koalitionen u.Ä. Organisatorische Macht und organisationales Lernen<br />
können wirksam verbunden werden, was letztlich auch die Umsetzungswahrscheinlichkeit<br />
organisatorischer Verän<strong>der</strong>ungen tendenziell för<strong>der</strong>t. Die Elite einer <strong>Organisation</strong> kann somit<br />
zu einem sehr wichtigen Träger des organisationalen Lernens werden.<br />
Gruppen können als maßgebliche Träger des organisationalen Lernens wirksam werden.<br />
Beson<strong>der</strong>s deutlich wird das bei selbst organisierten Gruppenprozessen, <strong>der</strong>en Bedeutung im<br />
Allgemeinen und für organisatorische Entscheidungsprozesse im Speziellen wächst. Ebenso<br />
können Subkulturen, politische Allianzen, Innovationsteams, Mitglie<strong>der</strong> kleiner o<strong>der</strong> größerer<br />
Funktionsbereiche, Teilnehmer an Netzwerkaktivitäten und an<strong>der</strong>e Gruppierungen wichtige<br />
Träger für das Lernen <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> sein. <strong>Organisation</strong>skritische Akteure und Gruppen<br />
werden oft organisatorische Neuerungen in ihrem engeren Wirkungsbereich praktizieren und<br />
damit <strong>der</strong>en Institutionalisierung für die ganze <strong>Organisation</strong> vorbereiten und ermöglichen. Zwischen<br />
einzelnen Gruppen einer <strong>Organisation</strong> kann es zu Interaktionen und damit zur Generierung<br />
neuen Wissens kommen. Führt dieses Wissen zu organisatorischen Verän<strong>der</strong>ungen, so<br />
wurde durch die Gruppen ein Prozess des organisationalen Lernens ausgelöst, d.h. neues<br />
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