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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation

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esser lösen zu können. Die Kunst besteht jedoch darin, die in den angestrebten Eigenschaften<br />

<strong>der</strong> Planung enthaltenen Gegensätze für eine qualitätsvolle Planung quasi synergetisch zu<br />

nutzen. Dadurch entstehen<strong>der</strong> Planungskomplexität wird Rechnung getragen, indem Planungsfunktionen<br />

nicht isoliert behandelt, son<strong>der</strong>n in ihrem speziellen Kontext und verschiedenen<br />

Vernetzungen gesehen werden. Ebenso wie die strategischen und strukturellen Aspekte<br />

werden auch die emotionalen Beziehungen zwischen den <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong>n berücksichtigt.<br />

Die Diskussion über Planungsschritte und Konzepte erfolgt nicht nur kognitiv, es werden<br />

auch die inneren Haltungen und mentalen Einstellungen beachtet und dadurch tiefer gehende<br />

Verän<strong>der</strong>ungen möglich (vgl. Doppler et al., S.351).<br />

Die Nutzung <strong>der</strong> genannten Vorteile für die Planung und die dadurch bestimmte <strong>Organisation</strong>sgestaltung<br />

erfor<strong>der</strong>t somit eine Planung <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>splanung, die nicht lediglich<br />

reduziert ist auf sachlogisches organisatorisches Vorgehen. Vielmehr hat, wie schon mehrfach<br />

betont, am Anfang <strong>der</strong> Planung ein systemischer bzw. ganzheitlicher Ansatz zu stehen.<br />

Ansonsten gerät bereits die <strong>Organisation</strong>splanung zu einer organisatorischen Symptomkur,<br />

die kaum zu befriedigenden <strong>Organisation</strong>slösungen führen kann.<br />

Die Aufgaben des <strong>Organisation</strong>splaners werden u.a. oft darin bestehen, den <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong>n<br />

und maßgeblichen Entscheidungsträgern für <strong>Organisation</strong>sverän<strong>der</strong>ungen<br />

bewusst zu machen, dass <strong>der</strong> Planung in <strong>Organisation</strong>en sinnvoller Weise eine Planung an<br />

<strong>Organisation</strong>en vorausgehen sollte. Ein Unternehmen hat beispielsweise das Ziel die Innovationsgeschwindigkeit<br />

bei Produktentwicklungen zu erhöhen und beabsichtigt daher eine Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Produktplanung. Das ist eine Planung in <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>, bei <strong>der</strong> möglicherweise<br />

zunächst <strong>der</strong> instrumentale Ansatz dominiert. Nun kann sich jedoch bei näherer Betrachtung<br />

des Planungszieles ergeben, dass die zu geringe Innovationsgeschwindigkeit bei<br />

<strong>der</strong> Produktentwicklung auf unterschiedlichste Ursachen zurückzuführen ist, wie z.B.: fehlende<br />

Marktstrategie – Informations- und Kommunikationsmängel – tiefgeglie<strong>der</strong>te Hierarchie – Wissenslücken<br />

– Nachwuchsprobleme – Streit über Verantwortlichkeiten. Kurzum, die <strong>Organisation</strong><br />

zeigt verschiedene strukturelle Schwachstellen, aber auch ungelöste Rollenprobleme. Eine<br />

Planung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung an <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> und <strong>der</strong>en Umsetzung sind daher notwendig<br />

und zeitlich klug zu disponieren, wenn das genannte Ziel <strong>der</strong> Planung in <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> optimal<br />

erreicht werden soll. Solche und strukturell ähnliche Planungsaufgaben sind in <strong>der</strong> organisatorischen<br />

Praxis häufig. Der Versuch, dabei nach dem Motto zu verfahren ‚Wasch mir den<br />

Pelz, aber mach mich nicht nass!’ ist allerdings nicht gerade selten, d.h. nur zu gerne möchte<br />

man die notwendigen Planungen an den <strong>Organisation</strong>en umgehen und Strukturen unangetastet<br />

lassen (vgl. Deym et al., S.15, 18ff.).<br />

Bei <strong>der</strong> organisatorischen Problemanalyse, dem ersten Teil <strong>der</strong> Voruntersuchung für die Planung<br />

<strong>der</strong> Planung, werden die Bestimmungsfaktoren einer Planungssituation und des Planungsprozesses<br />

erhoben und bewertet, um die Frage beantworten zu können, ob ein Planungsprozess<br />

einzuleiten ist. Die folgende Analyse des <strong>Organisation</strong>ssystems hat zu<br />

klären, ob das System eine Planung verkraftet und die <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong> eine ausreichende<br />

Verän<strong>der</strong>ungsbereitschaft haben. Bei positiven Ergebnissen <strong>der</strong> Problem- und<br />

Systemanalyse stellen sich weitere Fragen: Wie lässt sich die <strong>Organisation</strong>splanung planen,<br />

welche <strong>Organisation</strong>sformen sind für Planungsprozesse zu wählen, welche organisatorisch-technischen<br />

und informationellen Voraussetzungen werden notwendig sein ?(vgl.<br />

Deym et al., S.29f.).<br />

Bei Beginn <strong>der</strong> Problemanalyse kann sich bereits entscheiden, ob die <strong>Organisation</strong>splanung<br />

in die „richtige Richtung“ läuft o<strong>der</strong> schon durch eine Fixierung auf eine bestimmte Lösung<br />

festgelegt ist und weitere Planungsschritte tendenziös ausgerichtet werden (vgl. Doppler/Lauterburg,<br />

S.102). Subjektive Vorstellungen über „fertige Lösungen“ sind für eine unbefangene<br />

und objektive Problemanalyse qualitativ gefährlich, da ein möglicherweise breites<br />

Spektrum an Lösungsansätzen vorschnell stark eingeengt wird. Eine Problemerkennung kann<br />

aber auch darunter leiden, dass organisatorische Ist-Zustände nur teilweise o<strong>der</strong> auch falsch<br />

gesehen werden. Dem sollte durch sorgfältige Ist-Aufnahmen begegnet werden, wobei vor<br />

allem auf die möglichst vollständige Erfassung <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> Problemstellungen zu achten<br />

wäre. Ähnliche Fehlbeurteilungen können bei organisatorischen Soll-Ist-Vergleichen auf-<br />

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