Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation
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Kraft des Faktischen und <strong>der</strong> Angst <strong>der</strong> Menschen, in unkontrollierbarer Art und Weise einer<br />
nicht mehr o<strong>der</strong> nur schwer zu beherrschenden Realität ausgeliefert zu sein; aber auch die<br />
Erfahrungen, dass bislang für tragfähig gehaltene Werte und Normen zur Gänze o<strong>der</strong> teilweise<br />
abgelehnt werden bzw. sich als unzureichend herausgestellt haben. Die vergangenen Jahre<br />
haben bei uns und in vielen Län<strong>der</strong>n immer wie<strong>der</strong> erschreckende Beispiele einer unsäglichen<br />
Kombination von wirtschaftlicher Inkompetenz, Skrupellosigkeit und Arroganz geliefert,<br />
verbunden mit desaströsen Folgen für Unternehmen, <strong>Organisation</strong>en, Kapitaleigner, Mitarbeiter<br />
und die Gesellschaft, die Opfer einer sinn- und verantwortungslosen Vernichtung immaterieller<br />
und materieller Werte wurden (s.a. Riße, S.233ff.). Darüber hinaus leiden die Menschen<br />
an steigen<strong>der</strong> Orientierungslosigkeit, einem generellen Merkmal fortgeschrittener Industriegesellschaften,<br />
da sie die zunehmende Komplexität, Ungewissheit und Irrationalität von Wirtschaft<br />
und Gesellschaft überfor<strong>der</strong>t. Schließlich sorgen Entwicklungen <strong>der</strong> angewandten<br />
Forschung, wie beispielsweise die Gentechnik, für den verstärkten Ruf nach moralischen<br />
Regeln und einer Sinn gebenden Orientierung (vgl. Lay, 1990, S.91ff.; Inglehart, S.171ff.).<br />
Ulrich/Probst for<strong>der</strong>n zu Recht eine normative Führung für übergeordnete strategische Entscheidungen.<br />
Unternehmungen und <strong>Organisation</strong>en werden als offene Systeme gesehen, die<br />
sich in umfassen<strong>der</strong>e Systeme ihres Umfeldes und letztendlich die Gesellschaft einpassen<br />
müssen. Strategische Entscheidungen sind somit durch Anfor<strong>der</strong>ungen des umfassen<strong>der</strong>en<br />
Systems zu begründen. „Auf <strong>der</strong> normativen Führungsebene geht es also um die Bestimmung<br />
übergeordneter Werte, zu <strong>der</strong>en Verwirklichung die Unternehmung mit ihren eigenen Zielsetzungen<br />
und Aktivitäten beitragen soll. Man kann auch sagen, dass auf dieser Ebene die ‚Unternehmungsmoral’<br />
festgelegt wird, die für ihr Verhalten wegleitend sein soll … Sowohl von<br />
den Unternehmungsangehörigen aus betrachtet wie aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Menschen außerhalb<br />
dieser Institution geht es bei <strong>der</strong> Festlegung um Prozesse <strong>der</strong> Sinngebung, denn erst sie erlauben<br />
es einen Kontext zu bilden und den Unternehmungsaktivitäten einen Sinn zuzuordnen<br />
… Wie kommt man zu tragfähigen, sinnmachenden Wertsetzungen auf dieser Ebene? … Man<br />
muss … von einem vielfältigen Wertepluralismus und einem ständigen Wertewandel in unserer<br />
Gesellschaft ausgehen … Die Unternehmensleitung … muss selbst verschiedene Wertvorstellungen<br />
beurteilen, bestimmte auswählen und begründen … die Führungskräfte [müssen]<br />
sich ein Bild von <strong>der</strong> Gesellschaft machen, die sie als wünschenswert erachten und zu<br />
<strong>der</strong>en Verwirklichung die Unternehmung beitragen soll … in <strong>der</strong> normativen Führung [geht es]<br />
um die Entwicklung und Durchsetzung eines Wertesystems für die Unternehmung … das in<br />
<strong>der</strong> Lage ist, die zukünftigen Unternehmungsaktivitäten aus übergeordneter Sicht zu begründen<br />
und zu legitimieren und einen sinngebenden Kontext für alle beteiligten und betroffenen<br />
zu schaffen“ (Ulrich/Probst, S.268ff.; vgl. Bleicher, 1991, S.73ff.). Die Bestimmung <strong>der</strong> Unternehmungsmoral<br />
zeigt die Abbildung 21:<br />
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