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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation

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tungen <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong> werden wenig o<strong>der</strong> fast gar nicht berücksichtigt. Die<br />

Machtausübung kann durch von oben verordneten <strong>Wandel</strong>, personelle und strukturelle Verän<strong>der</strong>ungen<br />

erfolgen. Ferner kann massiver Einfluss auf Gruppen ausgeübt werden, die konzeptionell,<br />

planerisch und realisierend die Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sgestaltung zugewiesen bekommen.<br />

Die Intensität <strong>der</strong> Machtausübung entscheidet sehr oft über den Erfolg von Macht-<br />

und Zwangsstrategien. Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass eine etwa mittlere<br />

Intensität <strong>der</strong> Machtausübung zu „besseren“ Ergebnissen führt, als eine vergleichsweise sehr<br />

geringe o<strong>der</strong> sehr starke Beeinflussungsvariante.<br />

Die Formulierung von Zielen als Ausgangspunkt <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>splanung erfolgt oft bereits<br />

mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> stark konkretisiert im Vorfeld und bei Voruntersuchungen, d.h. vor dem<br />

eigentlichen Planungsprozess (s.a. Punkt 8.4/Planung <strong>der</strong> Planung). Allein die Durchführung<br />

verschiedener Problem- und Systemanalysen <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> kann wesentlich effizienter<br />

erfolgen, wenn zumindest die Grobziele einer angestrebten <strong>Organisation</strong>sverän<strong>der</strong>ung bestimmt<br />

sind. Der Zweck solcher Untersuchungen besteht u.a. regelmäßig darin, Entscheidungshilfen<br />

für die Beantwortung <strong>der</strong> Frage zu erarbeiten, ob ein Planungsprozess einzuleiten<br />

ist o<strong>der</strong> nicht und welche Personen innerhalb und außerhalb einer <strong>Organisation</strong> gegebenenfalls<br />

Beteiligte und Betroffene <strong>der</strong> Planung sind. Die Beantwortung solcher grundsätzlichen<br />

Fragen setzt natürlich voraus, dass bereits Zielvorstellungen für angestrebte <strong>Organisation</strong>sgestaltungen<br />

und damit verbundene Planungen bestehen.<br />

Die Zielbildungsprozesse für umfangreiche, innovative und komplexe <strong>Organisation</strong>sgestaltungen<br />

und -planungen werden oft anspruchsvoll und aufwändig sein. Daher sind sie auch<br />

Gegenstand <strong>der</strong> nachfolgenden Überlegungen (s.a. Schulte-Zurhausen, S.357ff.).<br />

Die Zielvorstellungen für organisatorische Gestaltungen werden am Beginn solcher Bemühungen<br />

oft nur vage sein. Die organisationsgestalterische Tätigkeit und die damit verbundene<br />

Zielbildung erfolgt jedoch meist in zyklischen Phasen, beispielsweise mit Hilfe <strong>der</strong> Methode<br />

des rollierenden Verfahrens (Schwan/Seipel, 2002, S.286), wobei sich mit jedem Zyklus die<br />

Möglichkeit einer weiteren Zielkonkretisierung eröffnet. Auf diesem Wege gelangt man sukzessive<br />

von einem Gesamtziel über Teilziele zu operativen Zielen, wobei Letztere unmittelbar<br />

handlungsrelevant sind. Bei neuartigen und schwierigen Problemstellungen wird man sich<br />

nicht damit begnügen können, lediglich ausgehend von Gesamtzielen durch entscheidungslogische<br />

Schritte Zielketten abzuleiten. Vielmehr wird es für die Erreichung qualitätsvoller Ziele<br />

auch um die kreative Findung neuer Zielalternativen gehen. Unterschiedliche Zielideen<br />

können schließlich konfliktträchtig sein, da sie sich untereinan<strong>der</strong> nicht nur als neutral o<strong>der</strong><br />

för<strong>der</strong>nd, son<strong>der</strong>n als konkurrierend o<strong>der</strong> wi<strong>der</strong>sprüchlich erweisen können, sei es aus sachlichen<br />

Gründen o<strong>der</strong> durch verschiedene persönliche Interessen <strong>der</strong> am Zielbildungsprozess<br />

beteiligten und betroffenen Personen. Um daraus entstehende Probleme möglichst frühzeitig<br />

zu vermeiden o<strong>der</strong> einzuschränken sind solche potenzielle Zielkonflikte einmal zu erkennen<br />

und zum an<strong>der</strong>en auszuschalten o<strong>der</strong> nachteilige Auswirkungen zu minimieren.<br />

Die Bedeutung einer sorgfältigen Zielfindung und -formulierung für die <strong>Organisation</strong>sgestaltung<br />

und -planung ist begreiflicherweise außerordentlich hoch. Ziele dienen bei <strong>der</strong> Bearbeitung<br />

organisatorischer Problemlösungen <strong>der</strong> unverzichtbaren Orientierung über die Richtung<br />

und Prioritäten problemlösen<strong>der</strong> Maßnahmen. Da meistens verschiedene Lösungen<br />

möglich sind, stellen klare Ziele eine Entscheidungshilfe für Vergleiche und Bewertungen<br />

von Handlungsalternativen dar. Ziele bilden aber auch eine wesentliche Grundlage für die<br />

Motivation <strong>der</strong> Handelnden, da sie Aufgabeninhalte und die Rahmenbedingungen für ihre<br />

Erfüllung vermitteln und für Letzteres Akzeptanz und Engagement schaffen. Ziele sind die<br />

Voraussetzung für die effiziente Koordination, also die lösungsorientierte Bündelung aller<br />

Einzelaktivitäten für die Bewältigung <strong>der</strong> verfolgten <strong>Organisation</strong>sverän<strong>der</strong>ungen. Für die Kontrolle<br />

<strong>der</strong> organisatorischen Arbeitsergebnisse bilden Ziele die notwendige Soll-Vorgabe für<br />

die Feststellung von Erfolg o<strong>der</strong> Misserfolg organisatorischer Maßnahmen, sei es in quantitativer<br />

o<strong>der</strong> qualitativer Hinsicht. Schließlich bilden Ziele die generelle Grundlage zur Information<br />

über organisatorische Vorhaben, sei es für <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong> o<strong>der</strong> organisationsexterne<br />

Betroffene. Der Wert einer ideenreichen und gewissenhaften Zielbildung kann kaum überschätzt<br />

werden: „Den Zielen kommt … bei <strong>der</strong> organisatorischen Gestaltung eine tragende<br />

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