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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation

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den“ (Sievers, S.45). <strong>Organisation</strong>sentwicklungen als Ergebnis des nicht-geplanten organisatorischen<br />

<strong>Wandel</strong>s, die erfahrungsgemäß einen sehr großen Teil <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen ausmachen,<br />

sind selbstverständlich auch mit Lernprozessen verknüpft. Deren Lerneffizienz muss<br />

nicht unbedingt geringer sein, ob nun geplant o<strong>der</strong> ungeplant, da diese von verschiedensten<br />

Einflussfaktoren bestimmt sein kann.<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>spraxis sind häufig mit starken sachlichen und interpersonellen<br />

Konflikten verbunden, aber auch mit spannungsreichen Beziehungen zu außerhalb<br />

<strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> stehenden Dritten, wie beispielsweise Kunden, Lieferanten o<strong>der</strong> Behörden.<br />

Än<strong>der</strong>ungen können an <strong>der</strong> Vielfalt und Intensität solcher Konflikte scheitern. Die <strong>Organisation</strong>sentwicklung<br />

und insbeson<strong>der</strong>e das in ihr eingebundene Lernen wird in diesem Zusammenhang<br />

unter an<strong>der</strong>em zu einem Mittel <strong>der</strong> möglichst optimalen Konfliktregulierung<br />

werden können.<br />

1.7 Arten, Methoden und Zyklen des Lernens<br />

Auch Glasl/Houssaye sehen eine sich in Entwicklung befindende <strong>Organisation</strong> als lernendes<br />

System, und zwar in einem durchaus praktischen und vor allem methodisch orientierten<br />

Sinne. Sind beispielsweise Entscheidungen für Verän<strong>der</strong>ungen notwendig, muss vor allem<br />

auch gelernt werden, wie solche in einer komplexen <strong>Organisation</strong> getroffen werden können.<br />

Sind Analysen erfor<strong>der</strong>lich, muss man lernen, wie <strong>der</strong>artige Untersuchungen bewältigbar sind.<br />

Wird richtiger Weise bei <strong>der</strong> Betreuung von Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sentwicklung die Vorstellung<br />

vertreten, dass gleiche o<strong>der</strong> ähnliche Aufgaben zukünftig durch <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong><br />

möglichst selbständig durchgeführt werden sollen und damit weitgehende Unabhängigkeit<br />

von außenstehenden Experten angestrebt wird, erfor<strong>der</strong>t das zwangsläufig eine als lernendes<br />

System wirksame <strong>Organisation</strong>. Die für eine <strong>Organisation</strong>sentwicklung kompetenten und verantwortlichen<br />

Personen müssen sich in je<strong>der</strong> Phase ihrer Arbeit die Frage stellen, ob es ihnen<br />

gelungen ist, ihr entsprechendes Wissen und Können in geeigneter Art an die <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong><br />

zu übertragen und schrittweise eine Verän<strong>der</strong>ungsqualifikation aufzubauen. Das<br />

Lernen <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung erstreckt sich zwangsläufig auf viele Gebiete, die nur beispielhaft<br />

zu nennen sind: Ausdrucksstarke, konkrete und motivierende Formulierung von Zielen – Methodisch<br />

und substanziell gute Gestaltung von Entscheidungsprozessen – Ganzheitliche Vorbereitung<br />

von Untersuchungen – Beherrschung verschiedener Planungsverfahren und des<br />

Projektmanagements – Qualitative Information und Kommunikation in verschiedensten Varianten<br />

– Entwicklung längerfristiger Vorstellungen und Strategien – usw.<br />

Um solches Wissen und Wollen in einer <strong>Organisation</strong> zu verankern, können verschiedenste<br />

Lehrmethoden eingesetzt werden, <strong>der</strong>en Auswahl selbst ein wesentlicher Teil des Verfahrens<br />

einer <strong>Organisation</strong>sentwicklung ist, die Erfahrung und Sorgfalt erfor<strong>der</strong>t. Lernen durch Tun<br />

bzw. die Arbeit an konkreten Inhalten einer <strong>Organisation</strong>sgestaltung und das Anwenden von<br />

damit verknüpften Methoden sind ein beson<strong>der</strong>s effektiver Weg für das Übertragen von<br />

Wissen und das Einüben von Fähigkeiten, und zwar vor allem dann, wenn Vorgesetzte ihren<br />

Mitarbeitern wohlüberlegt Aufgaben so stellen, dass neben <strong>der</strong> eigentlichen Aufgabenerfüllung<br />

Lerneffekte bewirkt werden. Der Vorgesetzte kann und soll zum wichtigsten und vielleicht<br />

sogar besten Trainer seiner Mitarbeiter werden.<br />

Strebt beispielsweise eine <strong>Organisation</strong> einen neuen Führungsstil an, so sollte die diesem Ziel<br />

dienende <strong>Organisation</strong>sgestaltung bei ihrer Vorgehensweise möglichst bereits den neu<br />

verfolgten Weg <strong>der</strong> Personal- und Führungsarbeit praktizieren. Durch diese Übung werden<br />

wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen gewonnen, die <strong>der</strong> Aufgabenstellung <strong>der</strong><br />

<strong>Organisation</strong>sgestaltung zugute kommen und ihr Glaubwürdigkeit und Akzeptanz verschaffen<br />

(s.a. Glasl/Houssaye, S.86f.).<br />

<strong>Organisation</strong>ales Lernen beginnt mit <strong>der</strong> Vorbereitung einer <strong>Organisation</strong> auf Verän<strong>der</strong>ungen<br />

durch geeignete Lernprozesse. Dadurch sollen neue Konzeptionen in den <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong>n<br />

„lebendig“ werden. Glasl/Houssaye schlagen hierfür zwei mögliche Kommunikationsprozesse<br />

vor, den Instruktions- und den Entdeckungsweg. Der Instruktionsweg<br />

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