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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation

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treten. Benchmarking, Schwachstellenanalysen und verschiedene Checklistentechniken können<br />

beispielsweise als taugliche Mittel zur Erreichung einer möglichst objektiven und umfassenden<br />

Problemerkennung dienen (s.a. Steinbuch, S.48ff.).<br />

Die Auslöser von <strong>Organisation</strong>sverän<strong>der</strong>ungen und organisatorischen Problemanalysen<br />

sind regelmäßig wachsen<strong>der</strong> Problemdruck, <strong>der</strong> innerhalb o<strong>der</strong> außerhalb <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong><br />

entsteht. Folgende Problemgruppen sind dabei beson<strong>der</strong>s häufig: Strategieän<strong>der</strong>ungen –<br />

Verstärkung des Wettbewerbs – Verän<strong>der</strong>ungen bei Konkurrenten – Verschiebungen im<br />

Nachfrageverhalten – Gesellschaftliche Än<strong>der</strong>ungen – Entstehung neuer Technologien – Kapitalgeberverhalten<br />

– neue Eigentümerstrukturen – Wachstum <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> – Ertragslage<br />

– Kooperationen (Bea/Göbel, S.435f.).<br />

Die Qualität <strong>der</strong> die Problemanalyse durchführenden Akteure und Verfahren bestimmen<br />

nahe liegen<strong>der</strong> Weise auch die Güte <strong>der</strong> Analyse. Vornehmlich folgende Faktoren sind dafür<br />

relevant: Vertrauen und Wertschätzung unter den <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong>n – offenes und<br />

problemorientiertes <strong>Organisation</strong>sklima – Dominanz von Zielerreichungen versus Machterhalt<br />

– Deckung von formaler und funktionaler Autorität – Vorhandensein von Handlungsspielräumen<br />

– Motivation zur Entwicklung neuer Ideen – Vorherrschen von Selbstkontrolle – Identifikation<br />

mit Aufgaben und <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> – Konflikte dienen Problemlösungen und Verbesserungen<br />

– Proaktivität <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>, d.h. Probleme werden rasch und lösungsorientiert aufgegriffen<br />

(Schreyögg, 2000a, S.504). Mit den Hinweisen auf Qualitätsfaktoren einer idealen<br />

<strong>Organisation</strong> werden auch die Schnittstellen angesprochen, die zwischen <strong>der</strong> Problem- und<br />

Systemanalyse einer <strong>Organisation</strong> bestehen.<br />

Die Kernfrage <strong>der</strong> Problemanalyse bei <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> Planung, nämlich ob ein Planungsprozess<br />

einzuleiten ist, wird vor allem auch durch die Erfassung und Bewertung folgen<strong>der</strong><br />

maßgeblicher Bestimmungsfaktoren mitentschieden: Problemstruktur, Informations- und<br />

Zeitbedarf (vgl. Schulte-Zurhausen, S.348ff.; Steinbuch, S.52ff.; Deym et al., 30ff.; König/Volmer,<br />

S.128ff.; Steinmann/Schreyögg, S.476ff.).<br />

Bei <strong>der</strong> Problemstruktur ist zunächst zu prüfen, welcher Grad an Bestimmtheit einer Problem-<br />

und Planungssituation besteht. Ist er sehr hoch, z.B. da ähnliche organisatorische<br />

Probleme in <strong>der</strong> Vergangenheit erfolgreich gelöst wurden und sich vielleicht sogar Standardlösungen<br />

anbieten, spricht einiges für die Einleitung eines Planungsprozesses. Aber natürlich ist<br />

auch das Gegenteil möglich: Problemursachen sind außerordentlich schwer zu definieren und<br />

brauchbare o<strong>der</strong> bewährte Lösungskonzepte fehlen. Es kann auch sehr schwierig sein, allein<br />

den Untersuchungsbereich für eine Problemstellung abzugrenzen und zu beschreiben. Ähnliches<br />

kann für die Bestimmung des Eingriffsbereiches für Maßnahmen zur Durchsetzung organisatorischer<br />

Verän<strong>der</strong>ungen gelten. Eine stark unbestimmte Problemstruktur verlangt nicht<br />

nur den sorgfältigen Einsatz verschiedener Erhebungstechniken, son<strong>der</strong>n lässt auch die Notwendigkeit<br />

einer sehr speziellen und möglicherweise neuartigen organisatorischen Lösung<br />

erwarten. Daher ist mit einer unbestimmten Anzahl von Lösungen zu rechnen, mit erheblichen<br />

Unsicherheiten bei <strong>der</strong> Beschreibung von Lösungsalternativen und den damit verbundenen<br />

Konsequenzen, Ziele sind eventuell schwer quantifizierbar und insgesamt kann daraus eine<br />

nur mangelhafte Bewertung möglicher Maßnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong> Problemstruktur<br />

resultieren.<br />

Der Informationsbedarf bei <strong>der</strong> Problemanalyse <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> Planung steigt mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Komplexität <strong>der</strong> zu lösenden organisatorischen Problemstellung stark an. Aber nicht<br />

nur <strong>der</strong> Informationsumfang als solcher und die unvermeidlichen Informationslücken können<br />

bei <strong>der</strong> Problemanalyse große Schwierigkeiten bereiten. Bereits <strong>der</strong> Gewinnung potenziell<br />

vorhandener Informationen können unterschiedlichste Barrieren entgegenstehen, beispielsweise<br />

wenn <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong>n teilweise o<strong>der</strong> ganz die erfor<strong>der</strong>liche Informationsbereitschaft<br />

fehlt. Oft bedarf es viel Erfahrung und hoher Professionalität des <strong>Organisation</strong>splaners,<br />

um durch eine kluge und variantenreiche Vorgehensweise doch noch zu den notwendigen<br />

Informationen zu gelangen.<br />

Der Abschätzung des Zeitbedarfes für die Entwicklung und Umsetzung angestrebter organisatorischer<br />

Än<strong>der</strong>ungen ist ein wesentliches Kriterium ob und in welcher Art und Weise ein<br />

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