Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation
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Abb. 16: Verlauf eines Verän<strong>der</strong>ungsprozesses aus Sicht <strong>der</strong> betroffenen Personen<br />
(Streich, 1997; Quelle: Vahs, S.285)<br />
Potentiale gehoben und genutzt, d.h. ein Schock, unnötige Aufregung, Ablehnung und Gegenargumentationen<br />
vermieden werden. Nur wenn es gelingt, die ansonsten auf solche Art<br />
unnötig angehäuften Hypotheken gegen Verän<strong>der</strong>ung abzubauen, kann es gelingen die folgende<br />
Phase <strong>der</strong> Einsicht zu erreichen, über die schließlich die Akzeptanz <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />
anzustreben ist. Diese eigentlich vermeidbaren Probleme erweisen sich als oft sehr schwierig,<br />
zeitaufwändig und hinterlassen nicht selten einen bitteren Nachgeschmack. Häufig sind nun<br />
neue Wege <strong>der</strong> Problemlösung für die Verän<strong>der</strong>ung einzuschlagen und zu testen, ebenso<br />
müssen fehlende Qualifikationen vermittelt werden, d.h. man bewegt sich in <strong>der</strong> Phase des<br />
Ausprobierens. Erfolge und Misserfolge, verbunden mit Toleranz die zunächst auch Fehler<br />
erlaubt, kann dann schließlich zu <strong>der</strong> Erkenntnis führen, dass die Verän<strong>der</strong>ung sinnvoll und<br />
möglich ist sowie von den <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong>n bewältigt werden kann. Erst dann wird es<br />
möglich sein, schließlich zur Integrationsphase <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung überzugehen, und zwar<br />
verstanden in einem ganzheitlichen bzw. systemischen Sinne.<br />
2.8 Wi<strong>der</strong>standsbewältigung als Führungsparadoxon<br />
Beim Umgang und vor allem bei <strong>der</strong> Vermeidung von Wi<strong>der</strong>ständen herrscht seit Jahrzehnten<br />
eine geradezu paradoxe Situation. Einerseits gehen Praxis und <strong>Organisation</strong>slehre allgemein<br />
davon aus, dass Wi<strong>der</strong>stände eine regelmäßige Begleiterscheinung von Verän<strong>der</strong>ungen<br />
und des <strong>Wandel</strong>s sind, sei es generell o<strong>der</strong> speziell bei <strong>Organisation</strong>sverän<strong>der</strong>ungen. Damit<br />
fallen im weitesten Sinne sachliche und personelle Konflikte an, entstehen enorme Aufwände,<br />
Zeitverzögerungen, werden Chancen verpasst und vielfältigste Schäden verursacht. Schon<br />
lange bestehen jedoch zahlreiche gute und brauchbare Vorschläge zur Vermeidung eines<br />
großen Teils <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stände. An<strong>der</strong>erseits erweist sich die Praxis in weitem Maße resistent,<br />
d.h. Anregungen und Verbesserungsmöglichkeiten zu diesem zentralen Problembereich des<br />
<strong>Wandel</strong>s werden nicht genutzt. Stattdessen herrscht Gleichgültigkeit und gelegentlich Resignation.<br />
Ein großes Problem wird erkannt, Lösungen bieten sich an, aber es erfolgen viel zu<br />
wenige vorbeugende Aktivitäten.<br />
Watson hat bereits 1966 Fragen und Empfehlungen zur Überwindung von Wi<strong>der</strong>ständen<br />
publiziert, die bis heute ihre Geltung haben, siehe Abbildung 17.<br />
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