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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation

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Die erfolgreiche Umsetzung organisatorischer Verän<strong>der</strong>ungen setzt u.a. eine Operationalisierung<br />

<strong>der</strong> Ziele voraus: „Die Ziele <strong>der</strong> untersten Zielebene müssen operational, d.h. handlungsrelevant<br />

formuliert sein, damit sie zur Orientierung, als Entscheidungshilfe und zur Kontrolle<br />

herangezogen werden können. Ziele gelten dann als operational, wenn sie in eindeutig<br />

verständlichen Größen (Kriterien) ausgedrückt sind und zwischen den beteiligten Personen<br />

eine eindeutige Kommunikation zulassen … Weiterhin muss die Zielerreichung eindeutig feststellbar<br />

sein. Bei vielen organisatorischen Problemen stellt sich eine eindeutige Operationalisierung<br />

<strong>der</strong> Zielgrößen als außerordentlich schwierig heraus. So ist eine quantitative Beschreibung<br />

von sozialen, politischen o<strong>der</strong> ethischen Zielgrößen nicht durchführbar. Die Operationalisierung<br />

beinhaltet deshalb nicht unbedingt eine Quantifizierung <strong>der</strong> Zielgrößen, son<strong>der</strong>n<br />

lediglich ihre Überprüfbarkeit“ (Schulte-Zurhausen, S.363). Die Operationalisierung <strong>der</strong> Ziele<br />

kann durch verschiedene Zielelemente und ihre Formulierung erreicht werden: Das Zielelement<br />

Zielobjekt gibt an, woran etwas verän<strong>der</strong>t werden soll, wie beispielsweise <strong>der</strong> Arbeitsablauf<br />

eines Funktionsbereiches <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>. Mit <strong>der</strong> Zieleigenschaft werden Zielkriterien<br />

genannt, die darüber Aufschluss geben, was erreicht werden soll, beispielsweise eine Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Zusammenarbeit o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Motivation von <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong>n. Durch das<br />

Zielelement Zielmaßstab werden Zieleigenschaften und die Regelung ihrer Messung bestimmt,<br />

wobei Letzteres in <strong>der</strong> Praxis recht schwierig sein kann und dann diffizile Messmethoden<br />

erfor<strong>der</strong>t. Das Zielausmaß gibt an, wie viel durch ein operationales Ziel erreicht werden<br />

soll. Das jeweilige Ausmaß kann durch ein Punktziel, Ober- und/o<strong>der</strong> Untergrenzen, maximale<br />

o<strong>der</strong> minimale Werte und schließlich durch eine Kombination verschiedener Größen definiert<br />

werden. Schließlich ist das beson<strong>der</strong>s wichtige Zielelement <strong>der</strong> Zielperiode durch die Bestimmung<br />

eines maßgeblichen Zeitpunktes o<strong>der</strong> Zeitraumes zu formulieren (Schulte-<br />

Zurhausen, S.363ff.).<br />

Die verschiedenen Ziele eines Zielsystems erfor<strong>der</strong>n regelmäßig die Gewichtung <strong>der</strong> Ziele<br />

um Präferenzen einer <strong>Organisation</strong>sgestaltung und -planung zu berücksichtigen. Muss-Ziele<br />

sind zwingende Mindestanfor<strong>der</strong>ungen für die Zielerfüllung einer <strong>Organisation</strong>sgestaltung und<br />

sind als solche für Zielgewichtungen ungeeignet, die somit nur bei Kann-Zielen möglich sind,<br />

da diese nicht unbedingt voll erreicht werden müssen. Da Muss-Ziele die Möglichkeiten für<br />

organisatorische Lösungen sehr stark einschränken können, sollten sie eindeutig operationalisiert<br />

werden. Dadurch kann am ehesten eine Unter- bzw. Überschreitung <strong>der</strong> Mindestanfor<strong>der</strong>ungen<br />

vermieden werden. Beides wäre für den Erfolg einer <strong>Organisation</strong>sgestaltung nachteilig.<br />

Die Gewichtung <strong>der</strong> Kann-Ziele erfolgt nach <strong>der</strong>en relativer Bedeutung untereinan<strong>der</strong>,<br />

wobei auch eine Gewichtung nach jeweiligen Zielebenen möglich ist. Die Zielgewichtung kann<br />

in <strong>der</strong> Regel mit einfachen Punktesystemen methodisch gut bewältigt werden.<br />

Nach <strong>der</strong> Gewichtung <strong>der</strong> Ziele und <strong>der</strong> Behandlung von Zielkonflikten, die bereits an an<strong>der</strong>er<br />

Stelle <strong>der</strong> Arbeit beschrieben wurden, folgt letztendlich die Zielentscheidung, die damit die<br />

verbindliche Grundlage für die weitere <strong>Organisation</strong>sgestaltung und -planung ist (vgl. Schulte-<br />

Zurhausen, S.366ff.).<br />

Nach dem Eingehen auf einige begriffliche Fragen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sgestaltung<br />

und -planung, einem Blick auf Prinzipien, Grundüberlegungen, Methoden und<br />

Techniken <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>splanung und <strong>der</strong> Erörterung von Verän<strong>der</strong>ungsstrategien sowie<br />

Zielbildungsprozessen, folgt nunmehr die Behandlung <strong>der</strong> Planung im engeren Sinne als<br />

eine <strong>der</strong> entscheidenden Grundlagen für die Steuerung komplexer und umfangreicher<br />

organisatorischer Verän<strong>der</strong>ungsprojekte. Wurden bereits im Vorfeld <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>splanung<br />

und bei verschiedenen Voruntersuchungen mit Hilfe von Problem- und Systemanalysen<br />

mit den Arbeiten an Zielbildungsprozessen begonnen und schließlich bei <strong>der</strong> eigentlichen Zielformulierung<br />

die Möglichkeiten ideenreich und sorgfältig genutzt, besteht für den Planungsprozess<br />

eine solide Ausgangsbasis. Ideal wäre dann folgende Vorgehensweise: Die Strategie<br />

<strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sgestaltung und die Zielrichtung <strong>der</strong> Planung werden erarbeitet und verschiedene<br />

Einzelziele möglichst konkret abgeklärt. Durch wichtige Daten, Fakten und Zusammenhänge<br />

kann das Planungsfeld definiert und abgesteckt werden. Die ursprünglichen Ideen und<br />

Visionen über eine anzustrebende <strong>Organisation</strong>sgestaltung werden gemeinsam mit den Beteiligten<br />

und Betroffenen schrittweise an die konkreten Verän<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong><br />

angenähert. Qualität und das Engagement <strong>der</strong> bisherigen Arbeit haben den Planungs-<br />

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