Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation
Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation
Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation
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tet in regelmäßigen Abständen an den Lenkungsausschuss. Die Projektteams bearbeiten die<br />
einzelnen Probleme und Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen <strong>Organisation</strong>seinheiten.<br />
Für die Mitbeteiligung <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong> an <strong>Organisation</strong>sgestaltungen<br />
bilden die Projektteams die wichtigste Basis und die effizientesten Möglichkeiten. Die<br />
Einbindung externer Fachleute in die Aktivitäten <strong>der</strong> Projektteams kann in <strong>der</strong> Praxis außerordentlich<br />
hilfreich sein, sei es in fachlicher o<strong>der</strong> methodischer Hinsicht (Vahs, S.329ff.).<br />
Die <strong>Organisation</strong> <strong>der</strong> Projektsteuerung für <strong>Organisation</strong>sgestaltungen ergänzt jeweils die<br />
herkömmliche <strong>Organisation</strong>sstruktur und kann damit sehr gut auf die speziellen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
zur Handhabung und Bewältigung organisatorischer Verän<strong>der</strong>ungen ausgerichtet werden.<br />
Die Projektstruktur steht in einem Spannungsverhältnis zur bestehenden <strong>Organisation</strong>sstruktur,<br />
da sie gebildet wird um Entwicklungen zu ermöglichen, die innerhalb <strong>der</strong> herkömmlichen<br />
<strong>Organisation</strong> nur schwer o<strong>der</strong> gar nicht möglich wären. Die Projektstruktur stellt<br />
damit möglicherweise die Effizienz <strong>der</strong> herkömmlichen <strong>Organisation</strong>sstruktur in Frage und<br />
kann daher auch als bedrohlich empfunden werden, beispielsweise durch Vorgesetzte und<br />
Mitarbeiter des Linien-Managements. Das Verhältnis zwischen den beiden <strong>Organisation</strong>sstrukturen<br />
sollte daher sensibel beachtet und gepflegt werden.<br />
Die Steuerungsstruktur <strong>der</strong> Projektorganisation kann einen geeigneten Rahmen für die erfolgreiche<br />
Verfolgung organisatorischer Verän<strong>der</strong>ungen bieten. Ob solche Voraussetzungen tatsächlich<br />
genutzt werden bestimmt die Qualifikation <strong>der</strong> Projektmitarbeiter: Ist die Projektleitung<br />
in <strong>der</strong> Lage ein Projektteam effizient zu führen, Aufgabenpakete zu koordinieren, notwendige<br />
Verbindungen zu an<strong>der</strong>en Bereichen <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> herzustellen und zu nutzen,<br />
hat sie die erfor<strong>der</strong>liche Methodenkompetenz, werden neue Anfor<strong>der</strong>ungen und Entwicklungen<br />
rechtzeitig erkannt usw.? – Zeichnet sich die Projektleitung durch Selbstbewusstsein,<br />
Stabilität und Durchhaltefähigkeit aus? – Ist sie ein Vorbild und tritt für Werte und Normen engagiert<br />
ein?<br />
Bei <strong>der</strong> Zusammenstellung <strong>der</strong> Mitarbeiter des Projektteams sollte ebenfalls auf verschiedene<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen geachtet werden, wie z.B.: Offenheit, Diskussionsbereitschaft und Kooperationsfähigkeit<br />
– fachliches Können und Erfahrung – Interesse und Engagement für Verän<strong>der</strong>ungen<br />
– Flexibilität und Zähigkeit – Wertorientierung, Selbständigkeit, Akzeptanz und Hilfsbereitschaft.<br />
Projektorganisationen sind zeitlich befristet eingerichtete Strukturen, innerhalb <strong>der</strong>er Mitarbeiter<br />
in <strong>der</strong> Regel nur einen Teil ihres Arbeitseinsatzes erbringen und ansonsten im angestammten<br />
Bereich <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> tätig sind. Daraus können sich einmal erhebliche arbeitsökonomische<br />
Probleme ergeben, aber auch solche, die aus <strong>der</strong> Doppelrolle von Mitarbeitern<br />
des Projektteams resultieren, die gelegentlich die durchaus konfliktträchtige Frage aufwerfen<br />
kann, in welcher Funktion ein Mitarbeiter gerade agiert. Die Wirksamkeit einer Projektorganisation<br />
wird generell sehr entscheidend dadurch bestimmt, welchen Grad an Autonomie sie<br />
besitzt . Die angedeuteten Problemkreise, nämlich arbeitsökonomische Punkte, die Doppelrolle<br />
von Projektmitarbeitern und die Bestimmung des Autonomiegrades, sind in <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>srealität<br />
als äußerst heikel bekannt und sollten neben an<strong>der</strong>en Gründen Anlass sein, für<br />
eine Projektorganisation möglichst klare Festlegungen zu treffen (Ressourcen, Rahmenbedingungen,<br />
Freiräume, Kompetenzen, Möglichkeiten zu Kontakten und Abstimmungen usw.).<br />
Für die <strong>Organisation</strong>sgestaltung und -planung ist Teamarbeit in allen nur vorstellbaren Variationen<br />
ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor, <strong>der</strong> auch in <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit immer wie<strong>der</strong><br />
Berücksichtigung fand. Eine einigermaßen fundierte und ausreichende Behandlung des Themenkreises<br />
würde allerdings den Rahmen des Buches sprengen. Die große Bedeutung des<br />
Themenkreises Teamarbeit hat seit langem zu einer umfangreichen Fach- und Praktikerliteratur<br />
geführt, auf die verwiesen werden darf. In jüngster Zeit ist eine sehr bemerkenswerte Publikation<br />
erschienen, die stellvertretend für viele an<strong>der</strong>e Arbeiten genannt wird: Doppler et al.,<br />
S.300 – 344.<br />
Für die <strong>Organisation</strong>sgestaltung und -planung sind Interventionen wesentliche Instrumente<br />
<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung. Sie stellen überschaubare, abgrenzbare und kontrollierte Maßnahmen dar,<br />
mit <strong>der</strong>en Hilfe gezielte und abgestimmte Wirkungen verfolgt werden. Ein Großteil <strong>der</strong> Inter-<br />
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