Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation
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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation
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Gründen unmöglich sein, vorhandene Einrichtungen, Fachkenntnisse Aggregate, u.Ä. zu teilen,<br />
d.h. sie sind für verschiedene Aufgaben gemeinsam und möglichst effizient zu nutzen.<br />
Das wird oft mit einem hohen vertikalen und horizontalen Abstimmungsbedarf verbunden sein,<br />
um eine flexible Nutzung <strong>der</strong> Ressourcen zu erreichen.<br />
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Matrixorganisation einerseits bei komplexen<br />
Aufgabenstellungen die notwendigen vertikalen und horizontalen Integrationsfunktionen<br />
gut erfüllen und dabei als Dual-<strong>Organisation</strong> <strong>der</strong> nach dem Einlinien-Prinzip strukturierten<br />
<strong>Organisation</strong> <strong>der</strong> Hierarchie überlegen sein kann. An<strong>der</strong>erseits wird durch die Matrixorganisation<br />
die organisatorische Komplexitätsproblematik regelmäßig sehr stark und in unterschiedlichster<br />
Art und Weise erhöht.<br />
Die Projektorganisation wird für Aufgabenlösungen eingesetzt, die durch Einmaligkeit, relative<br />
Neuartigkeit und zeitliche Begrenzung gekennzeichnet sind. Bei <strong>der</strong> Aufgabendurchführung<br />
werden üblicherweise die Grenzen festgelegter Unternehmensbereiche überschritten<br />
und verschiedene Spezialisten und sachliche Ressourcen aus unterschiedlichen<br />
Teilen <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> o<strong>der</strong> von außerhalb eingesetzt. Für den Zeitraum <strong>der</strong> Projektbearbeitung<br />
wird die herkömmliche <strong>Organisation</strong> von <strong>der</strong> Projektorganisation überlagert. Die<br />
Effizienz <strong>der</strong> Projektorganisation wird wesentlich dadurch bestimmt, ob die für die Projektdurchführung<br />
notwendige organisatorische Integration <strong>der</strong> beteiligten <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong><br />
und Sachpotentiale gelingt (vgl. Schreyögg, S.190).<br />
Auf die detaillierte Beschreibung <strong>der</strong> Projektorganisation wird verzichtet, da sie bereits an an<strong>der</strong>er<br />
Stelle <strong>der</strong> Arbeit erfolgte und darauf verwiesen wird (Punkt 4.3/Prozess- und Projektorganisation).<br />
Die Betrachtung <strong>der</strong> organisationalen Komplexität und Ungewissheit im Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> Projektorganisation orientiert sich an diesem Text.<br />
Die Projektorganisation kann im Wesentlichen nach den gleichen organisatorischen<br />
Strukturgestaltungen erfolgen, wie sie allgemein in <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> angewendet werden.<br />
Daraus wird gelegentlich <strong>der</strong> Schluss gezogen, dass die Komplexitätsproblematik <strong>der</strong> Projektorganisation<br />
tendenziell <strong>der</strong> entspricht, welche für die jeweils gewählte organisatorische Struktur<br />
generell besteht. Die Komplexität und Ungewissheit <strong>der</strong> Projektorganisation wird als Analogie<br />
von <strong>der</strong> allgemeinen organisatorischen Strukturgestaltungen abgeleitet und interpretiert,<br />
zumindest für das Teilsystem <strong>der</strong> Projektorganisation selbst und ihre Einbettung in das System<br />
<strong>der</strong> Gesamtorganisation. „Was die Binnenorganisation von Projekten anbelangt, so unterscheidet<br />
sich die Gestaltung nicht grundsätzlich von an<strong>der</strong>en <strong>Organisation</strong>saufgaben. Der<br />
Prozessgedanke steht im Vor<strong>der</strong>grund, die horizontale Kooperation im Sinne funktionsübergreifen<strong>der</strong><br />
Teamarbeit wird häufig als <strong>Organisation</strong>sform gewählt“ (Schreyögg, S.193). Es<br />
stellt sich somit beispielsweise die Frage, ob die für die Komplexität und Ungewissheit im Allgemeinen<br />
angestellten Überlegungen für organisatorische Strukturen mit ausgeprägten<br />
Merkmalen <strong>der</strong> organisatorischen Integration auch auf vergleichbare Formen <strong>der</strong> Projektorganisation<br />
anwendbar sind, und zwar insbeson<strong>der</strong>e auf <strong>der</strong>en interne <strong>Organisation</strong>, o<strong>der</strong> ob<br />
solche Problemstellungen <strong>der</strong> Komplexität und Ungewissheit einer differenzierten Betrachtung<br />
und Bewältigung bedürfen.<br />
Die Projektorganisation ist eine einer bestehenden <strong>Organisation</strong> auf Zeit überlagerte <strong>Organisation</strong>sstruktur,<br />
die allein schon dadurch zu einer für die Projektorganisation spezifischen<br />
Komplexitätsproblematik im Innenverhältnis <strong>der</strong> Gesamtorganisation und für <strong>der</strong>en Beziehungen<br />
zu ihren verschiedenen Umwelten führt. Zwischen <strong>der</strong> Projektorganisation und<br />
an<strong>der</strong>en Teilen <strong>der</strong> Gesamtorganisation bestehen unterschiedlichste Interaktionen bzw. zwischen<br />
den <strong>Organisation</strong>selementen vielfältigste Beziehungen, die einer Abklärung, Behandlung<br />
sowie Integration bedürfen. Die Projektorganisation führt somit zu zwei Dimensionen<br />
<strong>der</strong> Komplexität und Ungewissheit. Die erste Dimension resultiert in ihrer Ausprägung aus<br />
<strong>der</strong> gewählten organisatorischen Strukturgestaltung und folgt sozusagen jenem Komplexitätstypus,<br />
wie er allgemein und tendenziell für die gewählte <strong>Organisation</strong>sform <strong>der</strong> Projektorganisation<br />
anzutreffen ist. Die zweite Dimension <strong>der</strong> Komplexität rührt aus dem für die Projektorganisation<br />
typischen und essentiellen Merkmal <strong>der</strong> Überlagerung von zwei <strong>Organisation</strong>en<br />
innerhalb einer Gesamtorganisation. Es entsteht so ein für die Projektorganisation spezifischer<br />
Komplexitätsmix, gebildet aus unterschiedlichen Einflussfaktoren. Deren Zahl und<br />
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