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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation

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aus <strong>der</strong> organisatorischen Umwelt die Ursachen und Notwendigkeiten für den<br />

organisatorischen <strong>Wandel</strong> ableiten, d.h. aus externen Anlässen.<br />

Bei Modellen <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sverän<strong>der</strong>ung mit vornehmlich externen Anlässen als<br />

Entwicklungsursachen kann zwischen mittelbaren und unmittelbaren Faktoren <strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ung unterschieden werden. Die mittelbaren Faktoren sind technischer Fortschritt,<br />

kulturelle, sozialpsychologische, rechtliche und politische sowie wirtschaftliche und<br />

wirtschaftspolitische Faktoren. Zu den unmittelbaren Faktoren zählen <strong>der</strong> Beschaffungs- und<br />

Absatzmarkt, <strong>der</strong> Arbeitsmarkt, <strong>der</strong> Geld- und Kapitalmarkt sowie Einrichtungen von<br />

Verwaltungen und Behörden. Die genannten Faktoren lassen sich selbstverständlich in<br />

verschiedener Art und Weise weiter auffächern. Die Möglichkeit von Umfang und Intensität <strong>der</strong><br />

Einflussnahme auf einzelne Faktoren hängt vor allem von den bestehenden Marktformen und<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Marktsituation ab, vor allem aber auch von <strong>der</strong> relativen Stellung einer<br />

Unternehmung bzw. <strong>Organisation</strong> auf den entsprechenden Märkten. Die Einflussnahme kann<br />

durch verschiedene Koalitionen gestärkt werden, beispielsweise durch Verbände.<br />

Je nach Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> relevanten und wahrgenommenen Umweltfaktoren werden sich<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> ergeben.<br />

Die mittelbaren und unmittelbaren Faktoren werden zunehmend beeinflusst durch neue<br />

Erwartungen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> einer <strong>Organisation</strong>, wie sie beispielsweise bedingt sind durch<br />

ein höheres Bildungsniveau, gestiegenen Wohlstand, das Maß an Arbeitsplatzsicherheit, eine<br />

stärkere Betonung von Eigeninitiative, Autonomie und Selbstverwirklichung, schwindende<br />

o<strong>der</strong> steigende Leistungsmotivation, Hinwendung vom Individualismus zu verstärktem<br />

sozialen Denken und Handeln. <strong>Organisation</strong>sgestaltungen sollten den verän<strong>der</strong>ten<br />

Einstellungen und Erwartungen möglichst Rechnung tragen.<br />

……………………………………………………………………………………………………..………<br />

……………………………………………………………………………………………..<br />

8.2.4 Systems-Engineering und Vorgehensweisen<br />

Bei strategischen <strong>Organisation</strong>saufgaben, bei denen es um die gesamthafte Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

<strong>Organisation</strong> geht, sind ebenso wie bei überschaubaren operativen <strong>Organisation</strong>sän<strong>der</strong>ungen<br />

geeignete Verfahren zu wählen, um die organisatorischen Konzeptionen zu realisieren. Vahs<br />

stellt zwei interessante Ansätze vor (Vahs, S.289ff.).<br />

Der erste Ansatz, das Verfahren Systems-Engineering, baut auf vier Grundgedanken auf:<br />

Vorgehensprinzip „Vom Groben zum Detail“ – Prinzip <strong>der</strong> stufenweisen Alternativenbildung<br />

und -auswahl – Stufenweise Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Systemgestaltung – Glie<strong>der</strong>ung des<br />

Planungsprozesses in Phasen.<br />

Zu Beginn wird die <strong>Organisation</strong>saufgabe und ihr Umfeld im Gesamten erfasst, strukturiert<br />

und hinsichtlich ihrer Probleme, Teilprobleme und Problemzusammenhänge beschrieben<br />

(„Problemlandkarte“). Die Ziele für eine <strong>Organisation</strong>slösung werden lediglich generell definiert<br />

und dementsprechend Lösungsansätze und ihre Auswirkungen formuliert. Erst dann erfolgt<br />

eine detailliertere Behandlung <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sverän<strong>der</strong>ung. Durch das Vorgehen soll<br />

verhin<strong>der</strong>t werden, dass sich <strong>Organisation</strong>slösungen im Detail verlieren, d.h. es wird eine<br />

ganzheitliche Vorgehensweise angestrebt.<br />

Die Alternativenbildung und -auswahl erfolgt so, dass auf je<strong>der</strong> Detaillierungsstufe <strong>der</strong><br />

Problembearbeitung alle alternativen Lösungsvarianten und Zwischen- bzw.<br />

Vorentscheidungen getroffen werden. Letzteres dient einer rationellen Selektion <strong>der</strong><br />

zielführendsten Verfahrenslösungen.<br />

Der vorgenannten stufenweisen Einengung des Lösungsraumes folgt die schrittweise<br />

Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Systemgestaltung. Damit sollen überschaubare Teilschritte mit vordefinierten<br />

Entscheidungspunkten prozesshaft festgehalten werden. Die Systemgestaltung enthält jeweils<br />

die Funktionen Planen, Realisation, Implementation, Kontrolle und Systemweiterentwicklung.<br />

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