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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation

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(Bechtler, S.10) zu schaffen (vgl. Baumgartner et al., S.40f.; vgl. Gomez/Zimmermann,<br />

S.124ff.) und u.a. dadurch die Komplexitätsproblematik zu verringern.<br />

Für die Selbstorganisation und damit auch die Selbstabstimmung haben Gomez/Zimmermann<br />

folgende Gestaltungsregeln zusammengestellt: „Die <strong>Organisation</strong>sentwicklung<br />

wird partizipativ von den beteiligten Mitarbeitern getragen: Es überwiegen die an <strong>der</strong><br />

organisatorischen Gestaltung Beteiligten … Den einzelnen Subsystemen wird eine strukturelle<br />

Teilautonomie zugestanden … Die <strong>Organisation</strong>seinheiten sind in ihrer Aufgabenerledigung<br />

relativ unabhängig und könnten grundsätzlich allein lebensfähig sein …Regelungen finden<br />

sich hauptsächlich in Form allgemeiner Verhaltensanweisungen auf <strong>der</strong> Basis eines ‚Common<br />

Sense’ … Die <strong>Organisation</strong>sentwicklung erfolgt bottom-up“ (Gomez/Zimmermann, S.127).<br />

Selbstabstimmung und Selbstorganisation bzw. Eigengestaltung (Gomez/Zimmermann), wie<br />

gesagt, sind in verschiedenster Art und Weise grundsätzlich geeignet die Probleme <strong>der</strong> Komplexität<br />

und Ungewissheit zu erleichtern. Das kann beispielsweise durch die Selbstkoordination<br />

<strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong> o<strong>der</strong> die Verbesserung des an verschiedenen Stellen <strong>der</strong><br />

<strong>Organisation</strong> aufgeteilten Wissens <strong>der</strong> Mitarbeiter geschehen.<br />

.<br />

Für die Aufgabe <strong>der</strong> horizontalen organisatorischen Integration bedient sich die Praxis<br />

seit langem folgen<strong>der</strong> Instrumente: Ausschüsse, Abteilungsleiterkonferenzen, Koordinatoren<br />

und Koordinationsgruppen.<br />

Bei Ausschüssen werden problembezogen und zeitlich begrenzt Arbeitsgruppen mit Mitglie<strong>der</strong>n<br />

verschiedener <strong>Organisation</strong>seinheiten zur Lösung spezieller Abstimmungsprobleme eingerichtet.<br />

Die Koordination dient relativ klar umrissenen Aufgaben. Dem gegenüber stellen<br />

Abteilungsleiterkonferenzen permanente Einrichtungen mit einer unspezifischen Aufgabe<br />

dar, um laufende Abstimmungsprobleme und Konflikte zwischen Abteilungen zu klären. Normalerweise<br />

ist die Einschaltung von den Abteilungen vorgelagerten Instanzen nicht vorgesehen.<br />

Koordinatoren haben die Aufgabe <strong>der</strong> kontinuierlichen Abstimmung zwischen leistungsmäßig<br />

angrenzenden Abteilungen und sollen bei auftretenden Konflikten aktiv um Lösungen<br />

bemüht sein. Koordinationsgruppen dienen schließlich dem Zweck, betriebs- o<strong>der</strong><br />

sogar unternehmensweit bei komplexen Aufgaben notwendige horizontale Abstimmungen<br />

vorzunehmen.<br />

Inwieweit die genannten organisatorischen Formen <strong>der</strong> horizontalen Integration die Handhabung<br />

und Bewältigung organisatorischer Komplexität und Ungewissheit erleichtern, kann<br />

nicht generell son<strong>der</strong>n nur im konkreten Einzelfall bewertet werden. Durch die Abstimmungsformen<br />

treten an die Stelle des Prinzips <strong>der</strong> Einheit <strong>der</strong> Leitung, das den Kern <strong>der</strong> organisatorischen<br />

Integration durch Hierarchie bildet, unterschiedliche Mehrliniensysteme. Es<br />

kommt somit zu einer Überlagerung verschiedener organisatorischer Formen <strong>der</strong> Integration<br />

(vgl. Schreyögg, S.174ff.).<br />

Der Mix <strong>der</strong> vorgenannten Integrationsinstrumenten kann gleichermaßen die Komplexitätsproblematik<br />

erleichtern wie erschweren. In <strong>der</strong> betrieblichen Praxis wird man immer wie<strong>der</strong> auf<br />

unzweckmäßige Aufgabenverteilungen und Entscheidungskompetenzen stoßen, ebenso wie<br />

auf schlecht geregelten Abläufe, inkonsequenten Mitteleinsatz und organisatorische Schlampereien.<br />

Statt solche Mängel ursächlich zu beseitigen, belässt man sie häufig und setzt beispielsweise<br />

Ausschüsse zur „Mängel-Verwaltung“ ein und vergrößert und erschwert die<br />

Integrationsaufgaben durch unnütz übergestülpte Instrumente <strong>der</strong> Koordinationskoordination<br />

(!). Dieser aufwändige Unfug wird selten ein wirksamer Beitrag <strong>der</strong> Komplexitätsbewältigung<br />

sein.<br />

Die Matrixorganisation ist ein Mittel <strong>der</strong> organisatorischen Integration. Das Größenwachstum<br />

von <strong>Organisation</strong>en und die damit verbundene Tendenz zur Verselbständigung<br />

von Abteilungen und Funktionen hat systemintern und -extern zu zahlreichen und immer<br />

schwieriger werdenden Abstimmungsproblemen geführt. Beispielsweise kann für Kunden<br />

bei starkem <strong>Organisation</strong>swachstum die Abwicklung von Geschäften allein dadurch immer<br />

verwirren<strong>der</strong> sein, da sie immer umfangreichere Beziehungen mit Spezialisten und Bereichen<br />

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