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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation

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Ihre Bedeutung für die Bewerkstelligung organisatorischer Verän<strong>der</strong>ungen kannkaum<br />

überschätzt werden. Wenn die Realität <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>spraxis häufig diesem Anspruch nicht<br />

gerecht wird, sollte das als Signal verstanden werden, aus Gründen <strong>der</strong> Effizienz und<br />

Humanität mutig und entschlossen bessere Formen <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sgestaltung zu finden<br />

und umzusetzen. Die Persönlichkeitseigenschaften von Menschen sind glücklicherweise nicht<br />

uniform und gelangen je nach Situation abgestimmt zur Geltung.<br />

Riemann hat eine Typologie <strong>der</strong> Persönlichkeit entwickelt, die vier Typen vorsieht: Die<br />

verstandes-, gefühls-, ordnungs- und verän<strong>der</strong>ungsorientierte Persönlichkeit. Die Typologie ist<br />

ihrem ordnenden Zweck entsprechend ein theoretisches Konstrukt, dem unzählige<br />

Mischformen <strong>der</strong> Wirklichkeit gegenüber stehen. Der typologische Erkenntniswert liegt darin,<br />

dass ausgeprägte bzw. vorherrschende Persönlichkeitseigenschaften die jeweiligen<br />

personalen Kompetenzen mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> stark bestimmen. Eine Determinierung <strong>der</strong><br />

Persönlichkeit darf darin allerdings nicht gesehen werden. Mit dieser wesentlichen<br />

Einschränkung können je nach Persönlichkeitsprägung entsprechende Stärken und<br />

Schwächen vermutet werden. Ob und wie <strong>der</strong>en Auswirkungen tatsächlich sein werden, wird<br />

durch vielfältigste Situationen, Verhältnisse und Wechselwirkungen bestimmt, d.h. die<br />

Auswirkungen werden sich sehr oft einer wahrscheinlichen Prognose entziehen. Unter diesen<br />

Vorbehalten kann eine Typologie <strong>der</strong> Persönlichkeit eine nützliche Anregung sein, um den<br />

Zusammenhang zwischen organisatorischem <strong>Wandel</strong>, personaler Kompetenz und<br />

Führungspraxis zu beleuchten. Die Abbildung 75 zeigt gleichermaßen Chancen wie Gefahren<br />

für die Verantwortlichen und Beteiligten an organisatorischen Verän<strong>der</strong>ungen, die aus<br />

personalen Kompetenzen und Inkompetenzen rühren (s.a. Graf-Götz/Glatz, S.191ff.).<br />

3. Komplexität und Ungewissheit<br />

Komplexität und Ungewissheit sind wesentliche Merkmale von Unternehmungen und Betrieben,<br />

privaten und öffentlichen Einrichtungen mit verschiedensten Aktivitäten und Abläufen. Auf<br />

die <strong>Organisation</strong> <strong>der</strong> mannigfaltigen sozialen und wirtschaftlichen Gebilde übertragen sich<br />

zwangsläufig die Eigenschaften <strong>der</strong> Komplexität und Ungewissheit. Bei <strong>Organisation</strong>sgestaltungen<br />

und den damit verbundenen Verän<strong>der</strong>ungen wird das beson<strong>der</strong>s deutlich, nämlich<br />

dann, wenn ein tiefgreifen<strong>der</strong> und dynamischer <strong>Wandel</strong> zu bewerkstelligen ist und Zeitdruck<br />

zu einem bestimmenden Faktor wird. Die Auswirkungen von Komplexität und Ungewissheit<br />

stellen zwangsläufig in <strong>der</strong> Folge davon auch <strong>Organisation</strong>splanungen oft vor schwierige und<br />

nur teilweise zu bewältigende Herausfor<strong>der</strong>ungen (s.a. Fisch/Wolf, S.11ff.).<br />

Da <strong>der</strong> Themenkreis Komplexität und Ungewissheit vor allem im Zusammenhang mit dem<br />

organisatorischen <strong>Wandel</strong> von beson<strong>der</strong>er Bedeutung ist, wird er im Teil „<strong>Wandel</strong> <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>“<br />

<strong>der</strong> Arbeit behandelt.<br />

3.1 Einige Grundlagen<br />

Komplexität und die mit ihr verbundene Ungewissheit sind Fakten, die durch versuchte<br />

Ansätze zur Reduktion <strong>der</strong> Komplexität generell nicht beseitigt werden können. Die <strong>Organisation</strong><br />

im Speziellen sollte bestmöglich auf Komplexität und Ungewissheit reagieren und tunlichst<br />

vermeiden durch organisatorische Fehlmaßnahmen diese zu vergrößern (vgl. Ulrich/Probst,<br />

S.109f.). Gute <strong>Organisation</strong>slösungen können die Handhabung von Komplexität und Unge-<br />

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