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Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation

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von Wandlungsprozessen nicht intendiert sind, son<strong>der</strong>n zufällig und oft unbemerkt<br />

ablaufen. Dem steht <strong>der</strong> geplante <strong>Wandel</strong> gegenüber, wobei „unter geplantem<br />

organisatorischen <strong>Wandel</strong> die Absicht verstanden [wird] die Funktionsweise einer<br />

Gesamtorganisation o<strong>der</strong> wesentlicher Teile davon mit dem Ziel <strong>der</strong> Effizienzverbesserung zu<br />

än<strong>der</strong>n. <strong>Organisation</strong>sentwicklung ist dann eine Form des geplanten <strong>Wandel</strong>s, bei <strong>der</strong> unter<br />

Verwendung verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse zunächst ein Klima <strong>der</strong> Offenheit für<br />

<strong>Wandel</strong> und ein Klima des Vertrauens zu den Agenten des <strong>Wandel</strong>s geschaffen wird; damit ist<br />

die Voraussetzung gegeben, eine Verän<strong>der</strong>ung aus <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> selbst heraus zu<br />

erreichen“ (Staehle, S.634; s.a. DuBrin 1974, S.397f., 414).<br />

Auf <strong>der</strong> Basis empirischer Erhebungen unterscheidet Glueck einen Organization Planning-<br />

Ansatz, <strong>der</strong> einen organisatorischen <strong>Wandel</strong> durch Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sstruktur<br />

und <strong>der</strong> Arbeitsumwelt beinhaltet, und einen Organization Development-Ansatz worunter<br />

ein organisatorischer <strong>Wandel</strong> durch Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sstruktur und durch<br />

Beeinflussung <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong> verstanden wird (Glueck, S.223-234). Der<br />

weitergehende Organization Development-Ansatz entspricht im Wesentlichen dem, was heute<br />

mit dem Begriff <strong>Organisation</strong>sentwicklung bezeichnet wird.<br />

Es wurde bereits erwähnt, dass die Konzeption <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sentwicklung in Theorie und<br />

Praxis unterschiedlichste begriffliche Ausformungen gefunden hat. Trebesch hat 1982 eine<br />

äußerst detaillierte Untersuchung von 50 verschiedenen Definitionen zum Begriff<br />

<strong>Organisation</strong>sentwicklung durchgeführt. Wird von einer sehr allgemeinen Definition <strong>der</strong><br />

<strong>Organisation</strong>sentwicklung ausgegangen, wie beispielsweise bei dem Organziation<br />

Development-Ansatz von Glueck, lassen sich zahlreiche an<strong>der</strong>e Begriffsbestimmungen und<br />

Interpretationen <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sentwicklung subsumieren bzw. zeigt sich, dass die<br />

verschiedenen Begriffe Ähnlichkeiten aufweisen. Eine detaillierte Analyse ergibt Nahe<br />

liegen<strong>der</strong> Weise eine Fülle definitorischer Abweichungen. Die Abbildung 1 zeigt die Verteilung<br />

von Elementen von <strong>Organisation</strong>sentwicklungsdefinitionen, wie sie sich nach Trebesch<br />

ergeben hat. Würde eine vergleichbare Untersuchung heute stattfinden, wäre die<br />

Häufigkeitsverteilung <strong>der</strong> verschiedenen Begriffselemente vermutlich eine etwas an<strong>der</strong>e. Es<br />

wäre durchaus vorstellbar, dass beispielsweise das Element „Selbstregulierung des Systems“<br />

o<strong>der</strong> Merkmale wie „Selbstorganisation“ stärker ausgeprägt wären bzw. öfter genannt würden.<br />

VERTEILUNG VON ELEMENTEN VON 50 DEFINITIONEN<br />

sozialer und kultureller Wandlungsprozess<br />

(Verän<strong>der</strong>ungsstrategie)<br />

Steigerung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit des Systems 18<br />

Gesamtsystem-Bezug, betriebsumfassend 18<br />

Integration von individueller Entwicklung und Bedürfnissen mit Zielen und<br />

Strukturen <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong><br />

aktive Mitwirkung <strong>der</strong> Betroffenen 17<br />

bewusst gestaltet, methodisch, planmäßig, gesteuertes Vorgehen 16<br />

angewandte Sozialwissenschaft 14<br />

Effektivitätssteigerung 13<br />

(gemeinsame) Lernprozesse 13<br />

Anpassung <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> an die Umwelt 12<br />

Steigerung <strong>der</strong> Problemlösungsfähigkeit des Systems 12<br />

Gestaltung von Arbeitsplätzen<br />

(einschl. Humanisierung)<br />

Interaktions- und Kommunikationsfähigkeit verbessern 10<br />

wertend/normativ 9<br />

19<br />

17<br />

10<br />

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