Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation
Organisationsgrundlagen: Wandel der Organisation
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Vernichtung größter wirtschaftlicher Werte, internationaler Bedeutungsverlust sowie Schwächung<br />
<strong>der</strong> Wettbewerbsposition und gesamtwirtschaftliche, wie branchenspezifische Rezessionserscheinungen<br />
sind und waren die Folge. Einige Exponenten <strong>der</strong> Großbanken und von<br />
Industriekonzernen stecken nicht umsonst knietief in Straf- und Wirtschaftsprozessen (!) (vgl.<br />
Petersen, S.82; Riße, S.29ff., 73 ff.).<br />
Die negativen Entwicklungen <strong>der</strong> vergangenen Jahre bei einem sehr geringen Teil <strong>der</strong> großen,<br />
aber bedeutenden <strong>Organisation</strong>en <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft, die für diese nicht repräsentativ<br />
sind, erfor<strong>der</strong>n primär keine strukturelle organisatorische Neugestaltung, um bessere<br />
wirtschaftliche Verhältnisse und ein erfreulicheres Niveau zu erreichen. Die offenkundige unternehmerische<br />
und moralische Inkompetenz <strong>der</strong> Verantwortlichen für die wirtschaftlichen Negativ-Beispiele<br />
verlangt in erster Linie eine mentale Verän<strong>der</strong>ung in den Einstellungen und<br />
Wahrnehmungen, d.h. ein <strong>Wandel</strong> in den Köpfen, ebenso aber auch ordnungspolitische<br />
und rechtliche Systemkorrekturen. Dann wird man auch wie<strong>der</strong> die richtigen Strategien finden.<br />
Letztendlich sind solche Haltungen und davon bestimmtes Tun auch entscheidend für die<br />
Qualität <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>sgestaltung und <strong>der</strong> mit ihr verbundenen <strong>Organisation</strong>splanung. Am<br />
Beginn von angestrebten organisationalen Verän<strong>der</strong>ungen sollten zukunftsweisende Visionen<br />
und Leitbil<strong>der</strong> mit einem sehr anspruchsvollen Zielhorizont stehen, <strong>der</strong> einen tiefgreifenden<br />
<strong>Wandel</strong> signalisiert und damit auch eine hohe Anreizfunktion für dessen potenzielle Träger<br />
hat. Für diese Zwecke ist eine umfassende und vertrauensvolle Informations- und Kommunikationspolitik<br />
notwendig, die u.a. klar verdeutlicht, dass effiziente Verän<strong>der</strong>ungsprozesse mit<br />
<strong>der</strong> Beteiligung <strong>der</strong> Betroffenen verknüpft sind (vgl. Vahs, S.323f.).<br />
Die Beteiligung zielt vor allem auf die Einbindung bei organisationsrelevanten Entscheidungen<br />
ab. Je rascher <strong>Organisation</strong>sverän<strong>der</strong>ungen ablaufen, um so geringer werden tendenziell<br />
die Möglichkeiten <strong>der</strong> Mitentscheidung und Einflussnahme sein – speed kills. Der zeitlichen<br />
und substanziellen Sicherung <strong>der</strong> Entscheidungsfreiräume <strong>der</strong> Beteiligten und Betroffenen<br />
an organisatorischen Verän<strong>der</strong>ungen sollte daher beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit zukommen,<br />
um Manipulationen zu verhin<strong>der</strong>n. Flache Hierarchien erleichtern das.<br />
Die Mitentscheidung ermöglicht naturgemäß auch die Verfolgung persönlich- bzw. gruppenspezifisch-opportunistischer<br />
Ziele. Dadurch können die potenziellen Partizipationschancen<br />
für eine bestmögliche organisatorische Verbesserung erheblich beeinträchtigt werden. Sind<br />
solche Risiken erkennbar o<strong>der</strong> bereits schlagend geworden, kann die Einschränkung <strong>der</strong> Beeinflussungsmöglichkeiten<br />
notwendig werden. Solche Anlässe sind nicht selten, da Reorganisationsprozesse<br />
häufig mit personalen Än<strong>der</strong>ungen und Vor- bzw. Nachteilen für betroffene<br />
Personen und Gruppen verbunden sind. Aus den gleichen Gründen können Koordinations-<br />
und Motivationskosten aus organisatorischen Anpassungen resultieren (Picot et al., 1999b,<br />
S.395ff.).<br />
Von den Grundüberlegungen zur <strong>Organisation</strong>splanung sind die geeigneten Verän<strong>der</strong>ungsstrategien<br />
abzuleiten. Sie beinhalten die Konzeptionen und organisatorischen Verän<strong>der</strong>ungsziele<br />
<strong>der</strong> Planungen sowie die Angaben, auf welcher organisatorischen Ebene mit welcher<br />
Intensität innerhalb eines festgelegten Zeitraumes die Verän<strong>der</strong>ungen zu bewerkstelligen sind<br />
(Oechsler, S.539f.). Empirisch-rationalen Strategien liegt die Annahme rationalen Handelns<br />
und <strong>der</strong> Nutzenmaximierung des Einzelnen zugrunde. Der organisatorische <strong>Wandel</strong> wird danach<br />
um so eher akzeptiert, je mehr personale Vorteile mit einer Än<strong>der</strong>ung verbunden sind<br />
und sich <strong>der</strong> <strong>Wandel</strong> selbst sachlich gut begründen lässt. Die Art <strong>der</strong> Strategie verlangt daher<br />
eine sorgfältige Information <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong>, gelegentlich verbunden mit einer entsprechenden<br />
Qualifizierung. Normativ-reedukative Strategien bauen auf <strong>der</strong> verhaltensprägenden<br />
Kraft von Werten sowie Normen auf und <strong>der</strong> Identifikation <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>smitglie<strong>der</strong><br />
mit diesen. Damit soll das Verhalten <strong>der</strong> Einzelnen beeinflusst und für organisatorische Verän<strong>der</strong>ungen<br />
genommen werden. Die Strategien sind häufig mit individuellem und organisationalem<br />
Lernen verbunden. Der <strong>Organisation</strong>skultur kommt dabei nahe liegen<strong>der</strong> Weise beson<strong>der</strong>e<br />
Bedeutung zu. Bei Macht- und Zwangsstrategien werden organisatorische Verän<strong>der</strong>ungen<br />
und Planungen durch die Ausübung von Macht und damit verbundene ökonomische,<br />
politische o<strong>der</strong> soziale Sanktionsmöglichkeiten erzwungen. Ideen, Einstellungen und Erwar-<br />
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