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Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt

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de (Tab. 4). Zunächst wird einmal mehr klar, welche Baumarten unter den herrschenden<br />

Verhältnissen die „Gewinner“ und welche die „Verlierer“ sind. Während<br />

insgesamt 4,1 % aller gefährdeten Nadelbäumchen ohne Schutz verbissen werden,<br />

fällt der Anteil verbissener Pflanzen beim Laubholz sechs Mal höher aus. Das <strong>Wild</strong><br />

konzentriert sich also auf Laubholz (aber auch auf Douglasie und Tanne), während<br />

die Fichte gemieden wird. In Mischverjüngungen führt dies zu den schon erwähnten,<br />

wissenschaftlich auch international gut dokumentierten Homogenisierungseffekten<br />

(Horsley et al. 2003, Tremblay et al. 2007), welche in Deutschland <strong>zum</strong>eist auf wenig<br />

gestufte Fichtenverjüngungen hinauslaufen, was z.B. Ammer (1996a) für den Bergmischwald<br />

aufgezeigt hat.<br />

Tabelle 4. Anteil verbissener Pflanzen mit und ohne Schutz (Ergebnisse der BWI 2<br />

nach Reif et al. 2005).<br />

Anteil verbissener Pflanzen in %<br />

Baumart Ohne Schutz Mit Schutz<br />

Douglasie 26,5 5,4<br />

Tanne 15,4 16,5<br />

Lärche 10,5 0<br />

Fichte 2,8 0,7<br />

Alle Nadelbäume 4,1 3,1<br />

Eiche 24,2 23,1<br />

Laubholz mit hoher Lebensdauer 32,4 22,5<br />

Buche 10,7 9,7<br />

Laubholz mit niedriger Lebensdauer 27,0 9,8<br />

Alle Laubbäume 24,0 14,1<br />

Geben die Daten für ungeschützte Verjüngungsflächen schon keinen Anlass, sich<br />

entspannt zurückzulehnen, so fallen die Zahlen für geschützte Flächen geradezu erschreckend<br />

aus. Würde man annehmen, dass es eigentlich gelingen sollte, den Verbiss<br />

durch Zäune auszuschließen, wird man durch die von Reif et al. (2005) dargestellten<br />

Zahlen eines Besseren belehrt. So wird beispielsweise die geschützte Eiche<br />

fast mit einer ebenso hohen Wahrscheinlichkeit verbissen wie die ungeschützte. Im<br />

Falle der Tanne liegt die Wahrscheinlichkeit, verbissen zu werden, sogar höher,<br />

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