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Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt

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der Risikoeinschätzung eher hoch aus, können sich sehr ausgewogene Baumartenanteile<br />

als empfehlenswert erweisen, keineswegs jedoch Reinbestände. Unter Beachtung<br />

schwerwiegender Unsicherheiten insbesondere im Rahmen der Risikoeinschätzung<br />

der einzelnen Baumarten zeigt sich, dass ein pragmatisches Vorgehen im<br />

Sinne einer 1/2:1/2 (Abb. 8) oder 1/3:1/3:1/3 Lösung durchaus vernünftig sein kann,<br />

wenn eine fundierte Risikoeinschätzung für die Baumarten nur sehr eingeschränkt<br />

möglich ist.<br />

Das Arbeiten mit nur einer Baumart, eine Situation die dem/der <strong>Wald</strong>besitzer/in durch<br />

überhöhte <strong>Wild</strong>bestände vorgegeben sein kann, gleicht unter schwerwiegenden Unsicherheiten<br />

einem riskanten Balance-Akt, der mit hohen Absturzrisiken verbunden<br />

ist. Die Berücksichtigung schwerwiegender Unsicherheiten im Rahmen der Bewertung<br />

von Homogenisierungstendenzen durch Schalenwildeinfluss stellt eine große<br />

wissenschaftliche Zukunftsherausforderung dar und steckt noch in den Kinderschuhen.<br />

Schwerwiegende Unsicherheiten und Flexibilitätsaspekte lassen es sehr fragwürdig<br />

erscheinen, im Rahmen der Bewertung von <strong>Wild</strong>schäden mit vordefinierten<br />

Soll-Stammzahlen zu arbeiten (z.B. Burghardt und Suchant ohne Jahr), denn wer<br />

wollte schon sagen, wie viele Bäumchen von welcher Baumart tatsächlich „ausreichend“<br />

sind. Es kommt erschwerend hinzu, dass die Konsequenzen dieser Bewertung<br />

nicht von den heute lebenden Entscheidungsträgern getragen werden müssen,<br />

sondern von den in Zukunft lebenden Personen, deren Präferenzen naturgemäß unbekannt<br />

sind.<br />

Abb. 8: Auswirkungen einer zunehmenden Unsicherheit (Informationslücke)<br />

im Rahmen der Baumartenwahl für ein Szenario der Buche mit<br />

niedrigem und eines mit hohem Risiko auf den optimalen Anteil der Buche<br />

in Mischung mit Fichte (vgl. Hildebrandt und Knoke 2009).<br />

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