Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt
Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt
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Qualitätsverluste. Auch fließen bei dieser Kalkulation die Wohlfahrtswirkungen nicht<br />
mit ein, die von dem Reinbestand wahrscheinlich weniger gut erbracht werden (siehe<br />
Knoke et al. 2008a). Allein die hier durchgeführte Betrachtung ergibt aber schon finanzielle<br />
Dimensionen, die durch etwaige jährliche Jagdpachtbeträge nicht annähernd<br />
kompensiert werden.<br />
Einschränkend muss gesagt werden, dass die hier kalkulierten Kompensationsbeträge<br />
nur die direkten Holzernte- und Kulturkosten berücksichtigen, nicht aber Verwaltungskosten.<br />
Eine Berücksichtigung von Verwaltungskosten würde die Ertragswerte<br />
insgesamt deutlich absenken und damit zu einem flacheren Verlauf der Kurven des<br />
Sharpe-Quotienten führen, was auch die Kompensationsbeträge senken würde. Es<br />
ist jedoch davon auszugehen, dass insbesondere für kleinere <strong>Wald</strong>besitzer keine<br />
echten Verwaltungskosten im Sinne eines kontinuierlichen Jahresbetrages anfallen<br />
und dass man deshalb diesen Faktor vernachlässigen darf.<br />
Voranbau zur Umwandlung von<br />
Reinbeständen in Mischbestände<br />
mindert das Betriebsrisiko – besonders<br />
im Hinblick auf Kalamitäten!<br />
Foto: T. Vor<br />
4.5.7 Opportunitätskosten aufwändiger Kulturen und Zäune<br />
Man könnte nun argumentieren, dass man die oben genannten nachteiligen Wirkungen<br />
von <strong>Wild</strong>verbiss durch geeignete Schutzmaßnahmen verhindern könnte (die weiter<br />
unten berichteten Zahlen der Bundeswaldinventur über hohe Verbissprozente innerhalb<br />
von Zäunen sprechen allerdings eher gegen diese Vermutung). Solche<br />
Maßnahmen, z.B. Zäunungen, stellen aber erheblich Bewirtschaftungsbeschränkungen<br />
dar, worauf im Folgenden eingegangen werden soll. Kalkulationen mit Hilfe eines<br />
am Fachgebiet für <strong>Wald</strong>inventur und nachhaltige Nutzung der TU München ent-<br />
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