Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt
Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt
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Unterschiedlich strukturierte Wälder – unterschiedliche Lebensräume für Schalenwild.<br />
Fotos: T. Vor, M. Scholz<br />
Beguin et al. (2009) führten ein Experiment durch, bei dem der Verbiss von Abies<br />
balsamea durch Weißwedelhirsche (Odocoileus virginianus) in Abhängigkeit unterschiedlicher<br />
waldbaulicher Verjüngungsverfahren untersucht wurde. Tatsächlich war<br />
die Höhenentwicklung der Tannen bei allen Hiebsvarianten durch Verbiss limitiert.<br />
Die Autoren folgerten daraus, dass die Wechselbeziehung zwischen<br />
habitatbezogenen Aspekten, die nichts mit der Nahrung, sondern der <strong>Wald</strong>struktur zu<br />
tun haben (Deckung, Klima), und dem Nahrungsangebot nur bei geringen bis mittleren<br />
<strong>Wild</strong>dichten <strong>zum</strong> Tragen kommt (d. h. nur dann beeinflusst die <strong>Wald</strong>struktur, -<br />
behandlung das Ausmaß des Verbisses), bei hohen Dichten aber keine große Rolle<br />
mehr spiele. Dies deckt sich mit den Ergebnissen von Rossell et al. (2005) und Millett<br />
et al. (2006). Die zuletzt genannten Autoren fanden, dass sich z. B. die von unterschiedlichen<br />
Arten der Bodenvegetation ausgehenden unterschiedlichen Konkurrenzwirkungen<br />
im Hinblick auf das Wachstum von Verjüngungspflanzen nur bei geringer<br />
<strong>Wild</strong>dichte bemerkbar machen. Bei hohen Dichten überlagert der Verbiss<br />
sämtliche andere Umweltfaktoren (Millett et al. 2006). Unter solchen Verhältnissen<br />
bieten auch nach Sturmwurf nicht geräumte Schadhölzer keinen wirksamen Schutz<br />
vor Schalenwildverbiss (Kupferschmid und Bugmann 2005). Gleiches gilt für Schlagabraum<br />
(Bergquist et al. 2003). Schulze (1998) konnte in seiner Dissertation über<br />
„Wechselwirkungen zwischen <strong>Wald</strong>bauform, Bejagungsstrategie und der Dynamik<br />
von Rehwildbeständen“ allerdings nachweisen, dass der strukturreiche <strong>Wald</strong>aufbau<br />
Verbiss eher verkraftet als ein Alterklassenwald, da besonders auch im Winter ausreichend<br />
Ausweichäsung und insgesamt eine sehr hohe Individuenzahl an<br />
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