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Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt

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von <strong>Wild</strong>verbiss massive finanzielle Konsequenzen für die <strong>Wald</strong>besitzer/innen verbergen<br />

können. Der Jagdpächter zahlt für die Möglichkeit, seine Jagdpassion ausleben<br />

und das <strong>Wild</strong>bret verwerten zu können. Keineswegs enthält die Jagdpacht allerdings<br />

Kompensationen möglicher Konsequenzen eines zu hohen <strong>Wild</strong>verbisses.<br />

Dies macht schon die Größenordnung der Beträge in Tabelle 7 klar.<br />

Eine Erweiterung der Betrachtung von <strong>Wild</strong>verbiss um die langfristigen Konsequenzen<br />

eines Verlustes von Mischbaumarten ist zwingend erforderlich. Während sich ein<br />

Verbiss sofort in Zuwachsverlusten niederschlägt, die - je nach Baumart - bei unterschiedlichen<br />

Verbissintensitäten zwischen 7 und 93 Euro/ha (einmaliger Verbiss) liegen<br />

können, hat der Verlust einer die Finanzflüsse stabilisierenden Mischbaumart<br />

gravierende und langfristige Konsequenzen. Die Praxis lehrt, dass es schon nach nur<br />

sieben Jahren mit intensivem Verbiss <strong>zum</strong> Zurückfallen oder Verlust von Mischbaumarten<br />

kommen kann. In Österreich war dies nach dem <strong>Wild</strong>schadensbericht 2004<br />

auf 2/3 der durch <strong>Wild</strong>schaden betroffenen Flächen der Fall (Bundesminister für<br />

Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft 2006). Ist die Mischbaumart<br />

einmal verloren, müsste dem <strong>Wald</strong>besitzer (der <strong>Wald</strong>besitzerin) jährlich rund 50 Euro/ha<br />

gezahlt werden, um dasselbe Ertrags-Risiko-Verhältnis zu erreichen, welches<br />

der vorherige Mischbestand in Aussicht stellte.<br />

Tabelle 7 macht ferner folgendes klar: Egal ob man versucht, durch intensivierte<br />

Pflanzungen und Schutzmaßnahmen das Problem zu beheben, oder ob der <strong>Wild</strong>verbiss<br />

akzeptiert wird, ohne Schutzmaßnahmen zu treffen: Die Größenordnung der finanziellen<br />

Konsequenzen ist ähnlich und mit einem Betrag von rund 50 Euro/ha/J<br />

durchaus erheblich. Und hierbei ist anzunehmen, dass nicht einmal alle Nachteile<br />

vollständig abgebildet sind (z.B. Verlust von Anpassungsmöglichkeiten bei sich änderndem<br />

Klima durch eine einseitige Baumartenstruktur).<br />

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