Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt
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sind, bzw. weil die damit getätigten nicht unerheblichen Investitionen für die künstliche<br />
Bestandesbegründung verloren sind (vgl. hierzu Kapitel 4.5).<br />
Das Ausmaß, in dem unter anderem der Schalenwildverbiss bereits länger zurückliegende<br />
Bemühungen <strong>zum</strong> <strong>Wald</strong>umbau verhindert hat, haben Mosandl und Felbermeier<br />
(1999) beschrieben. So findet sich die zwischen 1950 und 1970 in Bayern mit<br />
Laubholz bepflanzte ca. 55.000 ha umfassende Kulturfläche drei Jahrzehnte später<br />
nur etwa zu 53 % in der zweiten Altersklasse wieder. Für diesen Befund machen<br />
Mosandl und Felbermeier (1999) vier Gründe verantwortlich. Einer davon sind Verluste<br />
durch Schalenwildverbiss. Unterstellt man, dass alle möglichen Einflussfaktoren<br />
(außer dem Verbiss nennen die Autoren die Möglichkeit, dass zu große Pflanzflächen<br />
verbucht wurden, dass wegen klimabedingter Ausfälle Nachbesserungen notwendig<br />
waren, und dass unterlassene Pflegemaßnahmen zur Mischungsregulierung<br />
<strong>zum</strong> Verlust der Laubbaumarten führten) gleich bedeutsam waren, so ergeben sich<br />
6.500 ha, die vom Schalenwild vernichtet wurden. Ausgehend von durchschnittlichen<br />
Kulturkosten von 5.000-10.000 € /ha sind das 32.500.000 -65.000.000 Euro. Dieser<br />
Wert berücksichtigt noch nicht die im Folgenden ausführlicher erläuterten Risikobetrachtungen<br />
und vernachlässigt auch Zinsgewinne, die für alternative Investitionsmaßnahmen<br />
innerhalb (wie z. B. für Astungsmaßnahmen) oder außerhalb des Forstbetriebes<br />
zu erzielen gewesen wären.<br />
Das Ziel des <strong>Wald</strong>umbaus:<br />
Struktur- und baumartenreicher<br />
Mischbestand.<br />
Foto: T. Vor<br />
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