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Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt

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Die Auswahl der Verjüngungsflächen erfolgt mit Hilfe eines Gitternetzes und einer<br />

Karte (Maßstab 1:25000). Der Abstand der Kreuzungspunkte beträgt 1,25 km. Jeweils<br />

die einem Kreuzungspunkt am nächsten gelegene Verjüngungsfläche wird<br />

ausgewählt. Bei mehr als 40 zur Auswahl von Verjüngungsflächen in Frage kommenden<br />

Kreuzungspunkten werden lediglich 40 Verjüngungsflächen nach einem objektiven<br />

(systematischen) Verfahren ausgewählt.<br />

In der Zeitreihe zeigt sich seit 1991 zunächst ein (schwacher) Trend zu tendenziell<br />

sinkendem Leittriebverbiss, der allerdings <strong>zum</strong> Jahre 2006 hin wieder deutlich anstieg<br />

(Abb. 13). Durch den Anstieg der Verbissprozente im Jahre 2006 wird der ohnehin<br />

schwache Trend zu einem Rückgang der Verbissbelastung kompensiert, indem<br />

das relativ hohe Niveau des Jahres 1994 wieder erreicht bzw. noch übertroffen<br />

wird. Auch die aktuellsten Ergebnisse aus dem Jahre 2009 zeigen jedoch keine wirkliche<br />

Trendwende hin zu deutlich niedrigeren Verbissbelastungen.<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Ähnlich wie in Bayern werden auch in Rheinland-Pfalz in dreijährigem Turnus Erhebungen<br />

zur Verbiss- und Schälbelastung in staatlichen Eigenjagdbezirken und gemeinschaftlichen<br />

Jagdbezirken durchgeführt (Jochum und Asam 2009). Anders als in<br />

Bayern werden hier auch die Schälschäden mit erfasst. Erhebungen werden in Beständen<br />

durchgeführt, die zuvor als verbiss- oder schälgefährdet eingestuft wurden.<br />

Mit Hilfe eines Rasters (500 x 500m) werden geeignete Verjüngungsflächen aufgesucht,<br />

in denen mit Hilfe einer Taxationslinie 40 (mindestens 32) Pflanzen zur<br />

Verbissansprache ausgewählt werden. Mit Hilfe von kritischen Schwellenwerten (Kriterium<br />

ist der Anteil verbissener Pflanzen, vgl. Tab. 5) wird beurteilt, ob das waldbauliche<br />

Ziel an einer konkreten Verjüngungsfläche gefährdet ist oder nicht. In durch<br />

Schälen gefährdeten Beständen werden an sieben Aufnahmepunkten entlang einer<br />

Taxationslinie insgesamt 70 Bäume beurteilt.<br />

Tabelle 5. Schwellenwerte zur Einwertung des Gefährdungsgrades der waldbaulichen Zielsetzung<br />

in Rheinland-Pfalz (Jochum und Asam 2009).<br />

Verbissprozente für: Schälprozente für<br />

Gefährdungsgrad<br />

Nadelbaumarten<br />

(außer Tanne)<br />

Laubbaumarten<br />

Tanne<br />

und Laub- und Nadelbaumarten<br />

Nicht gefährdet 0-20 % 0-15 % Bis zu 2 %<br />

Gefährdet >20-40 % >15-25 % >2-3 %<br />

Erheblich gefährdet >40% >25 % > 3 %<br />

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