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Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt

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aus sich heraus fehlerhaft ist, weil die maßgeblichen Akteure die Gesetze – gewollt<br />

oder ungewollt – in ungenügender Weise vollziehen. Folgende Punkte widersprechen<br />

in Ansätzen oder gänzlich den gesellschaftlichen Zielen: Hegepflicht mit <strong>Wild</strong>tierfütterung<br />

statt angemessene Schalenwilddichten, uneffektive Bejagungsmethoden,<br />

Abschussplanung nicht an Schäden sowie den Vorgaben des <strong>Wald</strong>- und Naturschutzrechts<br />

orientiert, zudem teilweise willkürlich, ohne Kontrolle und Sanktionierung<br />

bei Nichterfüllung, <strong>Wild</strong>schadensersatz im <strong>Wald</strong> zwar möglich, jedoch ohne<br />

konkrete Vorgaben zur Bewertung, volkswirtschaftliche Schäden bleiben unberücksichtigt.<br />

Ein wesentliches Ziel der Forstverwaltungen sollte es sein, Fallbeispiele zu<br />

schaffen und anzuwenden, aus denen für alle Beteiligten klar wird, was passiert,<br />

wenn Vorgaben nicht erfüllt werden. Ansätze dazu sind in einigen Bundesländern<br />

vorhanden, eine bundesweite Vereinheitlichung wäre wünschenswert.<br />

Im 7. Kapitel werden schließlich Ansätze zur Lösung des <strong>Wald</strong>-<strong>Wild</strong>-<strong>Konflikt</strong>s vorgestellt.<br />

Die wichtigsten Anregungen werden durch folgende Punkte zusammengefasst:<br />

1. Rechtliche und behördliche Schritte könnten sein:<br />

- Die Abschaffung der Abschussplanung für Rehwild oder die Einführung eines<br />

Mindestabschussplans unter Berücksichtigung des Zustands der Vegetation und<br />

Verwendung von Weisergattern, sowie die Einführung von Sanktionierungsmaßnahmen<br />

bei Verstößen mit besonderen Bestimmungen für geschützte Wälder<br />

(z.B. FFH-Gebiete, Naturschutzgebiete oder Bergwälder),<br />

- konsequente Anwendung der gesetzlichen Regelungen durch die unteren Jagdbehörden<br />

einschließlich der notwendigen Erfolgskontrolle,<br />

- gesetzliches Hervorheben des Vorrangs der <strong>Wild</strong>schadensvermeidung durch geringe<br />

Schalenwilddichten vor <strong>Wild</strong>schadensersatzmaßnahmen,<br />

- die Vereinfachung und Vereinheitlichung von <strong>Wild</strong>schadensersatz im <strong>Wald</strong> durch<br />

konkrete Beispiele (vergleichbar mit landwirtschaftlichem Schadensersatz),<br />

- die Einführung von Musterpachtverträgen mit Regelungen <strong>zum</strong> Abschuss und zur<br />

Kontrolle des Abschusses,<br />

- die gesetzliche Bestimmung maximaler Jagdbezirksflächengrößen unter Beibehaltung<br />

des Reviersystems,<br />

- die Überarbeitung der Jagdzeiten einzelner Schalenwildarten anhand von wildbiologischen<br />

Erkenntnissen,<br />

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