Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt
Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt
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<strong>Wald</strong>bauliche Maßnahmen zur Habitatverbesserung und Erhöhung des Nahrungsangebotes<br />
führen nur bei geringen <strong>Wild</strong>dichten zu einer Entlastung der <strong>Wald</strong>verjüngung<br />
von Verbiss. Bei hohen <strong>Wild</strong>dichten werden fast alle Baumarten unabhängig<br />
von <strong>Wald</strong>strukturen gleichermaßen verbissen, so dass alle anderen Umweltfaktoren<br />
überlagert werden. Eine langfristig naturnahe Bewirtschaftung stabiler Wälder kann<br />
nur bei niedrigen Schalenwilddichten erreicht werden.<br />
Die tatsächlichen Konsequenzen für die <strong>Wald</strong>besitzer und insbesondere die kommenden<br />
Generationen von <strong>Wald</strong>besitzern scheinen bei konventionellen Schadensbewertungen<br />
nicht auf, weil die ökologischen, insbesondere aber die ökonomischen<br />
Nachteile einer Entmischung nicht berücksichtigt werden. Mit dem Verlust von<br />
Mischbaumarten durch <strong>Wild</strong>verbiss müssen <strong>Wald</strong>besitzer mit ihrem an Baumarten<br />
ärmeren <strong>Wald</strong> höhere Risiken in Kauf nehmen. Wie im Falle gemischter Vermögensanlagen,<br />
für die man eine möglichst breite Diversifikation empfiehlt (hier gilt die Devise:<br />
„Wer streut, rutscht nicht“), profitieren gemischte Wälder von beträchtlichen Risikokompensationen.<br />
Dieser Vorteil geht durch homogenisierenden <strong>Wild</strong>verbiss verloren,<br />
wodurch das Risiko des an Baumarten verarmten <strong>Wald</strong>es erheblich steigt. Beim<br />
auf den überhöhten <strong>Wild</strong>verbiss folgenden Risiko handelt es sich aber nicht um ein<br />
bewusst in Kauf genommenes, sondern um ein aufgezwungenes Risiko; ein unerwünschter<br />
Effekt, für den <strong>Wald</strong>besitzer eine angemessene Kompensation verlangen<br />
müssten!<br />
Die Ausführungen in Kapitel 5 betreffen Inventurergebnisse <strong>zum</strong> Ausmaß von <strong>Wild</strong>verbiss.<br />
Die anhand von Verbiss- und Verjüngungsinventuren unterschiedlicher Intensität<br />
festgestellten Schäden durch <strong>Wild</strong>verbiss befinden sich seit Jahren auf unverändert<br />
hohem Niveau. Selbst auf gezäunten Flächen wurden <strong>zum</strong> Teil massive<br />
Schäden festgestellt. Die Bundeswaldinventur dokumentierte zudem erhebliche Unterschiede<br />
in der Verbisshäufigkeit zwischen den Bundesländern. In einzelnen Bundesländern<br />
deutet sich lediglich in den Regiejagden eine Verbesserung der<br />
Verbisssituation an.<br />
Anhand eines Soll-Ist-Vergleichs wurde die aktuelle Situation mit den gesetzlichen<br />
Vorgaben verglichen (Kapitel 6). Es stellte sich heraus, dass es in der Rechtspraxis<br />
weiterhin zu einem Auseinanderklaffen des gesetzlich und somit gesellschaftlich erwünschten<br />
und des tatsächlichen Zustands der <strong>Wald</strong>verjüngung kommt. Zum Einen<br />
könnte dies in einer in ihren vollzugssteuernden Teilen inhomogenen Gesetzeslage<br />
begründet sein. Zum Anderen könnte es aber auch sein, dass der Gesetzesvollzug<br />
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