Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt
Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt
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Nach der Auswertung der Betriebsergebnisse eines Beispielbetriebs über einen Zeitraum<br />
von 5 Jahren konnte W.-T. v. Trotha (in: Mühlhausen 2009) feststellen, dass<br />
durch einen Verzicht auf höhere Pachteinnahmen und, stattdessen, eine Anhebung<br />
des Rehwildabschusses auf durchschnittlich 11 Stk./ 100 ha und Jahr, der Saldo aus<br />
den Verlusten aus der Jagd und der Ersparnis beim <strong>Wald</strong>umbau jährlich 155 Euro<br />
pro ha betrug. Jedes in den ersten 5 Jahren erlegte Reh führte zu einer Ersparnis<br />
von rund 1.500 Euro.<br />
Auch aus Sicht der Holzindustrie können die Auswirkungen von Schutzmaßnahmen<br />
und teuren Kulturen sehr nachteilig sein. Neben den direkten erhöhten Ausgaben<br />
führen Schutzmaßnahmen oder, allgemeiner gesagt, teure Kulturen zu einem Aufschub<br />
der Verjüngung und damit zu einer Reduktion des Holzanfalls - und dies bei<br />
vielerorts erkennbaren Bemühungen, Holz zu „mobilisieren“. Der genannte aufschiebende<br />
Effekt teurer Kulturen ist ökonomisch sehr gut zu modellieren und intuitiv gut<br />
nachvollziehbar, denn je teurer die Wiederbegründung eines neuen <strong>Wald</strong>bestandes<br />
ist, desto weiter wird jeder/jede <strong>Wald</strong>besitzer/in eine solche Investition in die Zukunft<br />
verschieben (Moog und Borchert 2001).<br />
Können die klimabedingt hervorgerufenen Kosten eventuell noch abgefedert werden,<br />
resultiert aus den durch überhöhte <strong>Wild</strong>bestände notwendig werdenden zusätzlichen<br />
Ausgaben eine extrem unattraktive ökonomische Situation der Forstbetriebe. Diese<br />
angespannte Situation der <strong>Wald</strong>besitzer wird durch vermehrte Bewirtschaftungsrestriktionen<br />
(z.B. Forderungen nach <strong>Wald</strong>reservaten, Totholz, sehr hohen Vorratshaltungen)<br />
noch weiter verschärft.<br />
5 Inventurergebnisse <strong>zum</strong> Ausmaß von <strong>Wild</strong>verbiss<br />
Das Wichtigste in Kürze:<br />
Die anhand von Verbiss- und Verjüngungsinventuren unterschiedlicher Intensität<br />
festgestellten Schäden durch <strong>Wild</strong>verbiss befinden sich seit Jahren auf unverändert<br />
hohem Niveau. Selbst auf gezäunten Flächen wurden <strong>zum</strong> Teil massive Schäden<br />
festgestellt.<br />
Die Bundeswaldinventur dokumentierte zudem erhebliche Unterschiede in der<br />
Verbisshäufigkeit zwischen den Bundesländern. In einzelnen Bundesländern deutet<br />
sich lediglich in den Regiejagden eine Verbesserung der Verbisssituation an.<br />
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