Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt
Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt
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Lasten des <strong>Wild</strong>es, da noch mehr Bewegungsjagden oder Einzeljagden erforderlich<br />
sind, um den Abschuss erfüllen zu können. In dem Zusammenhang wird für<br />
eine Synchronisierung der Jagdzeiten für Rehwild beiderlei Geschlechts (Jagdzeit<br />
für Rehböcke auch im Winter) plädiert. Damit entfällt die auf Bewegungsjagden<br />
bislang notwendige schnelle Ansprache des Geschlechts oder des Alters<br />
(Bock oder Bockkitz?) beim Rehwild, was eine bessere Konzentration auf die<br />
Schussabgabe und eine höhere Gesamtstrecke ermöglicht. Testversuche haben<br />
gezeigt, dass dadurch der Bockabschuss insgesamt nicht wesentlich steigt (es<br />
wird niemand gezwungen, Rehböcke im Winter zu schießen, aber auch nicht dafür<br />
bestraft, Wölfel 1999).<br />
Jagdeinrichtungen müssen brauchbar sein!<br />
Foto: T. Vor<br />
Die deutschen Jagdzeiten auf Wiederkäuer gehören im europäischen Vergleich<br />
zu den längsten und sollten insgesamt verkürzt werden. Das Land Mecklenburg-<br />
Vorpommern hat die Jagdzeiten für Rot- Reh-, Muffel- und Damwild im Winter<br />
vom 31.01. auf den 10.01. gekürzt. Aufgrund wildbiologischer Erkenntnisse über<br />
die Absenkung und Verlangsamung des winterlichen Stoffwechsels bei Wiederkäuern<br />
sollte generell über eine Verkürzung der Jagdzeiten nachgedacht werden.<br />
Allerdings sind regionale Unterschiede zu beachten, die einheitliche Schonzeiten<br />
unpraktikabel machen. So sind die winterlichen Bedingungen in tieferen<br />
Lagen meist nicht so gravierend, dass sie für das Schalenwild lebensbedrohlich<br />
wären. Dort ist die Nutzung der guten Sichtverhältnisse im Winter für die Scha-<br />
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