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Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt

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schen Wahrscheinlichkeit von 0,5 den vollen Ertrag erreichen. Der durchschnittlich<br />

erwartete Ertrag ist damit 22.500 Euro/ha. Die Differenz des Mittelwertes <strong>zum</strong> maximal<br />

und minimal möglichen Ertrag ist 7.500 Euro/ha; ein Wert, der in diesem Falle<br />

genau der Standardabweichung entspricht. Für einen Buchenbestand wollen wir einen<br />

Ertrag von 20.000 Euro/ha unterstellen, wenn kein Schaden eintritt und einen<br />

von 10.000 Euro/ha, wenn der Bestand geschädigt wird. Buchen sind jedoch deutlich<br />

stabiler als Fichten und werden mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit geschädigt.<br />

Wir gehen folglich davon aus, dass der mit einem Schaden verbundene geringere<br />

Betrag von 10.000 Euro nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,2 eintritt, was<br />

gleichzeitig heißt, dass ein Ertrag von 20.000 Euro/ha mit einer Wahrscheinlichkeit<br />

von 0,8 eintreten muss. Der durchschnittliche Ertrag der Buche ist damit 18.000 Euro,<br />

bei einer Standardabweichung von ±4.000 Euro/ha. Die Standardabweichung des<br />

Ertrags der Buche (±4.000 Euro/ha) liegt damit erheblich unter derjenigen des Fichtenertrages<br />

(±7.500 Euro/ha). Das erhöhte finanzielle Risiko der Fichte kann folglich<br />

sehr gut über die Standardabweichung beschrieben werden.<br />

Finanzielle Risiken von Anlagen können allgemeiner oder spezieller Natur sein. Allgemeine<br />

Risiken sind beispielsweise durch die Konjunktur bedingt. Sie betreffen den<br />

gesamten Markt und müssen als exogene Größen akzeptiert werden, da sie sich<br />

nicht durch Diversifizierung mindern lassen und sich somit dem Einfluss des Investors<br />

entziehen. Hingegen können spezielle Risiken (z.B. Wind, Schnee, Insekten und<br />

Holzpreisschwankungen bei Geldanlagen in <strong>Wald</strong>beständen) seitens des Investors<br />

durch eine geschickte Mischung von Anlagen reduziert werden.<br />

Wie bereits kurz erwähnt, werden Mischungen von verschiedenen Finanzanlagen als<br />

Portfolio bezeichnet. Es war Harry Markowitz, der bereits 1952 mathematisch dargelegt<br />

hat, dass spezielle Risiken durch eine kluge Mischung von Anlagen reduziert,<br />

theoretisch sogar auf annähernd Null gesenkt werden können. Markowitz hat zudem<br />

herausgearbeitet, von welchen Bedingungen dieser so genannte „Diversifikationseffekt“<br />

abhängt. Der Zusammenhang kann am einfachsten anhand unserer in Abbildung<br />

4 schon vorgestellten Anlagen A und B erklärt werden, die in verschiedenen<br />

Verhältnissen gemischt werden (Abb. 5). Abbildung 5 stellt verschiedene Linien dar,<br />

die Mischungen zwischen A und B charakterisieren, für die sich bei gegebenem Risiko<br />

ein maximaler Ertrag ergibt. Diese Linien werden „Effizienzkurven“ genannt.<br />

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