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Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt

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• Förderung von Großraubwild. In Gebieten, in denen natürliche Prädatoren wie<br />

Luchs und Wolf regelmäßig vorkommen, ist eine natürliche Verjüngung der wichtigsten<br />

Wirtschaftsbaumarten <strong>zum</strong>eist problemlos möglich. Dies zeigt, dass diese<br />

Tierarten anders und offenbar effektiver jagen müssen als der Mensch. Die Jagd,<br />

wie sie in Deutschland momentan ausgeübt wird, ist nachweislich kein Ersatz für<br />

Großraubwild. Die Rückkehr dieser Arten muss gestattet und gefördert werden.<br />

Auch dazu ist mehr Öffentlichkeitsarbeit notwendig. Illegale Abschüsse müssen<br />

hart bestraft werden. Obwohl die Spitze des DJV die Rückkehr des Wolfes offiziell<br />

begrüßt und Abschüsse verurteilt, teilt die Masse der Jäger diese Position bis<br />

heute keineswegs. Das kann man eindeutig aus den von Jägern abgegebenen<br />

Stellungnahmen in Rundfunk, Fernsehen und der (Jagd-)Presse erkennen, die<br />

fast durchgängig negativ sind und den Wolf als Konkurrenten und Gefahr für<br />

<strong>Wild</strong>bestände bzw. den Menschen darstellen.<br />

• Effektivere Jagdmethoden, weniger Dauerstress für das <strong>Wild</strong>, bessere Anreize<br />

für höheren Abschuss. Die einzelnen Schalenwildarten haben unterschiedliche<br />

Ansprüche an ihren Lebensraum und unterschiedliche Verhaltensweisen. Dies<br />

erfordert Bejagungsstrategien, die an die vorkommenden <strong>Wild</strong>arten angepasst<br />

sind. Sie sollten möglichst effektiv sein und Jagdruhezeiten, auch während der<br />

gesetzlichen Jagdzeiten, beinhalten. Dadurch wird der jagdliche Aufwand für jedes<br />

erlegte Stück Schalenwild und der Stress für das <strong>Wild</strong> deutlich reduziert.<br />

Während das territoriale Rehwild durchaus auch durch Ansitzjagd (in den angesprochenen<br />

Intervallen mit Ruhephasen, in unübersichtlichen Revieren auch<br />

ggfs. durch maßvolles Kirren) effektiv bejagt werden kann, sind für alle anderen<br />

<strong>Wild</strong>arten großflächige, revierübergreifende Bewegungsjagden erforderlich. Dazu<br />

sind geeignete Hunde (insbesondere spurlaute Hunde) in angemessener Zahl<br />

notwendig. Dadurch wird gewährleistet, dass das <strong>Wild</strong> „mit Bedacht“ ausweichen<br />

kann und den Schützen in aller Regel vertraut kommt. Geübte Schützen (und<br />

das sollten alle Jäger sein!) schießen in diesen Situationen ebenso sauber wie<br />

auf der Ansitzjagd. Hochflüchtiges <strong>Wild</strong> ist unabhängig von der <strong>Wild</strong>art niemals<br />

zu beschießen! Zuwiderhandelnde Jäger, die entsprechend beliebter Werbevideos<br />

diverser Jagdreisenveranstalter auf alles schießen, was sich im <strong>Wald</strong> bewegt,<br />

sind konsequent von weiteren Bewegungsjagden auszuschließen.<br />

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