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Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt

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Im Gegensatz zu den Resultaten einer klassischen forstökonomischen Betrachtung<br />

führt die Anwendung der Portfolio-Theorie selbst bei Annahme homogener Standortsverhältnisse<br />

zu vielfältigen Baumartenmischungen (z.B. aus Douglasie, Fichte,<br />

Buche und Eiche, vgl. Abb. 7, nach Beinhofer und Knoke, eingereicht), auch wenn<br />

keine Baumarteninteraktionen betrachtet werden. Werden Änderungen der Baumartenrisiken,<br />

die z.B. durch Klimaänderungen wahrscheinlich sind, berücksichtigt, vermindert<br />

sich z.B. der optimale Anteil der Fichte nennenswert. Durch überhöhten<br />

<strong>Wild</strong>verbiss geschieht aber oft gerade das Gegenteil.<br />

Gemischte Baumarten-Portfolios entstehen also auch, wenn wir davon ausgehen,<br />

dass die Baumarten in Mischung genauso wachsen und genauso stabil (instabil)<br />

sind, wie in Reinbeständen. Diversifikationseffekte entstehen in einer solchen Situation,<br />

indem unterschiedliche Baumarten Holz für unterschiedliche Holzmärkte bereitstellen,<br />

deren Holzpreisentwicklungen <strong>zum</strong> Teil unabhängig voneinander sind. Zudem<br />

unterliegen unterschiedliche Baumarten auch unterschiedlichen Naturalrisiken.<br />

Dies führt zu ausgeprägten Diversifikationseffekten (vgl. z.B. Knoke et al. 2005). Die<br />

Zusammensetzung der Baumarten-Portfolios hängt allerdings sehr stark von den unterstellten<br />

Rahmenbedingungen (mittlere erwartete Holzpreise, deren Schwankungsbreite,<br />

Risikokorrelationen, Ausfallrisiken der Baumarten) und den Zielvorstellungen<br />

des <strong>Wald</strong>besitzers ab (z.B. Risikomeidung). Welche Auswirkungen es haben kann,<br />

wenn all diese Größen extrem unsicher sind, werden wir später exemplarisch darlegen.<br />

Abb. 7: Optimierte Baumarten-Portfolios bei veränderten Überlebenswahrscheinlichkeiten<br />

für Fichte (Fichte mit moderatem Risiko links, Fichte mit erhöhtem Risiko rechts, nach<br />

Beinhofer und Knoke, eingereicht). Diese Betrachtung ging davon aus, dass ein vordefinierter<br />

Jahresertrag (hier beispielhaft 145 Euro/ha/J) mit einem minimalen Risiko erreicht<br />

oder überschritten werden sollte, wobei von einer Zinsforderung von 3 % ausgegangen<br />

wurde. Ein solcher Jahresbetrag könnte z.B. zur Deckung von Verwaltungsausgaben<br />

verwendet werden. Bitte beachten: Getestet wurden lediglich die Baumarten Fichte, Kiefer,<br />

Douglasie, Buche und Eiche. Natürlich würden auch anderen Baumarten substanzielle<br />

Anteile zustehen, hier besteht noch Forschungsbedarf.<br />

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