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Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt

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Schalenwilddichten voraus, die ein ungestörtes Aufwachsen der Verjüngung zulassen.<br />

Entsprechend sind in Schutzwaldsanierungsprojekten <strong>Wild</strong>bestandsreduktionen<br />

durch scharfe Bejagung in den meisten Fällen erforderlich (Dinser 1996). Dort muss<br />

im Interesse des Personen- und Objektschutzes für die Zeit der Schutzwaldsanierung<br />

der Grundsatz „Rehwild und Gemsen haben im Bergwald nichts zu suchen“<br />

(Sieben 1991) gelten.<br />

4.4 Auswirkungen auf den <strong>Wald</strong>umbau<br />

Intakte Bergwälder sorgen für Lawinenschutz.<br />

Foto: T. Vor<br />

Der Umbau insbesondere von Nadelbaumreinbeständen in Mischbestände ist aus<br />

ökologischen wie ökonomischen Gründen von großer Bedeutung (vgl. Knoke et al.<br />

2008a, Ammer et al. 2008). Die entsprechenden und bereits einige Zeit andauernden<br />

Bemühungen seitens der Forstbehörden und einiger <strong>Wald</strong>eigentümer spiegeln sich<br />

inzwischen in einer bundesweit beobachtbaren Veränderung der Baumartenanteile<br />

wider (BELV 2004). So hat der Laubholzanteil in der ersten Altersklasse zwischen<br />

der ersten und der zweiten Bundeswaldinventur deutlich zu-, der von Fichte und Kiefer<br />

dagegen deutlich abgenommen. Bedingt durch die Prognosen <strong>zum</strong> Ausmaß des<br />

Klimawandels und zu seinen Folgen für <strong>Wald</strong>ökosysteme haben die entsprechenden<br />

Aktivitäten <strong>zum</strong> <strong>Wald</strong>umbau bundesweit zusätzlichen Auftrieb erhalten (Kölling et al.<br />

2009 a,b, Bolte et al. 2009). Nach dem in den vorherigen Kapiteln Gesagten steht<br />

fest, dass <strong>Wald</strong>umbauflächen a) von Verbiss besonders betroffen sind (da die in die<br />

Reinbestände eingebrachten künftigen Mischbaumarten eine bislang nicht vorhandene<br />

attraktive Nahrungsquelle darstellen) und b) die Folgen des Verbisses dort besonders<br />

gravierend sind, weil die mit dem <strong>Wald</strong>umbau verfolgten ökologischen Ziele,<br />

wie z. B. die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit oder die Erhöhung der Biodiversität<br />

(vgl. Ammer et al. 2008), nicht oder nur mit einer großen Zeitverzögerung realisierbar<br />

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