Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt
Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt
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Nun kann man bemängeln, dass derzeit kaum ein <strong>Wald</strong>besitzer einen <strong>Wald</strong>bestand<br />
mit 40 % Fichte und 60 % Buche begründen würde (obwohl dies vielleicht vor dem<br />
Hintergrund des Klimawandels eine durchaus vorteilhafte Mischung wäre). Auch erscheint<br />
ein Verbissdruck unrealistisch, der einen Bestand aus 40 % Fichte und 60 %<br />
Buche in einen reinen Fichtenbestand verwandeln könnte. Realistischer wäre vielleicht<br />
eine Ausgangssituation von 70 % Fichte und 30 % Buche. Dieser Bestand erreicht<br />
einen Sharpe-Quotienten von 2,23, während ein reiner Fichtenbestand nur einen<br />
Wert von 1,37 aufweist. Erst eine Kompensationszahlung von 2.100 Euro/ha<br />
würde dazu führen, dass der <strong>Wald</strong>besitzer mit dem reinen Fichtenbestand (zuzüglich<br />
der Kompensation) einen ähnlichen Sharpe-Quotienten erreicht wie mit dem Mischbestand.<br />
Dies würde einer jährlich notwendigen Kompensation von rund 49 Euro/ha<br />
entsprechen.<br />
Ertragswert (Euro/ha)<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
Ohne Mischbestandseffekte<br />
Mit Mischbestandseffekten<br />
Maximum Sharpe-Quotient 1<br />
Maximum Sharpe-Quotient 2<br />
60 % Buche 40 % Fichte<br />
70 % Buche 30 % Fichte<br />
Ertragswertkompensationen:<br />
0 500 1000 1500 2000 2500<br />
Risiko (Standardabweichung)<br />
Abb. 11: Verknüpfung von Ertragswert und Risiko mit Hilfe des „Sharpe-Quotienten“ und Ableitung<br />
von Kompensationsbeträgen.<br />
Zu beachten ist, dass diese Werte nur die finanzielle Differenz zwischen der durch<br />
hohen <strong>Wild</strong>verbiss induzierten reinen Fichte und dem bei angepasster <strong>Wild</strong>dichte<br />
möglichen Mischbestand enthalten. Nicht enthalten sind Wuchsverzögerungen bzw.<br />
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