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Gutachten zum Wald-Wild-Konflikt

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2/3) Mittel- und Westeuropas bedecken würden. Während der Römerzeit erfolgten<br />

zunächst große <strong>Wald</strong>rodungen in den besetzten Teilen Germaniens. Für die Siedlungen<br />

wurden große Mengen an Bauholz und Brennholz benötigt. Diese Abholzungen<br />

konzentrierten sich aber weiterhin nur im Bereich der Siedlungen. Zwischen besiedelten<br />

Gebieten gab es immer noch ausgedehnte Urwaldungen bis <strong>zum</strong> Mittelalter.<br />

In den von römischem Einfluss freigebliebenen Gebieten (Mittel- und Norddeutschland)<br />

waren kleinere Siedlungen üblich, mit ebenfalls dazwischen liegenden<br />

dichten und urwaldartigen Wäldern. Während der großen Völkerwanderungen wurden<br />

viele dieser Siedlungen wieder aufgegeben, es folgten Wüstungs- und erneute<br />

Rodungsperioden. Bis <strong>zum</strong> Ende des Mittelalters wurde in etwa die heutige Verteilung<br />

von <strong>Wald</strong> und Feld erreicht, es folgten jedoch weitere Wüstungsperioden als<br />

Folge der Pest, von Hungersnöten, und der Verstädterung sowie der damit einhergehenden<br />

Landflucht. Gleichzeitig wuchs das Interesse der Grundbesitzer an zusammenhängenden<br />

großen Forsten und an der Jagd („Wenn das Holz reicht dem Ritter<br />

an den Sporn, hat der Bauern sein Recht verlorn.“). Eigentumsrechte wurden begründet<br />

und Rodungen nicht mehr generell erlaubt. Es entstanden die sog. Bannforsten,<br />

in denen erste Einnahmen aus dem <strong>Wald</strong> und aus der Jagd erzielt wurden. Daraus<br />

resultierten auch die ersten Forstordnungen <strong>zum</strong> Schutz des <strong>Wald</strong>es. Es fanden<br />

jedoch auch in dieser Zeit immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen und<br />

damit häufig einhergehende <strong>Wald</strong>verwüstungen durch Feuer statt. Zudem waren<br />

großflächige <strong>Wald</strong>nutzungen für den Bau von Kriegsgeräten und <strong>zum</strong> Wiederaufbau<br />

der Siedlungen üblich. Hinzu kamen weitere Rodungen, um neues Land urbar zu<br />

machen, und degradierende Nutzungen wie der Plaggenhieb und das Laubstreurechen<br />

als Einstreu für die Viehbestände. Die Folge davon waren großflächige Heidelandschaften.<br />

Heutige Reste ehemaliger Heidelandschaften.<br />

Foto: M. Scholz<br />

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