Endbericht - IBO
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- Die Entsorgungskosten für Gipskartonplatten sind höher als die Entsorgungskosten von<br />
gemischtem Bauschutt, sie werden daher häufig nicht getrennt gesammelt.<br />
- Aber auch bei getrennt gesammelten Gipskartonplatten aus dem Abbruch besteht das<br />
Problem, dass Rückstände von Tapeten, Verschraubungen, verklebte Holzteile etc. an den<br />
Platten haften. Um die Platten aus dem Abbruch verwerten zu können, dürfen sie aber nur zu<br />
einem geringen Teil verschmutzt sein (max. 5%). Auch der Feuchtegehalt der Platten ist sehr<br />
unterschiedlich (von nass bis trocken, abhängig von Containerstandort auf der Baustelle bzw.<br />
vom Wetter während der Abbruchzeit).<br />
- Bisher fielen noch keine ausreichenden Mengen an, um ein Rücknahmesystem zu<br />
organisieren und das Recycling-Verfahren rentabel einsetzen zu können.<br />
- Selbst reine Gipskartonplattenabfälle könnten nach Schätzungen der österreichischen<br />
Plattenindustrien nur bis ca. 5% der Rohgipsmenge zugegeben werden (SUNDL, 2005).<br />
- Die betriebseigenen Recyclinganlagen der Gipskartonplattenindustrie verfügt nicht über die<br />
notwendigen Kapazitäten.<br />
- Ein Bedarf an Recycling-Gips ist zurzeit nicht gegeben: Aufgrund der großen Anzahl an<br />
natürlichen Ressourcen und dem sich daraus ergebenden geringen Preis für den Abbau von<br />
Rohgips, ist der Anreiz zu recyclieren für die Hersteller gering (SUNDL, 2005).<br />
- Des Weiteren ist der Reinheitsgrad des derzeit eingesetzten Naturgipses zu gering um weitere<br />
Verunreinigungen durch den Recyclinggips tolerieren zu können. Je reiner der Rohgips, desto<br />
mehr Toleranz wird in Bezug auf die Verunreinigung beim Recycling-Gips gegeben sein<br />
(SUNDL, 2005).<br />
In Österreich (und in Deutschland) findet daher nur werksinterne Kreislaufführung von<br />
Produktionsabfällen und – in sehr kleinem Maßstab – Recycling von Verschnittmengen der<br />
eigenen Produkte statt.“<br />
Theoretisch kann Gips jedoch beliebig oft ohne Qualitätsverlust recycliert und so im Kreislauf<br />
gehalten werden.<br />
Ziel muss also auch in Österreich die getrennte Verwertung von Gipsabfällen sein. Das wäre nicht<br />
nur ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung des Deponievolumens, sondern auch ein Beitrag für ein<br />
erfolgreiches Recycling der Baurestmassen durch die Reduzierung der Verunreinigungen.<br />
In Dänemark wird seit 2001 ein Verfahren eingesetzt, das es erlaubt, Gips technisch und<br />
wirtschaftlich sehr effizient zu recyceln. Dieses Verfahren wird bereits in ganz Skandinavien,<br />
Großbritannien, Irland und auch in den USA angewendet, seit 2007 wird auch in der Schweiz ein<br />
Recyclingverfahren angeboten.<br />
Die Gipsabfälle werden auf der Baustelle, in Containern oder Recyclinghöfen getrennt gesammelt<br />
und in Aufbereitungsanlagen in die Hauptkomponenten Gips, Papier und Metall getrennt. Der<br />
zurückgewonnene Recyclinggips hat einen sehr hohen Reinheitsgrad von über 95% und kann<br />
ohne weitere Behandlung wieder in die Produktion einfließen (in Dänemark beträgt der Anteil am<br />
Rohmaterial zum Beispiel bereits 30%).<br />
4.4.1.4. Kalksandstein<br />
Quelle: www.wecobis.de, www.nachhaltiges-bauen.de<br />
Kalksandstein ist ein rein mineralisches Produkt, das aus den Rohstoffen Kalk und Sand<br />
hergestellt, und unter Wasserzusatz nach intensivem Mischen verdichtet, geformt und unter<br />
Dampfdruck gehärtet wird.<br />
Schon bei der Herstellung von Kalksandstein wird anfallender Ausschuss zerkleinert und der<br />
Produktion wieder zugeführt. Es entsteht kaum Abfall. KS-Steine werden mit Brechwerken<br />
zerkleinert, und der so entstandene Zuschlag kann für die unterschiedlichsten Zwecke verwendet<br />
werden, u.a. auch wieder für die KS-Produktion.<br />
Die Wiederverwendung von Kalksandsteinen ist nur bedingt möglich.<br />
Die Herstellung von KS-Recyclingsteinen aus Kalksandsteinbruch (auch mit anhaftenden<br />
Mörtelresten) ist möglich, soweit keine sonstigen, vor allem organische Verunreinigungen<br />
vorliegen.<br />
Gugler gesmbH, www.gugler.at ; Pos architekten www.pos-architecture.com ; <strong>IBO</strong> www.ibo.at ; alchemia nova<br />
www.alchemia-nova.net ; New Energy Consulting, www.newenergyconsulting.at Seite 100/310