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Endbericht - IBO

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Mögliche Maßnahmen zur Verkehrsvermeidung wären zum Beispiel die Wiederverwendung von<br />

Aushub-Material oder recycliertem Abbruchmaterial auf der eigenen oder auf einer anderen<br />

Baustelle oder das Einheben von Einfahrtsgebühren in die Baustelle.<br />

Der gezielte Abtransport zur Verwertung ist nur dann effektiv, wenn die Baustellenabfälle<br />

sortenrein erfasst wurden. Der Abtransport kleiner unspezifischer Abfallmengen verursacht<br />

übermäßig hohe Entsorgungskosten und Transportemissionen.<br />

Baustoffdeponien sind zwar flächendeckend in geringer Entfernung vorhanden, in Zukunft ist aber<br />

von einem umfangreicheren Baustoffrecycling auszugehen. Dazu ist es nötig, dezentrale<br />

Recyclinganlagen flächendeckend aufzubauen. Eine Verringerung der Anzahl eingesetzter<br />

Materialien und vor allem die Deklaration der Inhaltsstoffe haben hier die Vorteile der besseren<br />

örtlichen Verteilung.<br />

6.2. Lebensdauer verlängern, langfristige Werterhaltung<br />

6.2.1. Hoher ideeller Wertgewinn<br />

Erhöhung des Wertes einer Konstruktion durch ideellen Wertgewinn.<br />

Die Wertschöpfung durch den Einsatz von hochwertigem Material oder durch hochwertige<br />

Bearbeitung eines Materials vergrößert die Chancen auf sanften Rückbau und Wiederverwendung.<br />

Je höher der ideelle Wert eines Materials oder Produkts steigt, desto größer ist die Bereitschaft für<br />

einen Ausbau und die Chance eine spätere Wiederverwendung (auch wenn dafür<br />

Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind). Bei Gründerzeithäusern z.B. finden sich heute viele<br />

Materialien, die sich großer Beliebtheit erfreuen und wieder verkauft werden können (z.B.<br />

Flügeltüren, Wandvertäfelungen, Geländer, Steinstufen, Sternparketten, Kunststeinfliesen,<br />

Solnhofener Platten).<br />

Die am häufigsten wieder verwendeten Baustoffe sind alte Ziegel, Parkettböden, Fliesen, Türen,<br />

Fenster, Holzbalken. Dabei spielt der ökologische Gedanke der Wiederwendung weniger Rolle als<br />

die Wertschätzung des Materials.<br />

Mittlerweile hat sich ein Markt für historische Bauelemente und Baustoffe (Holzbalken, Ziegel,<br />

Türen, Fenster, Bodenbeläge, Zierelemente,…) etabliert, siehe zum Beispiel:<br />

www.sammeln.at/haendler/historische-baustoffe.htm.<br />

Einzelne Bauteile werden zum Verkauf angeboten, sehr oft sind die Anbieter aber nicht nur reine<br />

Händler, sondern auch Handwerksbetriebe, die gleichzeitig den Wieder- Einbau und die Sanierung<br />

(z.B. von Türen) anbieten.<br />

6.2.2. Umnutzungsflexibilität<br />

Eine Anforderung an Gebäude in Bezug auf ihre Lebensdauer ist sicher, dass sie sich flexibel und<br />

unaufwändig, an die sich wandelnden Bedürfnisse ihrer Nutzer anpassen lassen. Diese<br />

Umnutzungsflexibiltät sorgt wiederum für ein längeres Bestehen und dies wiederum für weniger<br />

Umweltbelastung durch Neubauten. Auf die erhöhte Flexibilität eines Gebäudes sollten aber auch<br />

die Konstruktion und der Innenausbau reagieren.<br />

Das bedeutet, Tragwerks- und Ausbaumaterialien nicht fest miteinander zu verbinden, um so einen<br />

schnellen und unkomplizierten Umbau zu gewährleisten. Konstruktive Zwänge müssen so weit wie<br />

möglich eingeschränkt werden, um in der Gestaltung der Grundrisse möglichst frei zu sein und<br />

größtmögliche Flexibilität für eine Umnutzung zu gewährleisten.<br />

Inwieweit Wohnbauten flexibel gestaltet werden müssen, wird kontrovers diskutiert. Einerseits<br />

ändern sich die Anforderungen ans Wohnen während der Lebenszeit eines Menschen,<br />

andererseits ist es fraglich, ob die Anpassung an geänderte Wohnbedürfnisse nicht häufiger durch<br />

einen Umzug einfacher zu gestalten ist. Betrachtet man die bürgerliche Gründerzeitwohnung, so<br />

sind es ganz andere Faktoren die Gründerzeithäuser langlebig machen. Sie sind flexibel, jedoch<br />

keinesfalls aufgrund geringer konstruktiver Zwänge und auch keinesfalls auf Grund veränderbarer<br />

Grundrisse. Es ist vielmehr die Tatsache, dass elementare Bedürfnisse des Wohnens oder<br />

Arbeitens in Gründerzeitstrukturen gedeckt werden und eine hohe Funktionsneutralität der Räume,<br />

Gugler gesmbH, www.gugler.at ; Pos architekten www.pos-architecture.com ; <strong>IBO</strong> www.ibo.at ; alchemia nova<br />

www.alchemia-nova.net ; New Energy Consulting, www.newenergyconsulting.at Seite 183/310

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