Endbericht - IBO
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Das Potential für das Herstellen größerer Mengen RC-Beton ist aufgrund der enormen Mengen an<br />
Bauschutt ausreichend vorhanden und bietet sich aus umweltpolitischen Gründen an (Abnahme<br />
der Kiesreserven, begrenzter Deponieraum). Beton- und Mischabbruch kann zu Betongranulat und<br />
Mischabbruchgranulat aufbereitet und für die Betonherstellung verwendet werden.<br />
Während sich in Österreich der Einsatz von RC- Beton immer noch vorwiegend auf den Tiefbau<br />
beschränkt, ist die Entwicklung in der Schweiz schon weiter fortgeschritten und wird RC- Beton<br />
auch durchaus im Hochbau eingesetzt (bereits 2004 wurde eine komplette Schulanlage in Birch<br />
mit RC Beton umsetzt).<br />
Ein neu entwickeltes Produkt aus Österreich ist Puzzolanbeton von Fa. Deisl- Bau. Dieser<br />
neuartige Baustoff besteht zu einem sehr großen Anteil aus aufbereiteten Recyclingmaterialien<br />
sowie einem umweltfreundlichen Bindemittel.<br />
Fa. Deisl entwickelte ein spezielles Nass-Verfahren zur Aufbereitung von Baurestmassen, das die<br />
Abtrennung von Verunreinigungen ermöglicht.<br />
Die mit diesem Verfahren hergestellten gewaschenen Recyclingkörnungen (Sand und Kies)<br />
weisen eine gleich bleibend hohe Qualität und Reinheit auf und eignen sich daher auch für<br />
anspruchsvolle Einsatzgebiete.<br />
Aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften hat sich Puzzolanbeton für viele Anwendungsgebiete<br />
als ideal erwiesen. Beispiele dafür sind: Dammbauten, Stützkörper, Tragschichten, Fundamente,<br />
Hinterfüllungen, Hohlraumversatz ...<br />
Die Verarbeitung und der Einbau von Puzzolanbeton erfolgen wie bei „normalem“ Beton, wobei die<br />
Konsistenz je nach Anforderung zwischen erdfeucht und fließfähig eingestellt werden kann.<br />
Andere, noch im Forschungsstadium befindliche Projekte werden bereits im Subprojekt 2 „Bauen<br />
mit recycros“ behandelt. Ein Gutteil der Forschungsprojekte hat zum Ziel, Zement als Bindemittel<br />
durch Recyclingmaterialien zu ersetzen, um die weltweit steigende Produktion des Bindemittels<br />
Zements und den damit verbundenen steigende Energie- und Ressourcenverbrauch sowie die<br />
Kohlendioxidemissionen zu senken. In diesen Forschungsprojekten werden die Eigenschaften von<br />
Beton unter Zusatz von Vulkanasche, Hüttensand, Flugasche und Rotschlamm, und<br />
Reisschalenasche untersucht.<br />
Weiters gibt es Projekte, die sich mit der Substitution der Zuschlagstoffe durch Abfallprodukte wie<br />
z.B. der Asche aus der Hausmüllverbrennung beschäftigen.<br />
In einem belgischen Projekt wird dem Thema nachgegangen, wie der erhöhte Zementbedarf von<br />
RC Betonen hintangehalten werden kann, hier laufen Versuche mit der Beigabe von Füllstoffen,<br />
die die Rauigkeit des RC Zuschlagkorns „neutralisieren“ und so wieder herkömmliche<br />
Zementmengen verwendet werden können.<br />
Weitere Forschungsstudien beschäftigen sich mit alternativen löslichen Bindemitteln, z.B. Kalk;<br />
allerdings können hier (noch) nicht die gewünschten Festigkeiten erreicht werden. Mit dem<br />
heutigen Stand der Technik kann nämlich nur Beton selbst recycliert werden. Das Bindemittel<br />
Zement ist nicht rückgewinnbar und muss bei RC-Betonen immer wieder neu hinzugeführt werden.<br />
Aus ökologischer Sicht wäre ein recyclierbares Bindemittel daher von großer Bedeutung.<br />
4.4.1.3. Gips<br />
Gipsbauplatten dürfen derzeit noch auf die Deponie, obwohl dann SO4 austritt. In der Steiermark<br />
laufen derzeit Projekte, die sich mit dem Recycling von Gips beschäftigen. In Österreich ist das<br />
Recycling von Gipsplatten derzeit noch nicht verbreitet, andere Länder wie Dänemark, Holland und<br />
die Schweiz sind hier Vorreiter.<br />
„Bei der üblichen Einbausituation ist von einer Wiederverwendung der Gipsbauplatten nicht<br />
auszugehen, Gipsbauplatten können aber im Gegensatz zu Gipsputzen und –spachteln sortenrein<br />
rückgebaut und einem stofflichen Recycling zugeführt werden. In Aufbereitungsanlagen können<br />
Gipskartonplatten zerkleinert und zermahlen werden, der Karton wird mechanisch vom Gips<br />
abgetrennt und abgesaugt.<br />
„In der Praxis findet in Österreich aus unterschiedlichsten Gründen dennoch kein Recycling von<br />
PC-Gipsprodukten statt:<br />
Gugler gesmbH, www.gugler.at ; Pos architekten www.pos-architecture.com ; <strong>IBO</strong> www.ibo.at ; alchemia nova<br />
www.alchemia-nova.net ; New Energy Consulting, www.newenergyconsulting.at Seite 99/310