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Endbericht - IBO

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6. DEL Prinzipien für kreislauffähiges Konstruieren<br />

Im vorliegenden Kapitel sollen aus den Grundlagen und den Best Practice Beispielen<br />

Konstruktionsprinzipien abgeleitet werden.<br />

Ähnlich wie das Thema Energieeffizienz beginnt kreislauffähiges Konstruieren weit vor dem<br />

Rückbau. Ähnlich wie es bei der Energieeffizienz darum geht, zuerst den Energiebedarf zu<br />

minimieren, um ihn dann erneuerbar decken zu können, so muss im kreislauffähigen Konstruieren<br />

zuerst der ökologische Aufwand einer Konstruktion minimiert werden und ihre Lebensdauer<br />

verlängert werden. Dies ist derzeit noch eine conditio sine qua non. Drittes, fehlendes Glied in der<br />

Kette ist die Planung der Kreislaufführung für alle eingesetzten Materialien nach Ende der<br />

Lebensdauer.<br />

Da es derzeit im Bauwesen noch kaum echte Kreislaufführung gibt, muss den ersten beiden<br />

Themen (ökologischer Aufwand und lange Lebenszeit) breite Aufmerksamkeit gewidmet werden.<br />

Daher stellen wir in diesem Exposé auch die Maßnahmen zur Minimierung des ökologischen<br />

Aufwandes und zur Verlängerung der Lebensdauer dar, da sie nach unserer Auffassung<br />

unverzichtbarer Teil des Gesamtgedankens sind.<br />

In einer Zukunft, die Stoffe weitgehend in Kreisläufen zu führen in der Lage ist und die dafür<br />

erforderliche Energie zur Gänze erneuerbar bereitstellen kann, wird der Effizienzgedanke<br />

zurücktreten können. Lustvoll zu verschwenden – ein Dogma von Dr. Michael Braungart – so wie<br />

die Natur es uns vorzeigt, kann dann durchaus ein zukünftiges Ziel sein.<br />

Bisherige Arbeiten und Hinweise zu Prinzipien über die Kreislauffähigkeit sind in sehr hohem Maße<br />

ingenieurmäßig und sehr technisch gehalten. Es werden fast ausschließlich technische<br />

Maßnahmen erläutert und dargestellt.<br />

Im Gegensatz dazu sind eigentlich die kreislauffähigsten Gebäude diejenigen, die bisher keinen<br />

Abfall produziert haben, weil sie seit mehreren hundert oder tausend Jahren stehen ohne je<br />

abgebrochen worden zu sein. Die Langlebigkeit, eine der Grundbedingungen für den<br />

Kreislaufgedanken wie oben ausgeführt, hängt aber vor der exzellenten und robusten technischen<br />

Konstruktion noch wesentlich stärker vom kulturellen also ideellen Wert eines Gebäudes ab.<br />

Daraus folgt, dass es sicher von hoher Bedeutung ist technischen Fragen zu stellen, daraus<br />

adäquate Lösungen zu entwickeln und als Handwerkszeug zu beherrschen. Dieses Wissen wird<br />

aber seine Wirkung nur dann zur Gänze entfalten können, wenn es mit dem Schaffen von<br />

kulturellem und ideellem Wert einhergeht.<br />

Das Exposé gliedert sich daher in 6 Kapitel:<br />

Minimierung des ökologischen Aufwandes<br />

Lebensdauer verlängern<br />

Leichte Montage und Demontage<br />

Recyclierbarkeit<br />

Wiederverwendung<br />

Planung<br />

6.1. Minimierung des ökologischen Aufwandes<br />

6.1.1. Angemessene Material- und Konstruktionswahl<br />

Bei Planungsbeginn sind ausgehend von der jeweiligen Bauaufgabe die Art der Konstruktion und<br />

die Materialien für die wesentlichen masse/ ökologisch intensiven Bauteile zu wählen. Prinzipiell<br />

soll nur die Qualität und Menge verwendet werden, die für die jeweiligen Funktionen des Bauteiles<br />

erforderlich ist.<br />

Wohnbauten z.B. können in weiten Teilen oder sogar zur Gänze aus Holz, Lehm, Kalksandstein,<br />

hergestellt werden. Energieintensivere aber recyclierbare Baustoffe wie Beton und Stahl könnten<br />

in ihren Masseanteilen soweit wie möglich auf technisch erforderliche Bauteile reduziert werden.<br />

Gugler gesmbH, www.gugler.at ; Pos architekten www.pos-architecture.com ; <strong>IBO</strong> www.ibo.at ; alchemia nova<br />

www.alchemia-nova.net ; New Energy Consulting, www.newenergyconsulting.at Seite 175/310

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