30.07.2013 Aufrufe

Endbericht - IBO

Endbericht - IBO

Endbericht - IBO

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die neue Abfallrahmenrichtlinie der EU (2008/98/EG) soll bis Ende 2010 in nationales Gesetz der<br />

Mitgliedsstaaten umgesetzt werden. Es wird ein fünfstufiger, hierarchischer Umgang mit Abfall<br />

vorgesehen:<br />

1.Vermeidung<br />

2.Vorbereitung zur Wiederverwendung<br />

3.Recycling<br />

4.sonstige Verwertung, zum Beispiel energetische Verwertung<br />

5.Beseitigung.<br />

Somit wird eine klare Vorgabe geleistet und Ressourcen sollen unbedingt nach dieser Reihenfolge<br />

genützt werden. Neu ist auch in dieser Richtlinie, dass ein „Ende der Abfalleigenschaft“ erreicht<br />

werden kann, wenn nach einem Verwertungsverfahren ein verwendungsfähiges Produkt vorliegt<br />

(Artikel 6). Dementsprechend gelten auch andere Rahmenbedingungen für diese neuen<br />

„Nebenprodukte“, z.B. auch auf den Transport bezogen.<br />

4.1.2. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Ob ein Recycling von Baustoffen durchgeführt wird, hängt wesentlich von den wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen ab.<br />

Grundvoraussetzung für die Bereitschaft zur Umsetzung ist, dass das Recyclingprodukt nicht<br />

teurer ist als ein gleichwertiges Produkt aus Primärbaustoffen, das betrifft die Summe aller<br />

anfallenden Kosten vom Abbruch bis fertigen Produkt.<br />

Demgegenüber stehen gleichzeitig die noch immer zu geringen Deponiekosten, die die<br />

Recyclingbemühungen erschweren.<br />

Bedingt durch die hohen Lohnkosten ist im Normalfall die Aussortierung und Aufbereitung kleiner<br />

Fraktionen (z.B. Kunststoff) unwirtschaftlich, bei einzelnen Verbundstoffen ist schon die Trennung<br />

unwirtschaftlich, weshalb eine Verbrennung zur Energiegewinnung der einzige Ausweg ist.<br />

Der erforderliche Zeitaufwand für die Aussortierung und Aufbereitung muss also in<br />

entsprechendem Verhältnis zum Gewinn stehen, der Wert der Rohstoffe muss den Aufwand<br />

rechtfertigen (wie zum Beispiel bei den Metallen).<br />

Daraus lässt sich folgendes ableiten:<br />

- die Wahrscheinlichkeit zum Recycling würde bei einem geänderten Verhältnis von Lohnkosten<br />

zu Materialkosten (d.h. wenn Arbeit billig ist und Material teuer) sehr signifikant steigen.<br />

- die knapper werdenden Ressourcen und die damit einhergehenden steigenden Kosten der<br />

Rohstoffe werden langfristig die Bereitschaft zum selektiven Rückbau bzw. zur gezielten<br />

Aufbereitung der Baustoffe und Herstellung von Recyclingprodukten erhöhen.<br />

- es ist von hohem Interesse, dass alle Produkte mit ihren wahren Kosten gehandelt werden,<br />

dass also die Umweltkosten bei der Produktion von Produkten (z.b. die Kosten einer Belastung<br />

wie der Katastrophe im Golf von Mexiko) im Preis der Produkte enthalten sind und nicht auf<br />

Umwegen von Gesamtbevölkerungen getragen werden.<br />

In anderen Ländern dieser Erde (wie z.B. in Indonesien) wird der Rückbau von Gebäuden<br />

wesentlich umfangreicher betrieben und dauert daher auch wesentlich länger als ein Abbruch bei<br />

uns.<br />

Dies resultiert einerseits daraus, dass in Ländern wie Indonesien die Arbeit im Verhältnis zum<br />

Material viel weniger kostet und zweitens daraus, dass den rückgebauten Materialien ein Restwert<br />

zugeschrieben wird. In Indonesien ist es so, dass der Abbruch nicht nur nichts kostet, im<br />

Gegenteil, der ehemalige Besitzer erhält für den Abbruch eine Vergütung.<br />

Je nach der Präzision und Qualität der Arbeit, mit der rückgebaut wird, kann die Abbruchfirma<br />

dann beim Weiterverkauf der Materialien mehr oder weniger Gewinn machen.<br />

Recycling funktioniert also dann, wenn der Rohstoff knapp oder teuer ist. So funktioniert das<br />

Recycling von Metallen nicht nur deswegen so gut, weil es technisch so gut möglich ist, sondern<br />

Gugler gesmbH, www.gugler.at ; Pos architekten www.pos-architecture.com ; <strong>IBO</strong> www.ibo.at ; alchemia nova<br />

www.alchemia-nova.net ; New Energy Consulting, www.newenergyconsulting.at Seite 61/310

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!