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Endbericht - IBO

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werden. Wie bei den Verpackungsmaterialien erscheint uns eine Bewertung dieser Planungs- und<br />

Ausführungskriterien auf allgemeiner Ebene ohne genaue Kenntnis der eingesetzten Produkte<br />

nicht durchführbar.<br />

Die Möglichkeiten des Recyclings von Bauabfällen werden durch eine gute Vorsortierung auf der<br />

Baustelle maßgeblich unterstützt. Eine abfallwirtschaftlich optimierte Entsorgung kann durch die<br />

getrennte Sammlung erreicht werden. Total Quality Building (TQB) belohnt daher die Bereitstellung<br />

entsprechender Sammelbehälter (Mulden, Container) für Holz, Metalle, Restbeton, Asphalt,<br />

Bodenaushub, mineralischer Bauschutt und sonstige Baustellenabfälle, in die alle ausführenden<br />

Firmen ihre Baurestmassen und Abfälle abgeben. In jenen Fällen, in denen ausreichend Flächen<br />

auf der Baustelle selbst zur Verfügung stehen (größer als 60m²) und bei denen eine Bauzeit von<br />

ein bis zwei Jahren vorgesehen ist, sollte laut TQB eine Sortierinsel eingerichtet werden. Bei<br />

Kleinbaustellen kann durch Stockgestelle das Sammelvolumen und die Verwertungsquote um bis<br />

zu 30 % erhöht werden. Eigens geschultes Fachpersonal steigert die Effizienz der Sammellogistik,<br />

weshalb in TQB auch die Bestellung eines Umweltkoordinators zur rechtzeitigen Einbeziehung der<br />

Umweltaspekte in die Planung und zur späteren Koordination der Akteure auf der Baustelle mit<br />

Punkten (5 v. 1000) belohnt wird.<br />

Aushubmaterial ist keine auf Baukonstruktions- bzw. Materialebene bewertbare Kategorie und wird<br />

daher an dieser Stelle nicht genauer betrachtet. In Total Quality Building (TQB) werden Punkte (5<br />

v. 1000) verliehen, wenn die Wiederverwendung von Aushubmaterial auf der Baustelle vorgenommen<br />

wird und eine Zwischenlagerungsmöglichkeit vorgesehen ist. Weitere Ausführungen zu<br />

Aushubmaterial siehe Kapitel 4.3.3.3 „Verwerten von Bodenaushub“.<br />

9.2.2.3. Lebenserwartung<br />

Die Lebenserwartung von Bauteilschichten wird bei der Berechnung der ökologischen Kennwerte<br />

berücksichtigt. Schichten, die eine kürze Lebenserwartung als die Betrachtungsdauer von 100<br />

Jahren haben, müssen entsprechend ihren Erneuerungszyklen mehrfach produziert und entsorgt<br />

werden. Anstriche mit einer Lebensdauer von 5 Jahren werden somit den 20-fachen Herstellungs-<br />

und Entsorgungsaufwand belastet. Eine eigene Bewertungskategorie für die Lebenserwartung ist<br />

daher nicht erforderlich. Bei der Planung langlebiger Gebäude sollte aber selbstverständlich auf<br />

die Auswahl langlebiger Materialien geachtet werden.<br />

9.2.2.4. Instandsetzung<br />

Die Häufigkeit der Erneuerungsarbeiten wird in der Ökobilanz berücksichtigt (siehe auch<br />

vorheriges Kapitel).<br />

Neben den ökologischen Belastungen bei Wartungs-, Erneuerungs- und Sanierungsarbeiten sind<br />

auch die personellen Aufwände und die Kontrollierbarkeit der Gebäudebestandteile von Belang.<br />

Die Zugänglichkeit der Bauteile erleichtert diese Arbeiten maßgeblich.<br />

Gebäudebestandteile könnten z.B. entsprechend der folgenden Eigenschaften eingestuft werden:<br />

1 Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten sind ohne Aufwand möglich, gute<br />

Zugänglichkeit, z.B. Aufputz verlegte Leitungen, haustechnische Anlagen,<br />

2 Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten mit geringem Aufwand möglich, z.B.<br />

Demontage und Wiedermontage von Plattenverkleidungen<br />

3 Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten mit mittlerem Aufwand möglich, z. B. UP-<br />

Leitungen<br />

4 Zugänglichkeit nicht gegeben, Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten nur mit<br />

vorangegangenen Abbrucharbeiten möglich, z.B. Kesselaustausch nur nach Abriss<br />

von Bestandteilen der Gebäudehülle möglich.<br />

5 Zugänglichkeit nicht gegeben, Wartung nicht möglich<br />

Die Einstufungskriterien können als Hilfestellung bei der Gebäudeplanung herangezogen werden.<br />

Als Bewertungskriterien auf Baukonstruktionsebene sind sie aufgrund der Abhängigkeit von der<br />

Einbausituation nicht geeignet.<br />

Gugler gesmbH, www.gugler.at ; Pos architekten www.pos-architecture.com ; <strong>IBO</strong> www.ibo.at ; alchemia nova<br />

www.alchemia-nova.net ; New Energy Consulting, www.newenergyconsulting.at Seite 242/310

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