Endbericht - IBO
Endbericht - IBO
Endbericht - IBO
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Da eine hohe Beanspruchung Schäden oder mikrobiologischen Bewuchs zur Folge haben kann,<br />
sollten die Außenoberflächen perfekt auf die entsprechenden Randbedingungen zugeschnitten<br />
werden und/oder durch bauliche Vorkehrungen durch vor zu hohen Beanspruchungen geschützt<br />
werden. Dies betrifft im Besonderen Fassadenoberflächen.<br />
Dem konstruktiven Bautenschutz ist dem chemischen jedenfalls der Vorzug zu geben. So wirkt ein<br />
Dachüberstand nach wie vor wesentlich effektiver und länger gegen Algenbefall der WDVS-<br />
Fassade als ein Algizid, das bestimmungsgemäß aus dem Putz ausgewaschen wird und damit der<br />
Fassade nicht viel länger als die Gewährleistungszeit erhalten bleibt.<br />
Die Regeln des konstruktiven Holzschutzes z. B. in Form von Abdeckungen oder Konstruktionen,<br />
die für ein rasches Trocknen der betroffenen Teile sorgen, sind altbekannt und bewährt.<br />
6.2.5. In Würde altern<br />
Alle Materialien haben eine begrenzte Lebensdauer. Eine Betrachtung in Hinblick auf den<br />
Alterungsprozess zeigt, dass unterschiedliche Materialien auch unterschiedliche Alterungserscheinungen<br />
zeigen, die nicht zwingend einen ästhetischen oder technischen Mangel darstellen<br />
müssen.<br />
Die Frage ist: wie verändert sich das Material, treten Schäden oder Mängel auf und wie leicht sind<br />
diese zu beheben?<br />
Werkstoffe, bei denen ästhetische Alterungsmängel als Teil des Konzeptes gesehen werden<br />
können, sind zu bevorzugen: das Altern von Kupferdächern mit dem Ansetzen einer Patina ist<br />
ebenso selbstverständlich wie das Vergrauen von Holz bei Holzfassaden.<br />
Der Unterschied wird am Beispiel einer Küchenarbeitsfläche deutlich: Eine Arbeitsfläche aus einer<br />
Schichtstoffplatte zeigt bei entsprechender Beanspruchung Abnützungserscheinungen wie<br />
Kratzer, Verunreinigungen an den Kanten, etc. und wird manchmal schon aus optischen Gründen<br />
ausgetauscht. Sind die Kratzer tiefer, geht die Wasserbeständigkeit der Deckschicht verloren, sie<br />
platzt auf, und die darunter liegende Spannplatte quillt auf. Die Platte muss dann auch aus<br />
funktionaler Sicht ausgetauscht werden. Kratzer auf einer Arbeitsplatte aus Massivholz werden<br />
weder sofort als ästhetischer Mangel ansehen noch stellen sie längerfristig einen funktionalen<br />
Mangel dar. Holz lebt, Holz altert- diese Tatsache wird akzeptiert- darüber hinaus kann Holz<br />
abgeschliffen werden, und damit sogar eine ästhetische und funktionale Rundumerneuerung<br />
erhalten.<br />
6.2.6. Reparaturfreundlich konstruieren<br />
Zur einfachen Instandsetzung (Wartung und Erneuerung) und zur Demontage ist für gute<br />
Zugänglichkeit aller Elemente zu sorgen.<br />
Die Reparaturfreundlichkeit des Baukörpers hat einen großen Einfluss auf die Lebensdauer, aber<br />
auch auf die Kosten eines Bauwerkes während der Nutzungsphase.<br />
Der Aufwand für die Instandhaltung und Wartung bzw. Reparatur ist zwar in der Kalkulation der<br />
laufenden Kosten zu berücksichtigen, spätere Umbauten bzw. die Entsorgung von Ersatzteilen<br />
können sehr teuer werden. Versorgungsleitungen bzw. -stränge sollten deshalb für die Wartung<br />
und Reparatur zugänglich gehalten werden. Die billigste Errichtungs-Variante kann sich während<br />
der Lebensdauer als sehr teuer herausstellen<br />
Im Stahlbau zum Beispiel ist die Tragkonstruktion oft sichtbar und somit optimal geeignet für<br />
Instandhaltung und auch Reinigung. Sofern Vorsatzbauteile, wie Brandschutzplatten oder<br />
abgehängte Decken, vorhanden sind, sind diese meist leicht zu demontieren.<br />
Wandkonstruktionen in Stahlbauweise sind lösbar mit dem Primärtragwerk verbunden, so dass ein<br />
partieller Austausch gut möglich ist. Die Aufbringung von langlebigem Korrosionsschutz, wie z.B.<br />
Feuerverzinken, oder der Einsatz von Edelstahl Rostfrei erhöht die Instandhaltungsfreundlichkeit<br />
weiter.<br />
Haustechnische Anlagen haben meist eine kürzere Lebenszeit als das Gebäude selbst und<br />
müssen daher auf die Lebensdauer des Gebäudes gesehen ein- oder mehrmals ausgetauscht<br />
Gugler gesmbH, www.gugler.at ; Pos architekten www.pos-architecture.com ; <strong>IBO</strong> www.ibo.at ; alchemia nova<br />
www.alchemia-nova.net ; New Energy Consulting, www.newenergyconsulting.at Seite 186/310