Endbericht - IBO
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aus Baustellenverschnitt und aus der Flachdachsanierung („Alt gegen Neu“) unabhängig von Alter<br />
oder Hersteller der ausgebauten Steinwolleprodukte an.<br />
Die Abtrennung von Kaschierungen ist unter Berücksichtigung der Faserfreisetzung derzeit nur<br />
unter hohem Aufwand durchführbar, der in der Regel gegenüber dem erzielten Nutzen<br />
unverhältnismäßig ist. Entsprechende Verwertungsanlagen, die z. B. auf eine stoffliche Verwertung<br />
der Aluminiumfolien abzielen, sind derzeit nicht bekannt.<br />
Eine energetische Verwertung der nicht-brennbaren Mineralwolle- Dämmstoffen ist nicht möglich.<br />
Dennoch werden Mineralfasern häufig gemeinsam mit anderen (brennbaren) Baumaterialien in der<br />
Abfallverbrennungsanlage beseitigt. Aufgrund des Faserflugs kann es dort zu Filter-Kurzschlüssen<br />
und damit zu Problemen in der Rauchgasreinigung kommen.<br />
„Mineralwolle-Dämmstoffe dürfen laut Deponieverordnung, Anlage 2, Liste 2 auf<br />
Baurestmassendeponien abgelagert werden. Die mineralischen Bestandteile verhalten sich auf der<br />
Deponie neutral.“<br />
4.4.5.1.1.1. Mineralwolle<br />
Quelle: Interview G. Gretzmacher, BRV<br />
Mineralwolle kann theoretisch auf einer Deponie gelagert werden, dazu ist aber eine<br />
Grubendeponie erforderlich, auf einer Deponie wie der der Fa. Ökotechna in Kaltenleutgeben ist<br />
dies nicht möglich, da es sich um eine Hangdeponie handelt. Die Mineralwolle wäre am Hang zu<br />
instabil.<br />
4.4.5.1.2. Mineralschaumplatten<br />
Quelle: ABC Disposal, <strong>IBO</strong>, Anhang2, 2009<br />
„Mineralschaumplatten sind dampfgehärtete Dämmplatten aus Quarzsand, Kalk, Zement, Wasser<br />
und einem porenbildenden Zusatzstoff.“<br />
„Mineralschaumplatten werden als Wärmedämmverbundsystem oder als verputzte Innendämmung<br />
eingesetzt.<br />
Die Platte und die Deckschicht sind sortenrein trennbar. Die Trennung des Klebers von der Wand<br />
ist wie bei anderen Wärmedämmverbundsystem schwieriger, da dieser fest am Produkt anhaftet.<br />
Die mineralischen Abfälle des Dämmsystems sind als Granulat für Schüttungen oder als<br />
Verfüllmaterial geeignet. Als Zuschlagstoff für zementgebundene Baustoff ist es laut<br />
Herstellerauskunft nicht geeignet. Ein hochwertiges Recyclingkonzept für Mineralschaumplatten<br />
gibt es derzeit noch nicht. Eine potentielle Verwertungsmöglichkeit wird vom Hersteller als<br />
Zuschlag für Leichtmauermörtel gesehen.<br />
Das Dämmsystem besteht zu beinahe 100 % aus mineralischen Rohstoffen und kann auf<br />
Baurestmassendeponien entsorgt werden.“<br />
4.4.5.1.3. Perlite<br />
„Perlite sind wasserhaltige, glasige Gesteine die durch Vulkantätigkeit mit Wasserkontakt<br />
entstehen. Für die Herstellung expandierter Perlite wird Perlit kurzzeitig auf über 1.000 °C erhitzt,<br />
wodurch schlagartig das chemisch gebundene Wasser des Gesteins entweicht und das<br />
Rohmaterial auf das 15 bis 20-fache seines Volumens expandiert wird. Sie werden je nach<br />
Anwendungszweck rein, mit Silikonen hydrophobiert oder mit Bitumen, Naturharzen o. ä.<br />
ummantelt, hergestellt.<br />
Expandierte Perlite finden Verwendung als Ausgleichs- oder Dämmschüttung in Wänden, Decken<br />
und Dächern. In Passivhäusern werden sie verstärkt als innenliegende Dämmung auf<br />
Bodenplatten eingesetzt.<br />
Die Rückgewinnung von Perliten ist problemlos möglich. Das Material kann nach Reinigung und<br />
Trocknung als Schüttmaterial oder Zuschlagstoff wiederverwendet werden.<br />
Die Deponierung erfolgt auf Baurestmassendeponie. Bei bitumierten Produkten ist ev. eine<br />
thermische Vorbehandlung der Produkte erforderlich.“<br />
Gugler gesmbH, www.gugler.at ; Pos architekten www.pos-architecture.com ; <strong>IBO</strong> www.ibo.at ; alchemia nova<br />
www.alchemia-nova.net ; New Energy Consulting, www.newenergyconsulting.at Seite 114/310